Spannend und spannungsvoll Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Bischofswahl und Zukunftsfragen

Leidenschaftlicher Prediger, fürsorglicher Hirte, engagierter Leiter: Dr. Patrick Streif, Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche für die Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa.
Leidenschaftlicher Prediger, fürsorglicher Hirte, engagierter Leiter: Dr. Patrick Streif, Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche für die Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa. Wer seine Nachfolge im Bischofsamt antritt, ist eines der Themen der außerordentlichen Zentralkonferenz. Tagungsort vom 16. bis 20. November ist Basel.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
In dieser Woche findet in Basel die außerordentliche Tagung der Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa der Evangelisch-methodistischen Kirche statt.
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Von Mittwoch bis Sonntag dieser Woche, 16. bis 20. November, tagt die Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Im schweizerischen Basel kommen Delegierte aus verschiedenen Ländern Europas und Nordafrikas zu einer außerordentlichen Tagung zusammen. Wichtigste Themen sind Gespräche und Entscheidungen über die Zukunft der Kirche in diesem Gebiet und die Wahl eines neuen Bischofs oder einer neuen Bischöfin.

Spannende Wahl für das Bischofsamt

Aufgrund der durch die Corona-Pandemie verschobenen Zentralkonferenz konnte bisher keine Wahl für die Nachfolge des amtierenden Bischofs Patrick Streiff stattfinden. Der Amtsinhaber hat seit 2021 das Pensionsalter erreicht. Pandemiebedingt musste er seine Amtszeit verlängern. Bei der Tagung in Basel steht die Wahl für die Nachfolge an, die im ersten Halbjahr 2023 in Kraft treten wird. Die Wahl erfolgt ohne Nomination direkt an der Tagung. Es wird mit mehreren Wahlgängen gerechnet.

Spannungsgeladenes Thema

Für das Gebiet der Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa sind die auch in der weltweiten EmK kontrovers diskutierten Überzeugungen zu sexualethischen Fragen ein spannungsgeladenes Thema. Vorrangig geht es dabei um die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und die Ordination Homosexueller für den pastoralen Dienst. Zur Tagung der Zentralkonferenz liegen Empfehlungen eines Gremiums vor, mit denen die Jährlichen Konferenzen in die Lage versetzt werden sollen, die Gemeinschaft als Kirche trotz unterschiedlicher Überzeugungen und unterschiedlicher Praxis innerhalb ihrer Konferenzen zu bewahren.

Zu diesem Gremium gehörten neun Personen aus acht Ländern der Zentralkonferenz unter der Leitung von Bischof Streiff und eines Moderators. Noch während der Arbeit dieses Mediationsgremiums kündigten drei Länderregionen die Zusammenarbeit auf, ohne die Ergebnisse abzuwarten. Dazu gehören Bulgarien, Rumänien und die Slowakei. Deren zuständige Gremien beschlossen, die EmK zu verlassen und sich einer neugegründeten und traditionalistisch ausgerichteten methodistischen Denomination anzuschließen.

Zahlreiche internationale Gäste

An der Zentralkonferenz-Tagung in Basel nehmen rund siebzig Delegierte, je zur Hälfte Ordinierte und Laien, teil. Als Gäste werden Bischöfe und Bischöfinnen aus Deutschland, Nordeuropa, den Vereinigten Staaten und Afrika sowie aus Russland erwartet. Des Weiteren nehmen Vertreter anderer europäischer methodistischer Kirchen sowie diverser ökumenischer Organisationen teil.

 

Weiterführende Links

Internetauftritt der Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa der Evangelisch-methodistischen Kirche
Die Plenarsitzungen und gottesdienstlichen Feiern sowie der Abschlussgottesdienst (Sonntag 20. November, 14 Uhr) mit der Beauftragung der neuen Bischöfin oder des neuen Bischofs können per Internetübertragung mitverfolgt werden: https://emk-schweiz.ch/livestream.
Laufende Berichterstattung von der Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa, auch über Facebook und Twitter.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Die außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika befindlichen Gebiete der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) sind in Zentralkonferenzen organisiert. In Europa sind dies die Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa, die Zentralkonferenz Nordeuropa und Eurasien sowie die Zentralkonferenz Deutschland. Weitere Zentralkonferenz-Gebiete gibt es in Afrika und Asien.

Die Zentralkonferenzen sind der Generalkonferenz, dem höchsten Leitungsgremium der EmK, nachgeordnet und für die jeweilige Region zuständig. Sie tagen alle vier Jahre, um formale, finanzielle und die Ordnung der Kirche betreffende Entscheidungen zu treffen. Darüber hinaus werden in den Zentralkonferenzen die für diese Region verantwortlichen Bischöfe oder Bischöfinnen gewählt oder deren Amtszeit verlängert.

Zur Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa der Evangelisch-methodistischen Kirche gehören EmK-Gemeinden in dreizehn Ländern: Albanien, Algerien, Belgien, Frankreich, Nordmazedonien, Österreich, Polen, Rumänien (will demnächst ausscheiden) Schweiz, Serbien, Tschechien, Tunesien, Ungarn. Der amtierende Bischof ist Dr. Patrick Streiff mit Dienstsitz in Zürich.