Zeltmission in moderner Weise Von Karin Elle  | 

Keine Predigt, gute Musik und Erfahrungen mit Gott

Gäste sollten sich willkommen, aber nicht bedrängt fühlen. In gemütlicher Atmosphäre, mit guter Musik und persönlichen Glaubenserfahrungen führte die EmK-Gemeinde in Bremerhaven eine Evangelisation durch.
Gäste sollten sich willkommen, aber nicht bedrängt fühlen. In gemütlicher Atmosphäre, mit guter Musik und persönlichen Glaubenserfahrungen führte die EmK-Gemeinde in Bremerhaven eine Evangelisation durch.
Bildnachweis: Martin Schiller, EmK Bremerhaven
Die Gäste sollten sich willkommen, aber nicht bedrängt fühlen. Das war die Zielsetzung einer Evangelisation der EmK-Gemeinde in Bremerhaven.
3 Minuten

Im Spätsommer veranstaltete die Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) Zelttage am Alten Hafen in Bremerhaven. Karin Elle, Mitarbeiterin der dortigen Gemeinde, erzählt von großen und kleinen Geschenken der Güte Gottes, von Wundern und lebensverändernde Erfahrungen.

Uns kennenlernen und hören, wie wir glauben

»Zeltmission, echt? Sowas gibt es noch?« Das wurde Sängerin Annie Heger von ihrer Familie gefragt. Sie hatte erzählt, dass sie bei den Zelttagen in Bremerhaven ihre Mitwirkung zugesagt habe. Klar gibt es das: Für fünf Veranstaltungstage hatte die Gemeinde der evangelisch-methodistischen Friedenskirche Bremerhaven zusammen mit dem Team der EmK-Zeltmission am Alten Hafen sieben große Pavillons, Tische und Stühle, eine mobile Bühne, zwei Hüpfburgen, das EmK-Mobil und ein kleines Café aufgebaut.

Unsere Idee: Es sollte an den Zeltabenden keine Predigt geben und auch keinen Aufruf zur Entscheidung. Wir wollten von Erfahrungen erzählen, nicht bekehren oder missionieren. Es war uns wichtig, dass sich die Gäste willkommen, aber nicht bedrängt fühlen. Sie sollten etwas von Gott und dem Glauben hören, ohne sich verpflichtet zu fühlen. Die Gäste sollten gute Musik hören und einen entspannten, unterhaltsamen Abend verbringen. Zugleich sollten sie uns kennenlernen können und hören, wie wir glauben.

»Neulich habe ich Gott getroffen«

Bei fantastischem Wetter waren am Nachmittag die Hüpfburgen belagert. Dazu gab es Spiel- und Bastelangebote für Kinder und Kaffee für die Eltern. Sogar Peppino, der Bremerhavener Clown, kam noch einmal aus dem Ruhestand zurück. An zwei Vormittagen gab es zusammen mit Barry Sloan Picknick. Der nordirische EmK-Pastor, der in Deutschland lebt und arbeitet, las Pilgergeschichten aus seinem Buch »Pilgern auf Irisch«. Am Sonntag beschloss ein Open-Air-Gottesdienst die Veranstaltungsreihe.

Wir hatten verschiedene Musikerinnen und Musiker eingeladen. Dazu gehörten mit der Gospel-Musikerin Vivian Glade und dem Multi-Instrumentalisten Simon Bellett zwei regionale Musikgrößen. Außerdem sang Barry Sloan irische Folk-Songs, und die Entertainerin Annie Heger bot plattdeutsche Lieder dar. Die gelungene Mischung aus Ernstem und Leichtem lud zum Zuhören und Mitsingen ein.

Im Anschluss gab es an jedem Abend eine Talk-Runde mit Gästen. Unter dem Motto »Neulich habe ich Gott getroffen« wurden die Musikerin oder der Musiker des Abends und jeweils drei Menschen aus der Bremerhavener Gemeinde interviewt.

Bewegende Augenblicke

Wir erfuhren, wie Gott einen Mann in einer psychischen Erkrankung begleitet hat und wie andere durch innere Bilder oder den Gesang eines Vogels getröstet wurden. Eine Frau berichtete von Mut und Selbstvertrauen, die sie geschenkt bekam, eine andere von einem jahrelangen Heilungsweg nach schweren Kindheitserfahrungen. Eine Person berichtete von der Gewissheit, mit ihrer sexuellen Orientierung bei Gott angenommen zu sein, und wieder eine andere erzählte von der schweren Arbeit in der Pflege während zwei verheerender Corona-Ausbrüche. So wurden wir mit hineingenommen in die großen und kleinen Geschenke der Güte Gottes, in Wunder und lebensverändernde Erfahrungen. Es waren bewegende Augenblicke.

Genuss für Gäste und Gemeinde

Die Abende klangen jeweils mit einem Segenslied und mit Gesprächen über das Erlebte bei Getränken und Knabbereien aus. Wer mehr in die Tiefe gehen wollte, konnte Kerzen anzünden und unter dem Kreuz Steine ablegen oder Seelsorge und Gebet in Anspruch nehmen. »Es waren wunderbare Tage«, war hinterher von vielen zu hören. Wir selbst haben sie genauso genossen wir unsere Gäste. Wir haben vielen Menschen von uns und unserer Gemeinde erzählen können. Wir sind selbst ermutigt und gestärkt von den Erfahrungen der anderen und tragen die Musik der vergangenen Abende in unseren Herzen.

 

Weiterführende Links

Internetauftritt der EmK-Gemeinde Bremerhaven  
Werbeflyer für die Zelttage in Bremerhaven (PDF)

Die Autorin

Karin Elle ist Laienpredigerin und Mitarbeiterin der evangelisch-methodistischen Gemeinde in Bremerhaven. Kontakt über: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de