Botschaft zu Pfingsten Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Unterbrechung erwünscht

Ein Mann sitzt vor dem Schreibtisch im Bischofsbüro und blickt freundlich in die Kamera. Am Revers seines Jacketts steckt eine Bischofsnadel. Vor ihm liegt ein aufgeschlagenes Buch. In der rechten Hand hält er einen Stift. Hinter ihm ein Bücherregal.
Pfingsten sei ein Fest, »das uns aus der Bahn wirft – im besten Sinn des Wortes«. Mit einer Botschaft zu Pfingsten wendet sich Bischof Werner Philipp D. Min. an die evangelisch-methodistischen Gemeinden in Deutschland.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
»Haltet Ausschau nach dem Unerwarteten, das Gott tut!«, fordert Bischof Werner Philipp in seiner Botschaft zu Pfingsten auf.
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Zum Pfingstfest wendet sich Werner Philipp, der für Deutschland zuständige Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK), an die Gemeinden seines Verantwortungsbereichs. Dazu erklärt der Bischof, dass Pfingsten ein Fest sei, »das uns aus der Bahn wirft – im besten Sinn des Wortes«.

Hoffnung gegen das Arrangement mit dem Rückzug

Den Geist Gottes beschreibt Philipp in seiner Botschaft als »Kraft, die unterbricht, stört, aufrüttelt – damit neues Leben wachsen kann«. In seiner noch relativ neuen Aufgabe – er hat die Amtsgeschäfte von seinem Vorgänger, Harald Rückert, vor zwei Monaten übernommen – geht es dem Bischof darum, die Gemeinden zu ermutigen und die Menschen dort angesichts vieler Herausforderungen zu stärken: »Denn der Geist wirkt gerade dort, wo Menschen an Grenzen stoßen, wo Mut schwindet, wo wir uns festgefahren fühlen.« Gleichzeitig gelte die Mahnung, sich dem Wunsch nach zu viel Regulierung und Steuerung zu erwehren. Denn, so Philipp, »wo alles geregelt ist, verweigern wir dem Geist den Raum zu wirken«.

Pfingsten nähre die Hoffnung, dass im Leben der Kirche und in einer krisengeschüttelten Welt »etwas zum Guten wachsen kann, weil der Geist Gottes uns unterbricht und uns neu ausrichtet«. Allerdings brauche das auch ein neues Bewusstsein, das Philipp mit einem gewagten Bild erklärt: statt eines Monarchen, der alles unter Kontrolle habe und regle sei der Geist Gottes ein »heiliger Anarch«, der Freiheit bringe und völlig neue Perspektiven eröffne. Das sei zwar unkontrollierbar, aber, so der Bischof: »Gerade das ist die gute Nachricht.«

Ausschau halten nach dem Unerwarteten

So könnten »Erwartung auf Veränderung und Neuaufbruch« wieder aufkeimen. Unter der Wirkung des Geistes Gottes entstehe Hoffnung, statt sich mit Rückzug zu arrangieren. Es beginne neue Bewegung statt sich im Leben bequem einzurichten. Leben könne neu aufblühen entgegen der sonst lähmenden Mühe. Deshalb, so der Bischof, laute die Einladung zu Pfingsten: »Lasst euch unterbrechen! Haltet Ausschau nach dem Unerwarteten, das Gott tut!«

Sehnsucht nach Erneuerung der Kirche

Auch der internationale Bischofsrat der EmK wendet sich mit einer Pfingstbotschaft an die weltweite evangelisch-methodistische Öffentlichkeit und lädt dazu ein »pfingstliche Menschen« zu sein. Es sei kein Geheimnis, dass die EmK weltweit durch eine schwierige Zeit gehe, heißt es in einer deutschen Übersetzung zu einer Video-Reihe für eine achtwöchige Wegstrecke unter dem Titel »Pfingstliche Menschen«. Darin geht es um die Sehnsucht »einer Erneuerung der Kirche, nach einem neuen Pfingsten und nach der verwandelnden Gegenwart des Geistes Gottes unter uns«. Es geht um Menschen, die darum beten, dass der Heilige Geist kommt, um die Evangelisch-methodistische Kirche zu erneuern und zu beleben.

 

Weiterführende Links

Pfingstbotschaft von Bischof Werner Philipp D. Min. (PDF)
»Pfingstliche Menschen« - achtwöchige Reihe des EmK-Bischofsrats (teilweise Deutsch, Videos Englisch)
Meldung von UMNews zur Pfingstbotschaft des Bischofsrats (Englisch)

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.