Anzeigenkampagne gestartet Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Berufene Menschen gesucht – EmK geht neue Wege

Freudensprünge am Semesterabschluss zusammen mit Absolventen der Theologische Hochschule Reutlingen. – Die EmK freut sich über Menschen, die sich berufen wissen, ihr berufliches Können in der Kirche und der Gemeindearbeit einzubringen.
Freudensprünge am Semesterabschluss zusammen mit Absolventen der Theologische Hochschule Reutlingen. – Die EmK freut sich über Menschen, die sich berufen wissen, ihr berufliches Können in der Kirche und der Gemeindearbeit einzubringen.
Bildnachweis: Susanne Meister/THR; Collage: Ralf Würtz
Offene Stellen in Gemeinden, in Rente gehende »Babyboomer«-Generation und sich verändernde kirchliche Arbeit: die EmK erweitert ihre Personalsuche.
3 Minuten

»Wir wollen neue Wege gehen«, ist eine Aussage, die von den Superintendenten der Süddeutschen Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in letzter Zeit häufiger zu hören ist. Dazu gehört eine jetzt gestartete Kampagne unter dem Motto »Berufene Menschen gesucht«. Hintergrund dafür sei eine jetzt schon vorhandene Personallücke, die mit den geburtenstarken Jahrgängen der »Babyboomer« noch größer werde, weil diese in den kommenden Jahren auch in der Kirche in den Ruhestand gehen. Diese Tatsache bewog Dorothea Lorenz, Superintendentin für den Distrikt Stuttgart, mit ihren drei Kollegen, Tobias Beißwenger vom Distrikt Reutlingen, Markus Jung vom Distrikt Nürnberg und Stefan Kettner vom Distrikt Heidelberg dazu, neue Wege zu gehen, um die größer werdende Personallücke zu schließen.

Anstellung neuer Berufsgruppen ist Teil der Überlegungen

Momentan werden in der Süddeutschen Konferenz im Durchschnitt von einem Pastor oder einer Pastorin rund 130 Kirchenglieder begleitet, erklären die vier mit Personalfragen befassten Verantwortungsträger auf Nachfrage. Nach einer Prognose wird dieses Zahlenverhältnis in den nächsten sieben Jahren auf über zweihundert Kirchenglieder je pastoraler Stelle anwachsen, erläutert Beißwenger. Bereits jetzt führten Krankheiten und persönliche Entscheidungen zu spürbaren Personallücken. »In unserer Kirche werden wir vieles neu denken müssen«, pflichtet Jung seinem Reutlinger Superintendentenkollegen bei.

Dazu gehörten Überlegungen, wie Gemeinden einer Region stärker zusammenarbeiten könnten, um damit auch den Personaleinsatz zu bündeln. Außerdem werde aktuell auch die Anstellung neuer Berufsgruppen weiterentwickelt. »Beispielsweise haben mehrere Gemeinden einer Region in meinem Distrikt eine Verwaltungskraft angestellt«, konkretisiert der Nürnberger Superintendent die neuen Überlegungen. »Damit werden die Pastorinnen und Pastoren entlastet, um sich auf ihre eigentliche pastorale Arbeit konzentrieren zu können«, fährt Jung fort.

»Es bleibt ein Geschenk Gottes«

Den jetzt gestarteten nächsten Schritt erklärt der Superintendent des Heidelberger Distrikts als nötige »Akquise von außen«. Die Kirche sei zwar dankbar »für viele wertvolle Hauptamtliche, die wir von unserer Theologischen Hochschule bekommen haben«. Die Zahl der Absolventen, die aus der Reutlinger Hochschule der EmK in den Gemeindedienst gingen reiche aber nicht mehr aus, um die Lücken zu schließen. »Wir brauchen berufene Menschen von außen«, beschreibt Kettner die Lage. Deshalb sei jetzt eine Anzeigenkampagne in christlichen Zeitschriften gestartet worden, mit der auf offene Stellen der EmK in Süddeutschland hingewiesen werde.

In den Stellenangeboten werde auf die neu eingerichtete Stellenbörse des EmK-Internetauftritts unter »www.emk.de/berufene-menschen-gesucht« hingewiesen. Dort werden Stellen für den pastoralen Dienst oder für die Mitarbeit im Bereich Kinder, Jugend und junge Familien hingewiesen. Darüber hinaus werde ganz offen auch zu Initiativbewerbungen eingeladen, denn »manchmal können ja überraschende Bewerbungen ganz neue Überlegungen anstoßen«, beschreiben die vier ihre »Offenheit für Impulse von außen, mit denen Gott unsere Kirche beschenken kann«.

Gleichzeitig warnt Kettner vor zu hohen Erwartungen. »Alle Kirchen fischen in demselben Teich, und der ist relativ klein.« In ihre Überlegungen für die Personalentwicklung der Kirche hätten sie viel Kraft investiert und seien sehr gespannt auf die Reaktionen. Ihnen sei aber klar: »Wenn Menschen tatsächlich zu uns kommen, bleibt das ein Geschenk Gottes.«

Gespanntes Warten

»Die Initiative zu dieser Stellenkampagne ging von der Süddeutschen Konferenz aus«, erläutert die Stuttgarter Superintendentin das neue Internetangebot samt Anzeigenwerbung. Die Idee und die ersten Schritte der praktischen Umsetzung sei mit den beiden Konferenzen in Nord- und Ostdeutschland abgesprochen. Lorenz wörtlich: »Unser erklärtes Ziel ist eine Stellenbörse für die EmK in ganz Deutschland.« Es sind sicher nicht nur »die vier aus dem Süden«, die auf die Reaktionen in den nächsten Wochen gespannt sein werden.

 

Weiterführende Links

EmK-Stellenbörse

 

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de