Humanitäre Hilfe darf nicht missbraucht werden
Angesichts der problematischen Versorgungslage in Venezuela melden sich jetzt fünfzehn internationale humanitäre Hilfsorganisationen zu Wort, darunter auch die Diakonie Katastrophenhilfe aus Deutschland. In einem gemeinsamen Appell an die politischen Akteure in dem im Norden von Südamerika gelegenen Land fordern sie alle Akteure in Venezuela dazu auf, die dringend benötigte Hilfe für die Menschen nicht zum Spielball politischer Interessen zu machen.
»Es ist dramatisch, intolerabel und wirft kein gutes Licht auf beide Konfliktparteien, dass sie im Machtkampf um Venezuela humanitäre Hilfe ganz unverblümt als politisches Druckmittel einsetzen«, kritisiert Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe. Sie verletzten durch diese politische Instrumentalisierung die Neutralität und damit eines der wichtigsten humanitären Prinzipien. Außerdem nähmen sie das Leid von Abertausenden bewusst in Kauf.
Die Menschen in Venezuela sind aufgrund der sehr schlechten Versorgungslage im Land davon abhängig, dass lebenswichtige Güter nach Venezuela gelangen können. Lokale Initiativen seien sehr engagiert, brauchten aber neutrale und unabhängige Unterstützung von außen, »denn allein werden sie den akuten Versorgungsengpass im Land nicht beseitigen können«, sagt Füllkrug-Weitzel. Nur durch strikte Neutralität und Unabhängigkeit der Hilfsangebote aus dem Ausland kann das Argument der politischen Einflussnahme entkräftet werden. Deshalb sei der von den Hilfsorganisationen an alle Akteure gerichtete Appell so dringend.
Zu Situation: Seit drei Jahren verschlechtert sich die politische, wirtschaftliche und soziale Situation in Venezuela zunehmend. Große Teile der Bevölkerung können sich keine Lebensmittel mehr leisten, sofern diese überhaupt noch verfügbar sind. Etwa 2,4 Millionen Menschen sind in den letzten fünf Jahren wegen der verheerenden Lage aus Venezuela geflohen, die meisten von ihnen in die direkten Nachbarländer. Etwa ein Drittel der Flüchtlinge sucht Schutz in Kolumbien, das sich selbst noch nicht von den Folgen des jahrzehntelangen Bürgerkriegs erholt hat. Dort unterstützt die Diakonie Katastrophenhilfe mit ihren lokalen Partnern die Flüchtlinge an der Grenze zu Venezuela. Häufig kommen die Menschen vollkommen mittellos in Kolumbien an und erhalten zunächst finanzielle Hilfe, um sich Lebensmittel und dringend benötigte Hygieneartikel kaufen zu können. Vor allem Frauen und Kinder sind auf der Flucht besonders gefährdet. Die Frauen bekommen soziale und juristische Beratung. Traumatisierte Kinder werden psychologisch betreut.
Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.
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