Orthodoxer Erzpriester ist neuer ACK-Vorsitzender
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland hat eine neue Führung. Erstmals übernimmt mit dem in Köln lebenden griechisch-orthodoxen Erzpriester Radu Constantin Miron ein orthodoxer Christ den Vorsitz. Er wurde am Donnerstag dieser Woche (4. April) im nordhessischen Hofgeismar zum Nachfolger des römisch-katholischen Bischofs Karl-Heinz Wiesemann, Bistum Speyer, gewählt. Dieser durfte laut Satzung nach sechsjähriger Amtszeit nicht noch einmal kandidieren.
Engagierter Ökumeniker
Der 1956 in Bonn geborene Miron ist seit 2016 Pfarrer der griechisch-orthodoxen Kirchengemeinde in Köln und Bischöflicher Vikar der Griechisch-Orthodoxen Metropolie für Nordrhein-Westfalen. Zuvor war er ab 1983 Gemeindepfarrer in Brühl. Fünf Jahre betreute er gleichzeitig (1998-2003) eine rumänischsprachige Gemeinde in Düsseldorf und Umgebung. Seit 2009 ist Miron Lehrbeauftragter der Universität Bonn für den Studiengang Master of Ecumenical Studies. Der Theologe engagiert sich seit 1983 in der Ökumene. Er ist verheiratet und Vater von fünf Kindern sowie Großvater eines Enkelkindes.
Bischof Rückert ist einer der Stellvertreter
Als stellvertretende ACK-Vorsitzende wurden der in Wiesbaden lebende Christopher Easthill, Pfarrer der Arbeitsgemeinschaft anglikanischer Gemeinden in Deutschland, und Harald Rückert, der für Deutschland zuständige Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche, gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder sind der römisch-katholische Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger aus Hildesheim sowie der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, aus Kassel.
Aus Vorstand und Mitgliederversammlung ausgeschieden ist Rosemarie Wenner, Rückerts Vorgängerin im Bischofsamt für die EmK in Deutschland. Außerdem wurden die seitherige Geschäftsführerin der ACK, Elisabeth Dieckmann, sowie der Referent für die Öffentlichkeitsarbeit der ACK, Marc Witzenbacher, verabschiedet. Neue Geschäftsführerin der ACK ist Verena Hammes. Die 28-Jährige ist Katholikin und stammt aus Koblenz.
Neuapostolische Kirche als Gastmitglied aufgenommen
Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes wurde die Neuapostolische Kirche als Gastmitglied aufgenommen. Der Aufnahme war ein 2001 begonnener Kommunikationsprozess zwischen der ACK und der Neuapostolischen Kirche vorangegangen. Erstmals war im Jahr 2006 in Memmingen eine Gemeinde der Neuapostolischen Kirche in eine örtliche ACK aufgenommen worden. Die ökumenische Zusammenarbeit wird durch die Gastmitgliedschaft in der ACK auf einer strukturell verbindlicheren Ebene weitergeführt.
Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.
Zur Information
Der ACK in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main gehören 17 Kirchen an. Weitere acht Kirchen sind Gastmitglieder. Fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus, darunter die Deutsche Evangelische Allianz. Die Mitgliederversammlung ist das oberste beschlussfassende Leitungsorgan der ACK. Sie besteht aus den Delegierten der Mitglieder, der Gastmitglieder sowie ständigen Beobachtern, die von den entsendenden Kirchen für die Dauer von fünf Jahren benannt werden. Die Mitgliederversammlung tagt in der Regel zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst. Schwerpunkte der Arbeit der ACK sind nach eigenen Angaben das gemeinsame Gebet, die theologische Reflexion, das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung sowie der Kontakt zu anderen ökumenischen Einrichtungen. www.oekumene-ack.de/aktuell/