Auf der Suche nach dem »Punkt«

2 Minuten

Mit dem Thema »Ausweg.Los!« knüpft die Tagung der Norddeutschen Jährliche Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) an die Diskussion des vergangenen Jahres an. Im damaligen Superintendentenbericht war die Geschichte vom Schiffbruch des Apostels Paulus auf seiner Reise nach Rom aus Apostelgeschichte 27 der Ausgangspunkt. Mit dieser Erzählung lasse sich die Lage der Norddeutschen Konferenz deuten, sagt Gabriel Straka: »Die unzähligen nautischen Manöver, um das Schiff zu retten, stehen für die permanenten Versuche der letzten Jahre und Jahrzehnte, das Schiff der Kirche wieder flott zu machen«. Aber es bleibe der Eindruck, dass dies nicht wirklich gelungen sei. »Die Zukunft der Kirche ist nicht die Wiederherstellung der Vergangenheit«, hält der für den Distrikt Berlin zuständige Superintendent fest.

Wie ein Punkt die Aussage komplett verändert

Man könne nicht einfach so tun, als müsse man nur eine Reihe neuer Veranstaltungen planen und schon ginge es wieder steil aufwärts mit der Kirche. »Nein, die Situation ist ausweglos«, hält Straka fest, um gleich auf die Bibel zu verweisen, die solche Situationen kenne: Als die Israeliten am Schilfmeer stehen, ist der Weg zurück versperrt und vor ihnen liegt das Meer (2. Mose 14). Ebenso kennt auch Paulus diese Situation, als seine Mission in Kleinasien nicht weiterkommt (Apostelgeschichte 16,4-14). Da ging nichts mehr. »Keine offenen Türen«, sagt Straka. Auch in der Geschichte der methodistischen Bewegung kenne man solche Situationen. So scheiterte John Wesleys Indianer-Mission in Nordamerika kläglich.

Diese drei Beispiele würden in Bibelarbeiten und Aktionen während der Konferenztagung aufgegriffen. Sie zeigten, so der Superintendent, dass die Wege nicht in einer Sackgasse enden müssten. »Vielmehr beginnt etwas Neues.« Aus dem Wort »ausweglos« werde »Ausweg.Los!«. Durch einen Punkt entstünden zwei positive Wörter: Ausweg und Los! »Diesen Punkt wollen wir mit der ganzen Konferenz suchen«, erklärt Straka mit Blick auf einen der Schwerpunkte der Tagung.

Auf dem Weg zum Verursacherprinzip

Zur Tagung liegt außerdem ein Haushaltsplan vor, der dem Beschluss der Konferenzmitglieder aus dem vergangenen Jahr entspricht. Erstmalig werden die Immobilien und Pensionszahlungen in einem eigenen Haushalt dargestellt. Mit der Entkoppelung der Immobilien und Pensionszahlungen vom übrigen Konferenzhaushalt soll nach einer Übergangszeit erreicht werden, dass sich der eigentliche Konferenzhausalt ausgeglichen gestalten lässt und sich selbst trägt.

Für einen ausgeglichenen Abschluss des Haushalts 2021 musste noch Geld aus dem Konferenzvermögen entnommen werden. Die Entnahme aus dem Konferenzvermögen habe mit gut 20.000 Euro erfreulicherweise um deutlich über 140.000 Euro unter dem ursprünglich eingeplanten Defizit gelegen, hält Straka fest. Am beschriebenen Ziel werde aber festgehalten: Für den Haushalt der Konferenz werde künftig das Verursacherprinzip gelten, sodass die Bezirke ihre Arbeit weitgehend selbst finanzierten.

Die Tagung beginnt mit einem Abendmahlsgottesdienst am Mittwochabend, dem 18. Mai, in der Kreuzkirche der EmK in Berlin-Lankwitz. In den Räumen der Gemeinde finden von Donnerstag bis Samstag auch die Plenumsveranstaltungen der Konferenz statt. Den Abschluss bildet am Sonntag, dem 22. Mai, der Sendungsgottesdienst in der Heilig-Kreuz-Kirche mit einer Predigt von Bischof Harald Rückert. Das zum Konferenzmotto »Ausweg.Los!« trefflich passende Schlussthema: »Ich will ein Neues schaffen«.

Weiterführende Links

Link für den Eröffnungsgottesdienst am 18. Mai 2022 (YouTube)