»Ich habe mich gleich in Schwarzenshof verliebt«
Ende vergangener Woche fand auf Schwarzenshof (Thüringen) in einem festlichen Gottesdienst der Wechsel der Geschäftsführung der Begegnungs- und Bildungsstätte statt. Ralf und Angela Münzner wurden nach sechzehn Jahren feierlich verabschiedet, neu in den Dienst eingeführt wurde Martin Schwartz.
Perspektiven über das Jahr 2030 hinaus
»Ich habe mich gleich in Schwarzenshof verliebt«, bekannte Martin Schwartz, der neue Geschäftsführer, in seinem kurzen Grußwort. Wiederholt habe der 40-Jährige von Rudolstadt aus Schwarzenshof umwandert, ohne zu ahnen, dass er dort einmal arbeiten werde. Durch sein bisheriges Berufsleben ist der Kulturmanager und Veranstaltungsfachwirt in vielen Bereichen der ostthüringischen Region um Saalfeld und Rudolstadt gut vernetzt. Er leitete zuletzt den nur zehn Kilometer südlich von Schwarzenshof gelegenen Städtischen Kulturbetrieb der Stadt Saalfeld mit dem Kultur- und Tagungszentrum Meininger Hof. Zuvor war er viele Jahre als freiberuflicher Musiker und Tontechniker unterwegs. Zahlreiche Semester an der Uni Jena eröffneten ihm den Gedankenreichtum der Philosophie und Einsichten in Öffentliches Recht. Sein neues Amt als Geschäftsführer hat er bereits Anfang September angetreten. Superintendent Werner Philipp, der erst seit Juni zur Gesellschafterversammlung gehört, brachte die Vorstellungen der Gesellschafterversammlung zum Ausdruck, »den Neustart und die gute Situation auf Schwarzenshof im kommenden Jahr zu nutzen, um über die weitere Entwicklung des traditionsreichen Ortes nachzudenken«. Dabei gehe es um Perspektiven über das Jahr 2030 hinaus. Vom neuen Geschäftsführer erwarteten sich die Gesellschafter dafür »interessante Impulse«.
Erfolgreiche Steigerung der Übernachtungszahlen
Ralf Münzner war seit sechzehn Jahren Heimleiter und ab 2014 Geschäftsführer der Bildungsstätte der Evangelisch-methodistischen Kirche. Gemeinsam mit seiner Ehefrau, Angela Münzner, die eine Anstellung in der Verwaltung innehatte, gestaltete er Schwarzenshof in den zurückliegenden Jahren zu einem Haus, in dem bis zu 120 Gäste Platz finden können. Die jährliche Zahl der Übernachtungen auf Schwarzenshof stieg von ungefähr 3.000 auf rund 18.000. Mit dem als Kapelle rekonstruierten Backhaus fand das Anwesen in Münzners Dienstzeit und unter großer Mithilfe des Fördervereins einen geistlichen Mittelpunkt. Ab 2014 wurde die Begegnungs-und Bildungsstätte in eine gemeinnützige GmbH umgewandelt. Münzner wurde Geschäftsführer und hat Schwarzenshof in diese neue Struktur erfolgreich übergeleitet. Seit dieser Zeit kommt Schwarzenshof ohne finanzielle Unterstützung der Ostdeutschen Konferenz aus. Seinen Dienst sah der scheidende Geschäftsführer immer als einen geistlichen Auftrag. »Seine quirlige und lebendige Art wird Schwarzenshof fehlen« war eine der Aussagen aus der Laudatio anlässlich der Verabschiedung, in der auch Angela Münzner für ihren aufopferungsvollen Dienst gedankt wurde.
Der Autor
Stephan Ringeis ist Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit der Evangelisch-methodistischen Kirche für die Ostdeutsche Konferenz. Kontakt: stephan.ringeis(at)emk.de.
Weiterführende Links
Begegnungs-und Bildungsstätte Schwarzenshof