Konferenz im Corona-Format
In der Festhalle Annaberg und der St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz trifft sich die Ostdeutsche Jährliche Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) zu ihren Beratungen. Die Stadt liegt rund dreißig Kilometer südlich von Chemnitz und fünfzehn Kilometer von der Grenze zu Tschechien entfernt im Erzgebirge und ist Ersatz für den ursprünglichen Konferenzort Zschorlau. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die für Mai geplante Tagung des für Ostdeutschland zuständigen EmK-Kirchenparlaments auf den Oktober verschoben werden. Die Örtlichkeiten in Annaberg bieten nun ausreichend Platz, um als Konferenz vom 9. bis 11. Oktober mit rund 160 Delegierten zusammenzukommen.
Verkürzt, aber trotzdem mit fordernden Themen
Die Tagung findet im verkürzten »Corona-Format« statt, sodass die Beratungen von Freitagabend bis Samstagabend innerhalb von 24 Stunden durchgeführt werden. Die besondere Stunde, in der der verstorbenen Konferenzmitglieder gedacht wird, die Jubilare gegrüßt und neue Mitglieder in der Dienstgemeinschaft willkommen geheißen werden, findet im Rahmen des Plenums am Samstagnachmittag statt. Den Abschluss bildet der Ordinationsgottesdienst am späten Sonntagvormittag in der St. Annenkirche. Der traditionell die Konferenz beschließende Sendungsgottesdienst wurde bereits für alle Konferenzen in Deutschland im Juni 2020 in Erfurt gefeiert.
Im Mittelpunkt der Beratungen in Annaberg steht die Diskussion über die Ergebnisse des Rundes Tisches zur Zukunft des deutschen Teils der Evangelischen-methodistischen Kirche. Ziel der Vorschläge ist, dass die EmK trotz unterschiedlicher theologischer Bewertung von Homosexualität ihre Einheit in Deutschland bewahrt und unterschiedlichen Positionen Raum bietet. Außerdem steht die Beschlussfassung über die Konferenzanteile an, mit denen die Bezirke für die kommenden vier Jahre ihren finanziellen Anteil am Haushalt der Konferenz beisteuern. Mit einer positiven finanziellen Entwicklung der letzten Jahre trotz rückläufiger Entwicklung der Mitgliederzahlen steht die Konferenz weiterhin vor strukturellen Fragen.
Corona fördert Digitalisierung
Das Berichtsheft für die Konferenztagung umfasst alle Arbeitsbereiche der Evangelisch-methodistischen Kirche in Ostdeutschland. In der knappen Zeit sollen alle wichtigen Beschlüsse gefasst werden. Dabei kommt der Personalpolitik eine besondere Bedeutung bei. Mit den entsprechenden Beschlüssen werden am Sonntag im Ordinationsgottesdienst zwei Pastorinnen ordiniert.
Die Konferenz arbeitet in diesem Jahr verstärkt digital. »Es gilt, die Not zur Tugend zu machen«, beschreibt Christhard Rüdiger diese Veränderung. Die Corona-Situation befördere »Formen, die längst fällig waren«, so der für den Distrikt Dresden zuständige Superintendent. Dies betrifft das nur digital vorliegende Berichtsheft und Anträge, die während der Plenumssitzungen per Beamer kommuniziert werden. Außerdem wird versucht, die Plenumssitzungen über das Internet auch den Konferenzmitgliedern zugänglich zu machen, die nicht vor Ort teilnehmen können.
Ob die Form einer »Notkonferenz« mit verkürztem Tagungsformat, digitalen Unterlagen und der für viele Konferenzmitglieder zentral gelegene Ort für Zukunft als Beispiel dienen könnte, wird im Nachgang ausgewertet.
Der Autor
Stephan Ringeis ist Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit der Evangelisch-methodistischen Kirche für die Ostdeutsche Konferenz. Kontakt: stephan.ringeis(at)emk.de.
Weiterführende Links
Tagung der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz
Festhalle Annaberg
St. Annenkirche Annaberg-Buchholz
Sendungsgottesdienst vom 21. Juni 2020
Zur Information
Die Ostdeutsche Konferenz umfasst 120 Gemeinden in 56 Bezirken mit rund 12.000 Kirchengliedern und Kirchenangehörigen in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. www.emk-ojk.de