»Die Sonne hat einen roten Schimmer«
Schon seit Tagen wüten in und um Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien heftige Brände mit inzwischen 24 bestätigten Todesfällen. Dottie Escobedo-Frank, zuständige Bischöfin der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) für die Jährliche Konferenz Kalifornien/Pazifik, und die evangelisch-methodistische Nachrichtenagentur United Methodist News (UM News) berichten davon, dass auch EmK-Gemeinden in Los Angeles von den Bränden betroffen sind. Gemeinden außerhalb der Gefahrenzonen stellen ihre Kirchengebäude zur Hilfe und für die Unterbringung der vor den Bränden geflohenen Menschen zur Verfügung.
Kirche in Aktion
»Wir haben zwei Kirchengebäude verloren, drei Pastoren haben ihre Häuser verloren und viele weitere evangelisch-methodistische Kirchenglieder haben ihre Häuser verloren«, schreibt Escobedo-Frank. Die Stadteile Pacific Palisades im Westen und Altadena im Nordosten des Stadtgebietes seien von den Bränden bereits zerstört worden. Pasadena, nur wenig südlich des Stadtteils Altadena, sei »voll von Evakuierten«. Sie selbst hat in diesem Stadtteil ihr Büro, und »eine unserer Kirchengemeinden beherbergt Personen, die aus einer der Brandzonen evakuiert wurden«, schreibt sie in der Kommunikation über Soziale Netzwerke. Auch andere Kirchen öffneten ihre Türen. In vielen Gemeinden sei der Strom abgeschaltet, die Luftqualität schlecht, es schneie zeitweise Asche »und die Sonne hat einen roten Schimmer«.
Methodisten bewährten sich in dieser Situation wieder einmal als große Familie, die diejenigen beherbergen, die ihr Zuhause verloren haben. In aller dieser Not zeige sich die Kirche als »Kirche in Aktion«, schreibt die Bischöfin. »Das zu sehen, tut meiner Seele gut.« Ihr Eintrag endet mit einem »Dank fürs Zuhören und Beten«.
Eine rauchende Ruine
Laut UM News waren bereits am vergangenen Mittwoch, dem 8. Januar, die Gebäude der EmK-Gemeinden in Altadena und in Pacific Palisades von den Bränden erfasst und zerstört worden. Andere Kirchengebäude seien teilweise durch die heftigen Winde beschädigt worden.
Garth Gilliam, der für Los Angeles zuständige Distrikts-Superintendent besuchte die zerstörte Kirche der EmK-Gemeinde im schwer getroffenen Altadena. Er schätzt, dass auch die meisten Kirchenglieder der dortigen Gemeinde ihre Häuser verloren haben. Am schlimmsten sei es für ihn gewesen, als er die immer noch rauchende Ruine der Gemeinde erreichte, in der eine multiethnische Gemeinde mit einer lebhaften Jugendgruppe beheimatet war. »Es ist geradezu unbeschreiblich, was mit dieser Gemeinde und dieser Kirche geschehen ist« zitiert ihn UM News. »Das war eine Kirche voller junger Familien und Jugendlicher. Es bricht mir das Herz.«
Spenden willkommen
Die in Wuppertal ansässige EmK-Weltmission arbeitet eng mit der US-amerikanischen EmK-Missionszentrale und dem international agierenden Katastrophenhilfswerk der EmK (United Methodist Committee on Relief, UMCOR) zusammen. UMCOR ist zusammen mit von Bränden nicht betroffenen Gemeinden in der Region Los Angeles aktiv, um den Menschen vor Ort zu helfen und Unterkünfte anzubieten. Die EmK-Weltmission nimmt auch Spenden entgegen und leitet diese umgehend an UMCOR weiter.
Mahnung zu mehr Vorsorge
Jeff Koch rief evangelisch-methodistische Kirchgemeinden in den USA dazu auf, mehr Vorsorgemaßnahmen zu treffen angesichts des Klimawandels und der dadurch immer heftigeren Waldbrände und anderer Naturkatastrophen. Der Präsident und Vorstandsvorsitzende der United Methodist Insurance Company, einer für die Evangelisch-methodistische Kirche tätigen kirchlichen Versicherungsgesellschaft, riet dazu, Brandschutzmaßnahmen zu entwickeln, zu denen auch bauliche Veränderungen gehörten. Darüber hinaus bedeute das auch, wichtige Dokumente zu sichern, alternative Gottesdienstorte zu überlegen und Pläne für Situationen und Ereignisse zu entwickeln, in denen die kirchlichen Einrichtungen nicht genutzt werden können.
Weiterführende Links
Ausführlicher Bericht von UM News (Englisch)
Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.
Zur Information
Die EmK-Weltmission nimmt Spenden für Hilfsmaßnahmen durch das international tätige Katastrophenhilfswerk der EmK (United Methodist Committee on Relief, UMCOR) entgegen und leitet diese weiter. Unter dem Stichwort »UMCOR LA« können Zuwendungen auf das Konto der Weltmission überwiesen werden.
EmK-Weltmission: IBAN: DE65 5206 0410 0000 4017 73 (BIC: GENODEF1EK1)
Für eine Zuwendungsbescheinigung sind im Verwendungszweck Anschrift (Straße und PLZ) anzugeben.