Corona in Afrika Von Frank Aichele (kur)  | 

Die Solidarität ist noch zu steigern

Im Gesundheitszentrum der Evangelisch-methodistischen Kirche Jaiama im westafrikanischen Sierra Leone wird das Personal im Umgang mit Corona-Infizierten geschult.
Im Gesundheitszentrum der Evangelisch-methodistischen Kirche Jaiama im westafrikanischen Sierra Leone wird das Personal im Umgang mit Corona-Infizierten geschult.
Weltweit beeinträchtigt das Corona-Virus das Leben und vieler Menschen. Auch die Partner der EmK-Weltmission sind betroffen. Frank Aichele berichtet.
2 Minuten

Bisher ist die Zahl der an Covid-19 infizierten und verstorbenen Personen in den meisten Partnerländern der Weltmission der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) erfreulicherweise noch nicht besonders hoch. Eine Ausnahme ist allerdings Brasilien. In den meisten afrikanischen Ländern konnte durch eingeleitete Maßnahmen wie Schulschließungen oder Hygienekampagnen ein wirklich heftiger Ausbruch durch Ansteckung mit dem Virus vermieden werden. Jedoch haben viele der Restriktionen wie Gottesdienstverbote oder stark eingeschränkte Reise-und Transportmöglichkeiten zu großen wirtschaftlichen Einbrüchen geführt. Den Partnerkirchen fehlen besonders die sonntäglichen Kollekten, die einen Großteil der Einnahmen ausmachen.

Hilfsanfragen werden zunehmen

Weil viele Menschen sozusagen »von der Hand in den Mund« leben und keine oder nur geringe Rücklagen haben, wirkt sich alles sehr schnell und drastisch aus. Geld für Nahrung und andere wichtige Dinge des täglichen Lebens ist nun knapp oder nicht mehr vorhanden. Beispielsweise können Kirchen die Pastorengehälter nicht mehr bezahlen. Deshalb werden nun Hilfsmaßnahmen wie die Verteilung von Reis und anderen Grundnahrungsmitteln an Bedürftige geplant. Wir in unserer Wuppertaler Zentrale sind uns sicher: Der Bedarf für unsere Unterstützung wird größer und weitere Hilfsanfragen werden kommen.

Beispiele aus Sierra Leone und Kenia

An zwei aktuellen Beispielen von Aktivitäten von Partnern der EmK-Weltmission lässt sich aufzeigen, wie die finanzielle Hilfe verwendet wird. So wurde in der Klinik der EmK in Jaiama im westafrikanischen Sierra Leone das gesamte Personal im Umgang mit dem Corona-Virus geschult. Darüber hinaus wurden Hygieneartikel besorgt und im Alltag des Betriebs der dortigen Gesundheitsstation eingesetzt. In ähnlicher Weise ist das Krankenhaus der methodistischen Kirche in Maua in Kenia aktiv. Dort wurde Schutzkleidung gekauft und ans Personal verteilt. Weitere Hygienemaßnahmen wurden erfolgreich umgesetzt, sodass die notwendigen Standards eingehalten werden können.

Die EmK in der Schweiz ist vorbildlich

Bisher hat die EmK-Weltmission Spenden in Höhe von 28.000 Euro für die Corona-Hilfe erhalten. Davon sind bereits 20.000 Euro weitergeleitet worden. Weitere Projekte und Maßnahmen sind in Planung. Durch soziale und finanzielle Schutzmaßnahmen geht es uns in Deutschland vergleichsweise gut. In den meisten Partnerländern gibt es diese Hilfen nicht. Menschen ohne Arbeit und Einkommen erhalten nichts vom Staat. Darum ist unsere Solidarität nötig. Ein Blick in die Nachrichten unserer Nachbarländer zeigt mir: mehr scheint möglich zu sein. Die Mitglieder der im Vergleich zu Deutschland viel kleineren EmK in der Schweiz haben umgerechnet schon über 120.000 Euro für die Corona-Hilfe gespendet. Die Partnerkirchen unserer EmK-Weltmission freuen sich, wenn auch wir die Solidarität noch steigern.

Bildnachweis: EmK-Weltmission


Der Autor
Frank Aichele ist Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche und Leiter der EmK-Weltmission. Der Dienstsitz ist in Wuppertal. Kontakt: weltmission(at)emk.de

Weiterführende Links
Internetpräsenz der EmK-Weltmission

Zur Information
Spenden unter dem Stichwort »Corona-Hilfe« nimmt die EmK-Weltmission gerne entgegen.
Konto-Inhaber: EmK-Weltmission
IBAN: DE65520604100000401773
BIC: GENODEF1EK1

Die Spenden werden an die Partnerkirchen zur Unterstützung ihrer Arbeit im Kampf gegen die Folgen der Corona-Pandemie weitergeleitet.