Neue Struktur und doppeltes Vertrauen
Mit dem Thema »Auf dich vertrau ich« nimmt die Norddeutsche Jährliche Konferenz, das für die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) im Norden Deutschlands zuständige Kirchenparlament, die gegenwärtige Stimmung in der Gesellschaft auf. »Unzählige Themen beschäftigen uns. Die Nachrichtenlage ist unübersichtlich«, sagt der für den Distrikt Berlin zuständige Superintendent Gabriel Straka. Dabei verweist er auf »jede Menge Baustellen« in der Kirche: »Gerade als Norddeutsche Konferenz stehen wir inmitten großer Veränderungen. Viele alte Routinen gibt es nicht mehr. Woran können wir uns festhalten?« Das Nachdenken habe zu einem einfachen Satz geführt: »Auf dich vertrau ich«, der aus einem bekannten Taizélied stammt, das unter dem Titel »Meine Hoffnung und meine Freude« bekannt ist.
Inmitten von Unruhe und Wandel wollen sich die Mitglieder der Jährlichen Konferenz vergewissern, in Christus geborgen zu sein. »Er ist unsere Hoffnung, Freude, Stärke, Licht, Zuversicht – Auf dich vertrau ich«, so Straka. Diese Botschaft vermittle auch das Logo der Tagung, das Holger Mittelstädt entworfen hat. Die Zeichen der Gegenwart Gottes seien oft still und verborgen. »Wer genau hinsieht, erkennt das Kreuz, dessen Querbalken das ›VERTRAU‹ und dessen Vertikale die Vokale der Wörter ›DICH‹ und ›ICH‹ abbilden«, erklärt Straka.
Das Vertrauen zu Christus sei nur ein Teil des Themas. Der Satz »Auf dich vertrau ich« gelte auch für die Schwestern und Brüder, in denen Christus begegne. Darum seien die Konsonanten der Pronomen gleichsam mit Gesichtern von Menschen »gefüllt«. Dieses Vertrauen trage in den Veränderungsprozessen, in denen sich die EmK im Norden befinde, und es trage auch in den Herausforderungen, in denen sich die Welt befinde. Das sei ein Vorrecht, eine Chance und ein Geschenk, hebt Straka hervor: »Gut, dass wir einander haben.«
Neue Arbeitsweise
Mit diesem doppelten Vertrauen sollen die auf der Tagesordnung befindlichen Themen während der Konferenztagung angegangen werden. Die bisherige Struktur von drei Distrikten, die bisher von je einer Person im Superintendentenamt geleitet wurden, wird aufgegeben. Künftig wird es nur noch einen Distrikt geben, der von zwei Personen im Superintendentenamt geleitet wird. Ergänzend dazu sind zehn Regionen im Gespräch, in denen die Bezirke künftig enger zusammenarbeiten werden.
Auch die Berichte der Fachgruppen Kinder und Jugend sowie Gemeindeleben werden viel Raum während der Tagung einnehmen. »In diesen Gremien bündeln wir einen großen Teil der inhaltlichen Arbeit der Konferenz«, sagt der für den Berliner Distrikt zuständige Superintendent und ergänzt: »Natürlich sind wir gespannt, welche Impulse unser neuer Bischof in die Tagung einbringt. Wir heißen Werner Philipp herzlich willkommen, freuen uns auf seinen Dienst und wünschen ihm Gottes Segen für die Leitung der Konferenz.«
Wechsel im Superintendentenamt
Am Konferenzsonntag wird ein mehrfacher Amtswechsel im Superintendentenamt vollzogen. Irene Kraft, bisher als Superintendentin für den Hamburger Distrikt zuständig, Stefan Kraft, Superintendent im Distrikt Essen, und Gabriel Straka werden ihren Dienst beenden. Als Nachfolger werden die Pastoren Holger Sieweck und Olaf Wischhöfer durch Bischof Werner Philipp in ihr Amt eingeführt.
Der Autor
Michael Putzke lebt in Bremen. Er ist Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche und leitet die Redaktion des zweiwöchentlich erscheinenden Kirchenmagazins »Unterwegs«. Kontakt: redaktion(at)emk.de
Zur Information
Der Schlussgottesdienst der Norddeutschen Jährlichen Konferenz kann per Internetübertragung mitverfolgt werden:
11. Mai 2025, 10 Uhr (Übertragung per You-Tube)
Die Norddeutsche Jährliche Konferenz ist ein Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche. Ihr Gebiet umfasst die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein sowie Teile von Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und gliedert sich bisher in die Distrikte Berlin, Essen und Hamburg. Das Kirchenparlament hat rund 120 Mitglieder. Es ist zuständig für 92 Gemeinden in 59 Bezirken mit rund 7.900 Kirchengliedern und Kirchenangehörigen. (Stand 31.12.2023)