Freilassung von Miracle Osman Von Olav Schmidt (kur)  | 

Ein Gott, eine Kirche, eine Mission

Miracle Osman bei ihrer Ankunft in Lilongwe in Malawi
Miracle Osman bei ihrer Ankunft in Lilongwe in Malawi
Bildnachweis: Christopher Hamera, Malawi
Drei EmK-Missionare waren auf den Philippinen festgesetzt worden. Jetzt ist auch die dritte Missionarin freigekommen.
2 Minuten

Wie bereits mehrfach auf EmK.de berichtet, waren drei junge Missionare im Auftrag des international tätigen Missions- und Hilfswerks (General Board of Global Ministries, GBGM) der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) auf den Philippinen tätig. Im Februar waren Tawanda Chandiwana aus Simbabwe, Miracle Osman aus Malawi und Adam Shaw aus den USA an einem Kontrollpunkt der philippinischen Polizei in Gewahrsam genommen worden, nachdem sie an einer internationalen ökumenischen Untersuchung mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen im Süden des Landes im Gebiet um die Stadt General Santos teilgenommen hatten. Die Ausreise aus dem südostasiatischen Land war ihnen daraufhin verweigert worden. Mit einer internationalen Informations- und Unterstützungskampagne waren bereits zwei der drei Missionare freigekommen. Jetzt ist auch Miracle Osman aus Malawi frei. Olav Schmidt, Pastor der EmK aus Deutschland, ist im Auftrag der EmK-Weltmission als Missionar in Malawi tätig und hat das Schicksal von Miracle aufmerksam begleitet. Zurzeit ist er auf Heimaturlaub und zu Gemeindebesuchen in Deutschland. Über die Rückkehr von Miracle berichtet er:

Miracle war von Malawi aus für einen zweijährigen Dienst auf die Philippinen ausgesandt worden. Dort setzte sie sich zusammen mit anderen ausgesandten Personen mit der Evangelisch-methodistischen Kirche vor Ort für Menschenrechte ein. Ein riskanter Auftrag, wie Miracle in ihren Freundesbriefen immer wieder schrieb. Aber sie wusste sich dazu mit anderen Mitarbeitenden von Gott berufen. Bei einer der Menschenrechtsaktionen war Miracle mit zwei anderen Missionaren kurzzeitig von den philippinischen Behörden in Arrest genommen worden und auf der schwarzen Liste der Regierung gelandet. Dann kam der Schock: Über die sozialen Medien erfuhren wir, dass Tawanda aus Simbabwe in Haft genommen wurde und Miracles Pass eingezogen worden war. Innerhalb der weltweiten EmK wurde daraufhin die Aktion »Let them leave« (Lasst sie gehen) gestartet, und die Methodisten in Malawi starteten eine Gebetskampagne.
Einige Zeit später erreichte mich die Nachricht von Miracle: »Tawanda ist frei.« Sie postete ein Bild von ihm, als er sie nach der Entlassung anruft. Mir wird angst, weil er zwar ausreisen darf, Miracle aber ihren Pass noch nicht wiederbekommen hatte. Es hieß, ihr Fall würde noch untersucht. »Was ihr wohl noch bevorsteht?«, war mein erster Gedanke. Ich nehme die Gelegenheit meines Reisedienstes durch EmK-Gemeinden in Deutschland wahr, um Brücken zwischen Deutschland, Malawi und den Philippinen zu schlagen. In jeder Gemeinde beten wir für Miracle. Vor einigen Tagen kam dann das mutmachende Foto: Miracle mit ihrem Pass, den sie in die Kamera hält. Noch aber war die Ausreise nicht genehmigt. Wir beteten weiter, und endlich kam die Nachricht: »Miracle wird am Freitag in Lilongwe in Malawi eintreffen.«
Zur Ankunft waren gestern der Konferenzsuperintendent Daniel Mhone, Miracles Pastor Ephraim Kambona samt Frau und natürlich Miracles Eltern, Pastor KDO Nkhata und Ehefrau Juliet, mit vielen Freunden gekommen. In der EmK in Malawi herrscht große Freude über die Freilassung von Miracle und der beiden anderen Missionare. Aber das Gebet geht weiter: für die EmK auf den Philippinen, für den dortigen Einsatz für Menschenrechte und für die Bewahrung der Mitarbeiter.

In einem Video auf Facebook dankt Miracle für die Unterstützung: »Vielen Dank, dass ihr eure Stimme erhoben habt, als wir nicht sprechen konnten. Danke, dass ihr unsere Geschichte erzählt habt, als wir selbst sie nicht weitergeben konnten, und dass ihr mit uns zusammen gekämpft habt, als wir uns nicht stark genug fühlten, das selbst zu tun.«

Der Autor

Olav Schmidt ist Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche. Er wurde von Deutschland aus nach Malawi gesandt, um dort bei der Aus- und Weiterbildung von Pastorinnen und Pastoren sowie Laien zu helfen.

Weiterführende Links

Bericht auf der Homepage der EmK USA (englisch)