ACK fordert alle Kriegstreibenden zur Umkehr auf
Die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) tagte am Mittwoch und Donnerstag der vergangenen Woche (16. und 17. März) in der Lutherstadt Wittenberg. Die Sitzung war geprägt vom Krieg in der Ukraine sowie den turnusgemäß anstehenden Neuwahlen des Vorstands.
Appell zum sofortigen Kriegsende in der Ukraine
Den Zeitereignissen folgend beschäftigte sich die Mitgliederversammlung in einer ausführlichen Diskussion mit der Situation in der Ukraine. Daraus entstand eine Erklärung, in der die »völkerrechtswidrige Invasion« und der Krieg in der Ukraine verurteilt wurden. Die Delegierten betonten, dass Krieg und Leid dem Bekenntnis zu Jesus Christus widersprächen. Keine christliche Kirche dürfe das Evangelium Jesu Christi im Streit um politische Interessen missbrauchen, so wie dies derzeit geschehe.
Als weltweit miteinander verbundene Kirchen habe es Lernprozesse gegeben, »scheinbar unüberbrückbare Unterschiede zu benennen und einander zu respektieren«. Dieser Beitrag solle weiterhin »auf der Ebene ökumenischer Konsultationen zur nachhaltigen Förderung des Friedens« geleistet werden. Zugleich wandte sich die Mitgliederversammlung gegen jegliche Stigmatisierung von Menschen russischer Herkunft oder gegen Angriffe auf sie und deren Gotteshäuser. Die Delegierten bekundeten, auf die Kraft des Gebets für den Frieden zu vertrauen und riefen alle Kriegstreibenden zur Umkehr auf.
Erzpriester Miron erneut als ACK-Vorsitzender gewählt
Bei den Vorstandswahlen der ACK in Deutschland wurde Radu Constantin Miron, Erzpriester der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Deutschland, als Vorsitzender mit großer Mehrheit für die Dauer von drei Jahren wiedergewählt. Der 65-Jährige ist Pfarrer in Köln und nimmt den Vorsitz der ACK ehrenamtlich wahr. Zu seinen Stellvertretern wurden erneut Harald Rückert, Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche, und Christopher Easthill, Reverend der Arbeitsgemeinschaft Anglikanisch-Episkopaler Gemeinden in Deutschland gewählt. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden außerdem Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, sowie Nikolaus Schwerdtfeger, Weihbischof im römisch-katholischen Bistum Hildesheim, in ihren Ämtern bestätigt.
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Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.
Zur Information
Zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland gehören achtzehn Kirchen. Weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder, fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Schwerpunkte der Arbeit der 1948 gegründeten ACK sind die theologische Reflexion, das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung sowie das gemeinsame Gebet und der Kontakt zu anderen ökumenischen Organisationen. Die ACK gestaltet dazu unter anderem den jährlichen zentralen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen und richtet den ökumenischen Tag der Schöpfung im September aus. Auch die Vergabe des Ökumene-Preises liegt in den Händen der ACK. Ihr Vorsitzender ist derzeit Erzpriester Radu Constantin Miron von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Deutschland. Die Geschäftsstelle der ACK in Deutschland, genannt »Ökumenische Centrale«, hat ihren Sitz in Frankfurt am Main.
Die Mitgliederversammlung ist das oberste, beschlussfassende Leitungsorgan der ACK. Sie besteht aus den fünfzig Delegierten der Mitglieder und Gastmitglieder sowie ständigen Beobachtern, die von den Kirchen für die Dauer von fünf Jahren benannt werden. Die Mitgliederversammlung tagt in der Regel zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst. www.oekumene-ack.de