Nur so viel, wie wir brauchen
Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) bietet deutschlandweit für ihre Gemeinden wöchentliche Gebetsimpulse an, die jeweils mit einer biblischen Auslegung in Verbindung stehen. Zum Auftakt des Jahres legt der für Deutschland zuständige Bischof der EmK, Harald Rückert, die Jahreslosung aus.
»Es kommt nicht darauf an, Glauben zu haben, sondern ihn zu halten und zu praktizieren«, erklärt Rückert in der Kurzauslegung. Mit Verweis auf eine Konfirmandenpredigt, die Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) im Jahr 1938 hielt, betont er, dass der Glaube »nicht ein- für allemal« erhältlich sei, sondern täglich neu gewonnen werden müsse. Deshalb gebe es Glauben »immer nur so viel, wie wir für den gegenwärtigen Tag brauchen«. Glaube dürfe sich nicht nur »in richtigem Wissen« erschöpfen, sondern müsse »in konkretem Vertrauen und Gehorsam täglich gelebt« werden. Das sei die Aussage der biblischen Jahreslosung »Ich glaube, hilf meinem Unglauben!«, die dem Markusevangelium (Kapitel 9, Vers 24) entnommen ist.
In den Vorschlägen zum Gebet lädt Rückert besonders zum Gebet dafür ein, »dass wir noch klarer erkennen, was uns eint, nämlich Christus, damit wir beieinander bleiben können trotz unterschiedlicher Erkenntnisse und Meinungen«.
Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.
Zur Information
Wöchentliche Gebetsanregungen und Andachten im Internet
Mit einer Auslegung der Jahreslosung eröffnet der Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche die wöchentlichen Gebetsanregungen auf der EmK-Internetseite www.ichbetefürmeinekirche.de für das Jahr 2020. Dort werden zu jedem Sonntag des Jahres aus jeweils einem der Arbeitsbereiche der EmK eine Kurzandacht zum biblischen Wochenspruch und kirchliche Gebetsanliegen veröffentlicht. Die Seite ist so angelegt, dass sie als persönliche Internet-Startseite verwendet werden kann, um sich regelmäßig ans Gebet für kirchliche und andere Anliegen erinnern zu lassen. Außerdem stehen die Gebetsinformationen zum Herunterladen im DIN-A4-Format zur Verfügung. Damit können sie in Gemeinden für Gebetsgruppen, Hauskreise oder Gruppenandachten mit konkreten Gebetsanliegen eingesetzt werden. Das Angebot gibt es seit sieben Jahren. Seit gut einem Jahr sind die Gebetsanliegen auch über die App »Deutschland betet« (Android und iOS) nutzbar. Die statistische Auswertung des Angebots zeigt eine rege Nutzung.