Den Facettenreichtum der Praktischen Theologie teilen

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Maximilian Bühler wird neuer Professor für Praktische Theologie an der Theologischen Hochschule Reutlingen (THR) der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Der auf den »Lehrstuhl I« der Praktischen Theologie berufene Bühler wird im Rahmen seiner künftigen Lehrtätigkeit die Teilbereiche Homiletik (Predigtlehre), Seelsorge und Kybernetik (Theorie kirchlichen Handelns) und weitere Bereiche praktisch-theologischer Arbeit unterrichten. Er tritt im kommenden Jahr die Nachfolge von Holger Eschmann an, der in den Ruhestand geht.

Promotion über die Praxis von Bestattungsgesprächen

Maximilian Bühler ist in der Nähe von Göppingen, rund vierzig Kilometer östlich von Stuttgart, aufgewachsen. Aus einer evangelisch-methodistischen Familie stammend, engagierte er sich früh in der überregionalen Jugendarbeit und wirkte über fast zehn Jahre bei »JAT« mit, den vom Kinder- und Jugendwerk Süd der EmK organisierten Jugendaktionstagen. Nach seinem Zivildienst in Stuttgart im Kinder- und Jugendwerk Süd und einem einjährigen Praktikum im EmK-Bezirk Pfullingen studierte Bühler von 2009 bis 2016 Theologie an den Universitäten Mainz und Heidelberg sowie an der Theologischen Hochschule Reutlingen. Zudem absolvierte er Auslandssemester im dänischen Kopenhagen und an der nordöstlich von New York in New Haven gelegenen Theologischen Fakultät der Yale-Universität.

Im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts erforschte er in einer umfassenden theologischen Erhebung die Praxis von Bestattungsgesprächen, aus der die Arbeit »Erzählen und Gestalten – Gegenwärtige Formen und Funktionen von Bestattungsgesprächen« entstand. Mit dieser Arbeit wurde er in diesem Jahr an der Universität Heidelberg zum Doktor der Theologie promoviert. Bis zum Abschluss seiner Promotion arbeitete Bühler für die EmK auf internationaler Ebene außerdem als Übersetzer im Jugendbereich (Division on Ministries with Young People) der EmK. Seit Mitte vergangenen Jahres wirkt der heute 34-Jährige als Pastor auf Probe der Evangelisch-methodistischen Kirche im südlich von Frankfurt am Main gelegenen Bezirk Darmstadt/Dreieich.

Über den Tellerrand hinausschauen

Der neu auf den Lehrstuhl für Praktische Theologie Berufene freut sich darauf, sich »mit den Studierenden auf einen gemeinsamen Lernweg zu begeben, wie unsere religiöse Gegenwartskultur sich wandelt und wie Kommunikation des Evangeliums im 21. Jahrhundert gestaltet werden kann«. In den Austausch zwischen den verschiedenen Fachbereichen an der Theologische Hochschule will er gerne seine Forschungserfahrungen mit einbringen. »Wir sind in Umbruchzeiten, die neue Fragen laut werden lassen«, sagt Bühler mit Blick auf das sich wandelnde Berufsbild von Pastoren und Pastorinnen. »Über den Tellerrand hinausschauen« sei unabdingbar für den Pastorenberuf. Bühler freut sich, dass mit dem Studiengang »Soziale Arbeit und Diakonie« schon innerhalb der Hochschule die Möglichkeit gegeben ist, mit Unterrichtsinhalten und Personen dieses Studiengangs in Kontakt zu kommen und daran die eigene pastorale Kompetenz weiterzuentwickeln.

Herausforderungen sieht Bühler besonders darin, dass sich die Predigtkultur wandle und wie die Kommunikation des Evangeliums im 21. Jahrhundert gestaltet werden könne. Dafür sei es nötig, die gesellschaftliche Umgebung gut zu beobachten, um darauf angemessene Antworten mit den Gemeinden zusammen zu finden. Mit seinem Unterricht wolle er dazu beitragen, dass die in die Gemeinden gehenden Hochschulabsolventen Freude haben am Predigen, an der Gestaltung von Gottesdiensten und der Durchführung der wegbegleitenden gottesdienstlichen Feste wie Taufe, Einsegnung und Hochzeit sowie der Gestaltung von Trauerfeiern. Die Lebens- und Lerngemeinschaft an der Reutlinger Hochschule biete dafür einen ausgezeichneten Rahmen, »um meine Faszination am Facettenreichtum der Praktischen Theologie mit anderen zu teilen«, sagt Bühler zuversichtlich.

Maximilian Bühler ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sein Vorgänger, der heute 65-jährige Holger Eschmann, wird zum Ende des Sommersemesters 2023 nach dann dreißig Dienstjahren am Lehrstuhl für Praktische Theologie in den Ruhestand treten.

Professur für Altes Testament ausgeschrieben

Nach der jetzt erfolgten Neubesetzung der Professur für Praktische Theologie ist bereits die nächste Stellenausschreibung veröffentlicht. Für Oktober 2024 ist die Professur für Altes Testamentneu zu besetzen. Dazu gehören vor allem die Bereiche Einführung ins Alte Testament sowie Bibelkunde und Geschichte Israels. Schwerpunkte der Lehre sind außerdem die Auslegung alttestamentlicher Schriften, Theologie und Hermeneutik des Alten Testaments sowie Biblische Theologie. Die Bewerbungsfrist läuft bis Mitte Januar 2023.

Weiterführende Links

Berufungs-Mitteilung der THR
Ausschreibung der Professur für Altes Testament an der THR (PDF)