Die Schwachen im Blick haben Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Schützen – Begleiten – Stärken

Mund-Nasen-Schutz und Distanzhalten sind wesentliche Maßnahmen während der Pandemie.
Mund-Nasen-Schutz und Distanzhalten sind wesentliche Maßnahmen während der Pandemie. Weitergehende Besuchseinschränkungen erschweren besonders Menschen gegenüber, die in Pflegeeinrichtungen wohnen, persönlich notwendige Zuwendung. Dem Schutz der Schwächeren nimmt sich eine Stellungnahme der Evangelisch-methodistischen Kirche an, die jetzt vom Kabinett veröffentlicht wurde.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit (Symbolbild)
Unter diesem Titel wendet sich das »Kabinett« der EmK mit einer Stellungnahme zur Situation von Pflegeeinrichtungen an die Öffentlichkeit.
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Mit einer Stellungnahme wenden sich der Bischof und die Superintendenten der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK), das sogenannte Kabinett, mit einer Stellungnahme an die Öffentlichkeit. Darin geht es um den Umgang mit Menschen, die in Pflegeeinrichtungen wohnen, und von Besuchseinschränkungen durch Regelungen während der pandemiebedingten Kontakt- oder Ausgangsbeschränkungen besonders betroffen sind.

»Wir bitten um ein Miteinander, das nicht nur einseitig den Risikoschutz im Blick hat, sondern die Bedürfnisse der zu pflegenden Personen wahrt und die Besuchsmöglichkeiten für Angehörige sicherstellt«, heißt es in dieser Stellungnahme. Zwar würden aktuell die Regelungen nicht mehr so starke Einschränkungen vorsehen, wie dies im Frühjahr der Fall war. Trotzdem appellieren die Mitglieder des Kabinetts »an alle Verantwortlichen in den Pflegeeinrichtungen, der Verbände und der Politik, sich für Lösungen zu engagieren, die den verschiedenen Bedürfnissen gerecht werden«. Dankenswerterweise geschehe das in der aktuellen Situation vielerorts bereits. Trotzdem müsse im Blick behalten werden, dass sich das gesellschaftliche Wohl »maßgeblich auch am Schutz und der Inklusion der Schwächeren« erkennen lasse. »Wir sind der Überzeugung, dass es gelingen kann, Solidarität zu leben, ohne sie gegen den gebotenen Schutz auszuspielen«, heißt es in dem Schreiben.

Ausgelöst wurde diese Stellungnahme durch die Erfahrungen während der ersten Pandemie-Welle im Frühjahr dieses Jahres. Außerdem ist der deutsche Teil der EmK mit dreißig Pflegeheimen eng verbunden, die von diakonischen Trägern betrieben werden, die der EmK zugeordnet sind und zum Verband Evangelisch-methodistischer Diakoniewerke (EmD) gehören. Die EmK sehe sich deshalb in der Mitverantwortung für die Menschen, die in Pflegeeinrichtungen wohnen und arbeiten. Auch den Angehörigen der Bewohner und Bewohnerinnen, der Seelsorge in den Pflegeeinrichtungen und der diakonischen Führung solcher Einrichtungen gegenüber gebe es eine Verantwortung, die seitens der Kirche wahrzunehmen sei.


Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Weiterführende Links
Schützen – Begleiten – Stärken; Stellungnahme des EmK-Kabinetts

Zur Information
Das sogenannte »Kabinett« ist in der Evangelisch-methodistischen Kirche die Zusammenkunft eines Bischofs mit den Superintendenten seines Bischofsgebiets. In Deutschland sind das aktuell unter der Leitung von Bischof Harald Rückert acht Männer und eine Frau. Hinzu kommt derzeit eine weitere designierte Superintendentin, die im kommenden Jahr ihr Amt antreten wird. Superintendenten sind verantwortlich für die Arbeit in einem Distrikt.