Laienprediger, Pastor, Weltevangelist
Eddie Fox, eine prägende Persönlichkeit der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) und des Weltmethodismus überhaupt starb am vergangenen Mittwoch, dem 28. Juli, im Alter von 83 Jahren. Seine Leidenschaft galt der Evangelisation und der Förderung von Gemeindewachstum. Dafür war er jahrzehntelang unermüdlich weltweit unterwegs.
Bischof Alsted: »Wir haben einen Freund verloren«
»Der Methodismus hat einen seiner prominentesten Ermutiger und Förderer von Evangelisation und Gemeindewachstum in der ganzen Welt verloren«, kommentiert Christian Alsted den Tod von Eddie Fox. Nach dem Fall der Berliner Mauer und der Öffnung der Grenzen zwischen den aus der Zeit des Kalten Krieges verfeindeten Blöcken West- und Osteuropa, war Fox einer der ersten, die darin eine Chance für die methodistische Mission in Osteuropa und Eurasien sahen.
Besonders die Länder im Baltikum und dort besonders die EmK in Estland hatten es Fox angetan. Durch seinen Tod habe die Evangelisch-methodistische Kirche des Baltikums »einen lieben Freund verloren«, sagte Alsted, der als Bischof für Nordeuropa in der Zentralkonferenz Nordeuropa und Eurasien zuständig ist.
»John Wesley lebte noch als meine Familie zum Methodismus kam«
Harold Eddie Fox wurde 1938 im Osten des ländlichen US-Bundesstaat Tennessee geboren und wuchs dort in einer methodistischen Gemeinde auf. Manchmal verwies er auf die weit in den frühen Methodismus zurückreichenden Wurzeln seiner Familie. »John Wesley lebte noch als meine Familie zum Methodismus kam«, sagte er dann nicht ohne Stolz.
Mit siebzehn war er bereits Laienprediger. Nach seinem Studium an der Chandler School of Theology der Emory-Universität in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia war er Pastor in EmK-Gemeinden in den Bundesstaaten Virginia und Tennessee.
Botschafter für Weltevangelisation und Gemeindewachstum
Daraufhin war Fox fünfzehn Jahre lang Teil der internationalen Kommission für Evangelisation der Methodistenkirche und zuletzt der EmK, davon sechs Jahre in leitender Stellung. Aus dieser Zeit stammen auch seine Verbindungen zu Billy Graham und dessen Ausbildungsstätte für Evangelisation, an der Fox ab Mitte der 1980er-Jahre als Lehrkraft mitwirkte. Im Jahr 1989 wurde Fox vom Weltrat methodistischer Kirchen zum Leiter des Büros für Weltevangelisation berufen.
Fünfundzwanzig Jahre lang war er in dieser Funktion weltweit auf allen Erdteilen unterwegs, um Gemeinden und Kirchen in den Aufgaben von Evangelisation und Gemeindeaufbau zu fördern. Mit den geopolitischen Veränderungen durch den Fall der Sowjetunion und das Ende des Kommunismus am Anfang seiner Amtszeit als Botschafter für Weltevangelisation hatte Fox ein starkes Augenmerk auf die Gründung von Gemeinden in Osteuropa und die Wiederbelebung alter methodistischer Gemeinden, die in der Zeit des Kommunismus unterdrückt waren oder ihre Arbeit hatten einstellen müssen.
Pionier und Ermutiger
Gemeinden, Kirchen und viele einzelne Menschen, für die Fox sich als Mentor Zeit nahm, verdanken dem unermüdlichen Einsatz dieses Pioniers und Ermutigers viel. Nach zwei Wochen Aufenthalt in einem Hospiz verstarb Eddie Fox am vergangenen Mittwoch im Alter von 83 Jahren. Er hinterlässt seine Frau Mary Nell und drei erwachsene Kinder mit Familien.
Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.
Weiterführende Links
Meldung EmK-Nachrichtenagentur UMNS (Englisch)
Meldung des Weltrats methodistischer Kirchen (Englisch)