Krankenhaus-Fusion Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Ökumenischer Krankenhaus-Verbund als Modellprojekt

Das evangelisch-methodistische Krankenhaus Martha-Maria fusioniert mit dem römisch-katholischen Krankenhaus St. Theresien. Die beiden Kliniken sehen in dem ökumenischen Verbund ein Modellprojekt für Nürnberg und darüber hinaus.
Das evangelisch-methodistische Krankenhaus Martha-Maria fusioniert mit dem römisch-katholischen Krankenhaus St. Theresien. Die beiden Kliniken sehen in dem ökumenischen Verbund ein Modellprojekt für Nürnberg und darüber hinaus.
Bildnachweise: Andreas Löffler, Diakoniewerk Martha-Maria
Die Nürnberger Kliniken Martha-Maria und St. Theresien planen einen Zusammenschluss. Grund dafür sind steigende Kosten und der Wettbewerb um Fachkräfte.
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Das evangelisch-methodistische Krankenhaus Martha-Maria und das römisch-katholische Krankenhaus St. Theresien planen einen Zusammenschluss. Die beiden Nürnberger Kliniken wollen sich so auf dem umkämpften Gesundheitsmarkt mit steigenden Kosten und dem zunehmenden Wettbewerb um Fachkräfte besser positionieren.

»Wie alle Kliniken bundesweit stehen auch die Krankenhäuser in Nürnberg aufgrund von Rahmenbedingungen wie gesundheitspolitischer Vorhaben, dem Wettbewerb um Fachkräfte und der steigenden Kosten unter zunehmendem Handlungsdruck«, erklärte Dr. Hans-Martin Niethammer im Zusammenhang mit dem jetzt öffentlich gemachten Vorhaben der beiden Kliniken. Der Vorstandsvorsitzende des Diakoniewerks Martha-Maria äußerte, dass beide Partner in wesentlichen Belangen ihrer unternehmerischen Tätigkeit im Gesundheitswesen übereinstimmten. St. Theresien und das Martha-Maria-Krankenhaus seien sozusagen »natürliche Partner«, so Niethammer. Beide Häuser wiesen »eine lange Tradition christlicher Nächstenliebe« auf, die in der Region Nürnberg bekannt sei. »Genau deshalb passen wir so gut zusammen.« Auf diesem gemeinsamen Fundament werde die gemeinsame Arbeit »in einem ökumenischen Verbund als Modellprojekt für Nürnberg und darüber hinaus« weiterentwickelt.

»Viele aktuelle Herausforderungen können wir zusammen deutlich besser lösen, als das allein möglich wäre«, sagte Dr. Rainer Beyer. Der Hauptgeschäftsführer der Trägergesellschaft des Krankenhauses St. Theresien wies darauf hin, dass mit dem »Zusammenschluss als gleichberechtigte Partner« eine »optimale medizinische Versorgungsqualität« für die Menschen in der Region Nürnberg gesichert werde. Die Partner sind davon überzeugt, dass der Zusammenschluss für beide Seiten vorteilhaft sei und viele Chancen biete.

Die aktuellen Pläne sehen laut einer gemeinsamen Presseerklärung den Erhalt beider Standorte mit unterschiedlichen Angeboten vor. Die Details der Zusammenarbeit mit zu entwickelnden Schwerpunkten in beiden Häusern würden in einem »gemeinsamen Medizin- und Standortkonzept inklusive mehrjährigem Umsetzungsplan« erarbeitet. Die Planungen sehen vor, dass sämtliche Detailfragen bis Ende dieses Jahres geklärt sein sollen, sodass die rechtliche Umsetzung 2024 erfolgen könne.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg
Das Diakoniewerk Martha-Maria wurde 1889 als Diakonissenanstalt gegründet und ist ein selbstständiges Diakoniewerk in der Evangelisch-methodistischen Kirche und Mitglied im Diakonischen Werk Bayern. Zum Diakoniewerk Martha-Maria gehören neben vier Krankenhäusern weitere soziale Einrichtungen mit mehr als 4.700 Mitarbeitenden in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt.

Das Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg hat 310 Betten, sowie 39 Plätze in einer psychosomatischen Tagesklinik. Zum Krankenhaus Martha-Maria gehören neun medizinische Versorgungszentren, davon sind vier direkt im Krankenhaus angesiedelt. In der zugehörigen Berufsfachschule für Pflege lernen derzeit 165 Auszubildende.

kh-nuernberg.martha-maria.de

Krankenhaus St. Theresien Nürnberg
Das Krankenhaus St. Theresien wurde 1928 von der Ordensgemeinschaft der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern) als erstes und einziges katholisches Krankenhaus im Nürnberger Nordosten gegründet. Es gehört heute zu einem Trägerverbund, der 15 Standorte in Deutschland und Österreich mit rund 2.400 Mitarbeitenden umfasst. Er ist tätig in den Bereichen Gesundheit, Altenhilfe und Pflege sowie Bildung.

Das Krankenhaus in Nürnberg verfügt über 230 akutstationäre Betten und 25 Betten in der Abteilung für Geriatrische Rehabilitation. Am Haus befinden sich zudem mehrere Medizinische Versorgungszentren, ein Ambulantes Therapiezentrum Medical Park St. Theresien, eine Berufsfachschule für Pflege und eine Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe.

www.theresien-krankenhaus.de