Norddeutsche Jährliche Konferenz Von Michael Putzke und Markus Baum (kur)  | 

Es ist genug Wissen da – es geht ums Tun

»Perspektivwechsel« war das Thema des Abschlussgottesdienstes der Norddeutschen Jährlichen Konferenz. Bischof Harald Rückert verdeutlichte das, indem er seinen Standort während der Predigt mehrmals wechselte.
»Perspektivwechsel« war das Thema des Abschlussgottesdienstes der Norddeutschen Jährlichen Konferenz. Bischof Harald Rückert verdeutlichte das, indem er seinen Standort während der Predigt mehrmals wechselte.
Bildnachweis: Heike Liese
Am zurückliegenden Sonntag endete die Norddeutsche Jährliche Konferenz mit einem Sendungsgottesdienst unter dem Thema »Mutig gesandt«.
2 Minuten

Die Norddeutschen Jährliche Konferenz, das für Norddeutschland zuständige Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK), tagte vom 14. bis 18. Juni im mittelhessischen Braunfels. Die Tagung stand unter dem Motto »Herzenssache«. Damit war die innere Motivation angesprochen, mit der die Hauptamtlichen und die Gemeinden ihre Arbeit tun. Gleichzeitig wurde in den Beratungen beschlossen, die Arbeitsweise der Konferenz zu verändern.

Fünf Regionen, zwei Superintendenten, mehr Flexibilität

»Wir wissen genug«, sprach Harald Rückert die Konferenzmitglieder im Plenum an. Der für Deutschland zuständige Bischof der EmK ergänzte daraufhin: »Wir müssen ins Tun kommen!« Veränderungen seien nötig, weil sich das Leben der Menschen verändert habe. »Wir brauchen eine neue Struktur, die heute passt«, hielt Rückert fest. Die Frage sei, »wie können wir Gott Raum geben?« Auch neue Strukturen werden nicht funktionieren, »wenn Gott uns nicht im Herzen erreicht«.

Auf Basis vorliegender Unterlagen und nach ausführlicher Diskussion beschlossen die Mitglieder der Konferenz mit großer Mehrheit, das geografisch bisher in drei Distrikte gegliederte Konferenzgebiet in fünf Regionen aufzuteilen. Statt bisher dreier Personen, die als Superintendent oder Superintendentin einen Distrikt leiten, erfolgt die Leitung nur noch durch zwei Personen in diesem Amt. Eine neunköpfige Arbeitsgruppe wird die nötigen Änderungen beschreiben, sodass die Konferenz bei der Tagung im kommenden Jahr die nächsten Schritte beschließen kann. Es ist kein völliges Neuland, das die EmK in Norddeutschland damit betritt. Schon bisher stimmen Gemeindebezirke in einzelnen Regionen ihre Aktivitäten miteinander ab.

Anlass für die jetzt getroffene Entscheidung und stärkere Regionalisierung der kirchlichen Arbeit war unter anderem die Tatsache, dass sich in den nächsten acht Jahren die Zahl der Pastoren und Pastorinnen fast halbiert. Eine stärkere Zusammenarbeit über die einzelnen Gemeinden hinweg in Regionen gebe mehr Möglichkeiten der sich gegenseitig ergänzenden Zusammenarbeit. So könnten in sogenannten »multiprofessionellen Teams« Personen mit pastoraler oder sozialpädagogischer Ausbildung sowie Jugendreferenten oder Laienmitarbeiter aus den Gemeinden die Arbeit in einer Region voranbringen, indem sie diese gemeinsam organisieren und jeweils professionelle oder gabenorientierte Schwerpunkte setzen.

Finanzen – Haushaltstrennung bringt Klarheit

In den Beratungen über die Finanzen der EmK in Norddeutschland zog Konferenzschatzmeister Ruthardt Prager eine positive Bilanz. Die zurückliegende Entscheidung, für Immobilien und Pensionen einen eigenen Haushalt zu bilden, habe sich bewährt, so Prager. Diese Entscheidung helfe, das Vermögen der Jährlichen Konferenz zu verwalten und weiterzuentwickeln und die Zahlungen an die Pensionskasse zu sichern. In der transparenten Darstellung und Bilanzierung werde auch deutlicher, welche Ausgaben der Konferenz durch die Umlagen der Gemeinden finanziert werden müssen.

Die Autoren

Michael Putzke ist Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche und leitet die Redaktion des zweiwöchentlich erscheinenden Kirchenmagazins »Unterwegs«. Markus Baum ist Redakteur bei ERF-Medien. Für den Bezirk Braunfels der Evangelisch-methodistischen Kirche ist er Laienmitglied in der Norddeutschen Jährlichen Konferenz. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de. 

Zur Information

Die Norddeutsche Jährliche Konferenz ist ein Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche. Ihr Gebiet umfasst die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein sowie Teile von Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das Kirchenparlament ist zuständig für rund 90 Gemeinden mit rund 8.500 Kirchengliedern und Kirchenangehörigen (Stand 31.12.2022).

Der Konferenzhaushalt für das Jahr 2023 rechnet mit Einnahmen von 3,3 Millionen Euro und Ausgaben von 3,2 Millionen Euro. Davon sind 2,8 Millionen Euro Personalkosten. Der vom Konferenzhaushalt getrennte Haushalt für Immobilien und Pensionen schloss für das Jahr 2022 mit einem Volumen von 49,4 Millionen Euro ab. Den Einnahmen von 1,8 Millionen Euro stehen Pensionszahlungen von 1,4 Millionen Euro gegenüber.