Süddeutsche Jährliche Konferenz Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Sich gegenseitig das Wasser in der Wüste zeigen

Stefan Reinhardt, Pastor der EmK in Schorndorf, in seiner Predigt zur Eröffnung der Süddeutschen Jährlichen Konferenz.
»Sich gegenseitig verleumden, sich gegenseitig den Glauben absprechen, das sollten wir uns abgewöhnen.« – Stefan Reinhardt, Pastor der EmK in Schorndorf, in seiner Predigt zur Eröffnung der Süddeutschen Jährlichen Konferenz.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
Gestern Abend wurde die Süddeutsche Jährliche Konferenz mit einem Gottesdienst in der Evangelischen Stadtkirche in Stuttgart-Bad Cannstatt eröffnet.
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Vom 22. bis 26. Juni tagt die Süddeutsche Jährliche Konferenz, das Kirchenparlament für die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) in Süddeutschland. Die Veranstaltungen vom Mittwoch bis Samstag dieser Woche finden in Fellbach, östlich von Stuttgart statt. Der Abschluss am Sonntag mit einem großen Gemeindetag ist in Göppingen, vierzig Kilometer östlich von Stuttgart. Die Tagung steht unter dem Thema »Sprüche klopfen«, wobei das biblische Buch der Sprüche in den Blick genommen wird.

Es darf gestritten werden

Ums Sprüche-Machen ging es im Eröffnungsgottesdienst, der in Stuttgart-Bad Cannstatt stattfand. In seiner Predigt sprach Stefan Reinhardt über beredte Dummheit und Weisheit im Schweigen. Der Schorndorfer EmK-Pastor nahm dabei Bezug zu gesellschaftspolitischen Themen wie Hetze, Verleumdung und Verurteilung, aber auch auf innerkirchliche Auseinandersetzungen. Es dürfe diskutiert werden, es dürfe gestritten werden und es dürften auch unterschiedliche Meinungen vertreten werden. »Aber sich gegenseitig verleumden, sich gegenseitig den Glauben abzusprechen, das sollten wir uns abgewöhnen«, mahnte Reinhardt. Trotz unterschiedlicher Sichtweise könnten Christen »achtsam miteinander umgehen«. Wo das gelinge, würden Menschen »sich gegenseitig das Wasser in der Wüste zeigen«. Dann sei Kirche »nicht eine Kirche der theologischen Überzeugungen, sondern Kirche Jesu Christi«.

Sich gegenseitig Schätze zeigen

In Grußworten betonten drei Gäste ihre Verbundenheit mit der Evangelisch-methodistischen Kirche. Margret Schäfer-Krebs, Referentin für bischöfliche Liturgie und Ökumene der römisch-katholischen Kirche, lud statt einer »Ökumene des Minimalismus zu einer Ökumene der gegenseitigen Bereicherung ein«, um sich gegenseitig »die Schätze zu zeigen«. Ulrich Heckel, Dezernatsleiter im Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, betonte »den einen Glauben, der alle Gläubigen vereint«. Der Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport der Stadt Stuttgart, Clemens Maier, ermutigte dazu, dass die Kirche sich in die gesellschaftlichen Prozesse einbringt. Es seien die Religionen und Glaubensgemeinschaften, »die eine besondere Verantwortung haben, weil sie eine Wirkmacht haben, in dem was sie tun und was sie sagen«.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Die Süddeutsche Jährliche Konferenz ist ein Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche. Ihr Zuständigkeitsbereich umfasst die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie Teile Nordrhein-Westfalens. Sie gliedert sich in die vier Distrikte Heidelberg, Nürnberg, Reutlingen und Stuttgart. Das Kirchenparlament hat rund 450 Mitglieder. Es ist verantwortlich für die Arbeit von 228 Gemeinden mit 26.196 Kirchengliedern und Kirchenangehörigen (Stand 31.12.2020).
www.emk-sjk.de