Süddeutsche Jährliche Konferenz Von Mareike Nix, Klaus Ulrich Ruof  | 

Blickfang sein für Gottes Liebe

Fast überfüllte »Personalbühne« – die Konferenzmitglieder freuen sich über zwanzig »Neue« in verschiedenen Arten von Gemeindediensten und freuen sich mit sechs Personen, die Dienstjubiläen feiern.
Fast überfüllte »Personalbühne« – die Konferenzmitglieder freuen sich über zwanzig »Neue« in verschiedenen Arten von Gemeindediensten und freuen sich mit sechs Personen, die Dienstjubiläen feiern.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
Personalnachrichten sowie die Gedächtnis- und Abendmahlsfeier bilden die Höhepunkte des zweiten Sitzungstags der Süddeutschen Jährlichen Konferenz.
3 Minuten

Die in Fürth tagende Süddeutsche Jährlichen Konferenz, das Kirchenparlament für die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) im Süden Deutschlands hatte am gestrigen Freitag den zweiten Sitzungstag. Die Beratungen über den großangelegten Veränderungsprozess wurden fortgesetzt und werden am heutigen Samstag abgeschlossen. Höhepunkte des zweiten Plenumstages waren viele positive Personalnachrichten sowie die den Tag abschließende Gedächtnis- und Abendmahlsfeier.

20 »Neue« und 28 Dienstjubiläen

Die Konferenzmitglieder hatten am Donnerstag, dem ersten Sitzungstag, die Nachricht zu verarbeiten, dass sich die Zahl der Personen im aktiven Gemeindedienst in den nächsten zehn Jahren in etwa halbieren werde. Demgegenüber bot der zweite Sitzungstag mit einer fast überfüllten »Personalbühne« eine hoffnungsfrohe Botschaft. Zwanzig Personen wurden auf ihren weiteren Wegen in verschiedene Gemeindedienste begrüßt.

Drei Frauen, wurden als Pastorinnen »in die volle Verbindung als Älteste der Konferenz« aufgenommen – so die offizielle Formulierung für diesen Vorgang. Dem folgt am sonntäglichen Konferenzgottesdienst in Heilbronn die Ordination durch den Bischof.

Sechs Personen, drei Männer und drei Frauen, wurden neu in den Dienst als Pastor auf Probe aufgenommen. Neun Personen, vier Männer und fünf Frauen, wurden neu in den Dienst als Lokalpastor aufgenommen oder darin bestätigt.

Neu: das Diakonenamt

Ganz neu tauchte in Verbindung mit zwei Personen die Aufnahme als Diakon im Rahmen von Personalentscheidungen auf. Das im internationalen Methodismus geläufige Diakonenamt wird erstmalig für Deutschland in die Praxis der Evangelisch-methodistischen Kirche integriert. Diakon oder Diakonin kann werden, wer an der EmK und der Teilnahme am Dienst dieser Kirche Interesse hat. Voraussetzung ist die Kirchengliedschaft sowie die Mitarbeit in einer Gemeinde oder einem Arbeitsbereich der Kirche und die Bereitschaft, sich langfristig in die geistliche Dienstgemeinschaft der Kirche einzufügen und diese mitzugestalten. Die Aufnahme erfolgt zunächst auf Probe für einen Zeitraum von drei Jahren.

Das Diakonat begründet in Deutschland weder ein arbeitsrechtliches noch ein beamtenrechtliches Dienstverhältnis, sondern ein geistliches Dienstverhältnis mit der Kirche. Die Aufnahme in die Konferenz begründet die Mitgliedschaft in der Jährlichen Konferenz, jedoch keinen Anspruch auf ein Anstellungsverhältnis und keinen Anspruch auf Versorgung. Der Dienst im Diakonenamt kann dabei sowohl in der Kirche als auch in Bildungs- und Sozialeinrichtungen oder sozialen Projekten außerhalb der EmK oder von anderen Trägern erfolgen.

Trostreiche und kraftvolle Stärkung

Mit dem lautstark gesungenen und musikalisch begleiteten Lied »Gott, dir sei Dank für meines Lebens Zeit« begann der Abendmahls- und Gedächtnisgottesdienst der Süddeutschen Jährlichen Konferenz in der römisch-katholischen Kirche »Unsere Liebe Frau« in Fürth.

Gedacht wurde der Pastoren Roland Stephan, Siegfried Eisenmann, Dieter Sackmann, Lutz Heil, Heinz Moritz, Jakob Koch, Richard Spannagel und Herbert Stumpp sowie der Pastorenfrauen und Pastorenwitwen Annegret Klaiber, Elsa Koch, Ruth Mössinger, Irmgard Nollenberger und Elisabeth Kircher. Die kurzen Lebensläufe, verlesen von Superintendentin Dorothea Lorenz und Superintendent Stefan Kettner, verdeutlichten, dass diese Menschen ihr Leben dem Dienst für Gott widmeten.

In ihrer Predigt sprach Sabine Schober, Pastorin im Diakoniewerk Martha-Maria in Halle (Saale), bildhaft davon, wie die Menschen, derer die Konferenzgemeinde gedachte, in ihrem Lebenszeugnis »ein Blickfang der Liebe Gottes« waren. Dass zum Leben aber auch schmerzhafte Abschiede gehören, thematisierte die Krankenhausseelsorgerin auch. »Manchmal zerbricht etwas in den Menschen. Sie fühlen sich im wahrsten Sinne des Wortes gebrochen.« Dann, so Schober weiter, sei es wichtig, »den Blick auf Gott zu richten«.

Davon erzählten auch die biblischen Geschichten der wunderbaren Brotvermehrung und der Sturmstillung: Die Jünger Jesu hatten erlebt, wie auf wundersame Weise das wenige Brot mehr wurde und für alle reichte. Direkt danach folgt die Geschichte der Sturmstillung. Die Jünger geraten in Seenot. Sie sitzen angsterfüllt im Boot, als Jesus ihnen über die Wellen entgegenkommt. Als sie den Blick auf Jesus richten, beruhigt sich der See. Der Sturm lässt nach und sie landen sogleich am Ufer, das ihr eigentliches Ziel war.

Schober übertrug diese Begebenheiten auf Veränderungen und Abschiede und ermutigte so die Gemeinde: »Wenn wir den Blick auf Christus richten, kann uns kein Sturm etwas anhaben, denn Christus geht mit und steht uns in jeder Lebenslage und bei allen Veränderungen bei.« Jesus wandelt Probleme in annehmbare Herausforderungen, an denen Menschen wachsen können.

Jesus ist das Brot des Lebens, das stärkt und Kraft für den Lebensweg mit allen Veränderungen und Herausforderungen gibt. Diese trostreiche und kraftvolle Stärkung erlebten die Gottesdienstbesucher in der Abendmahlsgemeinschaft. Gemeinsam empfingen sie Brot und Kelch und sprachen sich gegenseitig den Frieden Gottes zu. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Christof Voigt und liturgisch von Martin Jäger mitgestaltet.

 

Weiterführende Links

Internetpräsenz der Süddeutschen Jährlichen Konferenz: www.emk-sjk.de
Information und Programm der Süddeutschen Jährlichen Konferenz (PDF)
idea-TV zum Auftakt der Süddeutschen Jährlichen Konferenz (YouTube)

Die Autoren

Mareike Nix ist Pastorin der Evangelisch-methodistischen Kirche im Bezirk Leinfelden-Echterdingen in der Nähe von Stuttgart. Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Die Namen zu den in der Meldung berichteten verschiedenen Personalentscheidungen:

  • Ordination als Pastorin: Denise Courbain, Janina Schmückle, Raphaela Swadosch
  • Aufnahme als Pastor/Pastorin auf Probe: Matthias Althöfer, Aleksandra Barafanova, Frederik Ehmke, Linnea Götz, Michael Roth, Annette Schöllhorn
  • Aufnahme als Lokalpastoren/Lokalpastorinnen: Judith Bader-Reissing, Magdalena Büchner, Solomon Korir, Simon Kurfess, Nike Masseme, Bianka Richter, Sandra Rödel, Joachim Ruch, Florian Schürenberg
  • Aufnahme als Diakon: Martin Chmel, Tobias Zucker

Dienstjubiläen:

  • 25 Dienstjahre: Michael Mäule, Martin Metzger, Dirk Reschke, Markus Weber, Jonathan Whitlock, Erhard Wiedenmann, Rainer Zimmerschitt
  • 40 Dienstjahre: Wolfgang Bay, Christine Erb-Kanzleiter, Jürgen Hofmann, Hans-Ulrich Hofmann, Clemens Klingel, Rainer Leo, Thomas Mozer, Siegfried Reissing, Uwe Saßnowski, Ralf Schweinsberg
  • 50 Dienstjahre: Helmut Gehrig, Rolf Lengerer, Klaus Liesegang
  • 60 Dienstjahre: Reiner Dauner, Hans Härle, Rolf Huber, Horst Kerscher, Peter Vesen, Günter Winkmann
  • 70 Dienstjahre: Heinrich Schroth, Hans-Jürgen Stöcker

Die Süddeutsche Jährliche Konferenz ist ein Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche. Ihr Gebiet umfasst die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie Teile Nordrhein-Westfalens und gliedert sich in die Distrikte Heidelberg, Nürnberg, Reutlingen und Stuttgart. Das Kirchenparlament hat rund 450 Mitglieder und ist zuständig für 220 Gemeinden mit rund 25.300 Kirchengliedern und Kirchenangehörigen (Stand 31.12.2022).
www.emk-sjk.de