Glaube bewegt

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Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kocht auch der Konflikt um Taiwan wieder auf. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan, das etwa so groß ist, wie Baden-Württemberg, als abtrünnige Provinz und will es »zurückholen« – notfalls mit militärischer Gewalt. Besonders die jungen Taiwanesen fühlen sich als eine eigenständige, demokratische, freie Nation. Sie leben aber in permanenter Bedrohung durch einen Einmarsch der Volksrepublik China und der Gewissheit, dass andere Nationen ihnen in diesem Fall kaum helfen und beistehen würden – und die Volksrepublik China rasselt immer lauter mit ihren Säbeln.

Andererseits heißt es im Bibeltext 2023: »Ich habe von eurem Glauben gehört«. Wir wollen hören, wie die Taiwanerinnen von ihrem Glauben erzählen und mit ihnen für das einstehen, was uns gemeinsam wertvoll ist: Demokratie, Frieden und Menschenrechte. Das Titelbild mit dem Titel »Ich habe von eurem Glauben gehört« (I Have Heard About Your Faith) stammt von der jungen taiwanischen Künstlerin Hui-Wen Hsiao. Die Frauen auf dem Gemälde sitzen an einem Bach und beten still. Eine mit ihrem Blick in Richtung des schwarzen Himmels. Ist der ein Zeichen dieser ständigen Bedrohung? Trotz der Ungewissheit des Weges, der vor ihnen liegt, wissen sie, dass die Rettung durch Christus gekommen ist.

Die Schmetterlingsorchideen sind der Stolz Taiwans, das weltweit als das »Königreich der Orchideen« bekanntgeworden ist. Der blaue Mikado-Fasan und der Schwarzgesichtlöffler sind vom Aussterben bedrohte Tierarten. Beide fliegen dem Licht der Hoffnung entgegen. »Auf dem Kranich in den Himmel fliegen« umschreibt nach taiwanischer Überzeugung den Glauben an das ewige Leben. Die zum Gebetstagsmotto »Ich habe von eurem Glauben gehört« gehörende Bibelstelle aus Epheser 1,15-19 ist bewegend. Besser kann das Herzstück des Weltgebetstags nicht beschrieben werden.

Es ist vom Glauben und vom Leben der Frauen die Rede, die die Liturgie geschrieben haben. Die Mitfeiernden nehmen achtsam Teil an deren Schicksal, ihren Gedanken, teilen deren Freude – und beten solidarisch mit ihnen für Frieden und Gerechtigkeit. Gott hört die Geschichten des Lebens und Glaubens und stärkt die Betenden. Jesus schenkt Weisheit, mit den Augen des Herzens zu erkennen und zu begreifen, was es heißt, erlöst zu sein. Die Heilige Geistkraft bewegt dazu, zum Segen werden.

Dieser Artikel ist dem zweiwöchentlich erscheinenden EmK-Magazin »unterwegs« der Evangelisch-methodistischen Kirche – Nummer 4/2023 vom 12. Februar 2023 – entnommen.

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Informationen zum Weltgebetstag