Gemeindegründung in Bamberg Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Gute Nachricht zur Feier des »Zweijährigen«

Rund achtzig Personen fanden sich Mitte Juli zum ersten Gottesdienst ein.
Rund achtzig Personen fanden sich Mitte Juli zum ersten Gottesdienst ein, mit dem die Gemeindegründung der Evangelisch-methodistischen Kirche in Bamberg in die Öffentlichkeit ging.
Bildnachweis: Jesus-Centrum Nürnberg
Coronabedingt verzögerte sich die Gemeindegründung in Bamberg. Im Juli fand der erste Gottesdienst statt, im September soll es monatlich weitergehen.
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Ziemlich genau vor zwei Jahren, im September 2019, zogen Sandra und Andreas Rödel nach Bamberg, um im Auftrag der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) eine neue Gemeinde zu gründen. Als Tochtergemeinde des Nürnberger EmK-Bezirks Jesus-Centrum orientiert sich die Gemeindegründung an Stil und Aufmachung dieser Gemeinde.

Planungen für ersten »Outdoor-Gottesdienst«

Zwischenzeitlich habe sich, so teilen die beiden mit, »einiges ereignet«. Zu den Ereignissen habe aber auch die Corona-Pandemie gehört, sodass sich die Planungen für einen Gemeindestart verzögert hätten. Innerhalb der knapp zwei Jahre seit dem Umzug nach Bamberg formte das Gemeindegründerehepaar ein Kernteam von zwölf Personen, »mit dem wir intensiv an der Vision ›Gemeinde in Bamberg‹ gearbeitet haben«. Zum erweiterten Kreis für die Gemeindegründung gehörten mittlerweile rund 25 Personen.

Mit den Anfang des Sommers zunehmenden Lockerungen sei sich das Gründerteam einig gewesen, dass die Zeit für den ersten eigenen Gottesdienst reif war. Ohne eigenen Gottesdienstraum eine nicht ganz so einfache Aufgabe. Aber passend zur Jahreszeit wurde ein Outdoor-Gottesdienst konzipiert, für den sich die Bamberger Erba-Insel anbot. Die mitten in Bamberg liegende und von zwei Fluss-Armen der Regnitz umgebene Insel beherbergte 2012 die Bundesgartenschau und ist mit parkartigen Teilen ein willkommener Ort für kleine Unternehmungen, Begegnungen und öffentliche Angebote. Mit der Stadt war zu verhandeln, für die Musik kam Unterstützung aus der Nürnberger Muttergemeinde und mit Werbung wurde die Öffentlichkeit informiert.

Erfolgreicher Test

Mitte Juli fand an einem Sonntagnachmittag der erste öffentliche Gottesdienst statt. Die Tage zuvor hatte es geregnet und für den Tag des Gottesdienstes sei Dauerregen angekündigt gewesen. Der Sonntag begann entgegen der Wettervorhersage jedoch als herrlicher Sonnentag bis zum Beginn des Gottesdienstes. Bei sich verdunkelndem Himmel und zu Beginn des Gottesdienstes einsetzendem Nieselregen konnte der Gottesdienst insgesamt ohne Unterbrechung durchgeführt werden. »Und die ganze Zeit – vor, während und nach dem Gottesdienst – stand ein gigantischer Regenbogen am Himmel«, erzählt Stefan Maier, der vom Jesus-Centrum Nürnberg aus bei diesem Gottesdienst mitwirkte.

Der Gottesdienst mit rund achtzig Personen als erster öffentlicher Auftakt für die Gemeindegründung in Bamberg hatte nach Aussage von Eberhard Schilling »Testcharakter«. Der leitende Pastor im Jesus-Centrum hat die Gründungsarbeit in Bamberg mit angestoßen und sieht den Anfang als »vollen Erfolg«. Der Start habe gezeigt, dass das Kernteam in Bamberg motiviert sei für die nächsten Schritte.

Regelmäßige Gottesdienste ab Mitte September

»Die Tage und Wochen im Vorfeld haben mich innerlich sehr berührt, weil man gesehen hat, wie sich alle auf diesen Gottesdienst freuten und sich mit all ihren Gaben und Stärken einsetzen wollten«, erzählt Andreas Rödel, der Pastor vor Ort. »Zu sehen, wie gut das Team in der Planung und Durchführung funktionierte, war für mich, neben der Zusage Gottes in Form des Regenbogens, das Highlight des Abends.« Das mache »Lust auf mehr«.

Mit dem Gottesdienst war die junge Gemeindegründungsarbeit der EmK erstmalig in der Bamberger Öffentlichkeit wahrnehmbar. Seither, so Schilling, richtete sich das Augenmerk darauf, die ersten aus dem Gottesdienst entstandenen Kontakte weiterzuverfolgen und zu vertiefen. Der nächste Schritt sei für Ende September geplant. »Dann werden wir regelmäßige Gottesdienste in Bamberg anbieten, zunächst in monatlichem Abstand.« Nach den coronabedingten Verzögerungen eine gute Nachricht zur Feier des »Zweijährigen«.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Die Süddeutsche Jährliche Konferenz, das Kirchenparlament für die Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Süddeutschland, beschloss im Jahr 2018 die Gründung von vier neuen Gemeinden. Für den Zeitraum bis zum Jahr 2021, so die Zielsetzung des Beschlusses, sollten die Städte und Regionen in und um Bamberg, Rosenheim, Freiburg, Ingolstadt oder Mannheim untersucht werden. Für Ingolstadt waren zum damaligen Zeitpunkt die Pläne in einem fortgeschrittenen Stadium. Die 2019 gestartete Gründungsinitiative für Bamberg ist Teil der Umsetzung des Beschlusses aus dem Jahr 2018. Um die Gemeindegründungs- und Gemeindeentwicklungsprojekte zu fördern, beschlossen die Mitglieder der Konferenz außerdem die Einrichtung eines »Fonds für Gemeindeentwicklung«.