Aufruf afrikanischer EmK-Bischöfe Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Scharfe Abgrenzung gegen Beeinflussung und Spaltung

Greater Nhiwatiwa (im violetten Kleid), Ehefrau von Bischof Eben K. Nhiwatiwa (links), erklärt der Gruppe afrikanischer EmK-Bischöfe die Geschichte und Bedeutung einer für Simbabwe historischen methodistischen Gebetsstätte.
Greater Nhiwatiwa (im violetten Kleid), Ehefrau des für Simbabwe zuständigen Bischofs Eben K. Nhiwatiwa (links), erklärt der Gruppe afrikanischer EmK-Bischöfe und deren Begleitern die Geschichte und Bedeutung einer unweit der Afrika-Universität gelegenen und für den Methodismus in Simbabwe bedeutsamen Gebetsstätte. Auf dem Gelände der in Simbabwe gelegenen Afrika-Universität fand Anfang September die Klausurtagung der afrikanischen EmK-Bischöfe statt.
Bildnachweis: Eveline Chikwanah, UM News
Am Ende ihrer Klausurtagung veröffentlichen die afrikanischen EmK-Bischöfe eine Erklärung. Mit klaren Worten verurteilen sie spalterische Aktivitäten.
2 Minuten

Afrikanische Bischöfe der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) haben in einer kurzen Erklärung zur Bewahrung der Einheit aufgerufen. Gleichzeitig und in aller Deutlichkeit verurteilen sie traditionalistisch ausgerichtete Interessengruppen, die mit ihren Aktivitäten die Kirche spalten wollten. Veröffentlicht wurde die Erklärung am vergangenen Donnerstag, dem 8. September, zum Abschluss ihrer Klausurtagung. Das viertägige Treffen fand im südostafrikanischen Simbabwe auf dem Gelände der Afrika-Universität statt.

Abgrenzung gegen Spaltung, Beeinflussung und Falschinformation

Deutlich und mit äußerst scharfen Worten verwahren sich die Bischöfe gegen Aktivitäten der sogenannten »Afrika-Initiative«, die »jetzt zusammen mit der Wesleyan Covenant Association die Zerstörung unserer Evangelisch-methodistischen Kirche betreibt«. Die Afrika-Initiative hatte sich zum Ziel gesetzt, sich für afrikanische Anliegen und Fragen sowie für deren Vermittlung in den internationalen Einrichtungen und Gremien der EmK, beispielsweise der Generalkonferenz, einzusetzen.

Die jetzt erfolgte klare Abgrenzung gegenüber der Initiative durch das Kollegium der afrikanischen Bischöfe ist Folge und Höhepunkt einer längeren Entwicklung. Innerhalb der Jährlichen Konferenzen der EmK auf dem afrikanischen Kontinent hatten Aktivitäten der Initiative zunehmend zu großen Spannungen geführt. Zuletzt führten die Verbindungen mit der Wesleyan Covenant Association (WCA), einer aus den USA kommenden traditionalistischen Lobby-Gruppe innerhalb der EmK, und mit der jüngst gegründeten ebenfalls traditionalistischen »Global Methodist Church« vermehrt zu kirchenpolitischen Aktivitäten.

Die Afrika-Initiative habe damit »ihr ursprüngliches Ziel, der Evangelisch-methodistischen Kirche in Afrika zu helfen, verloren«. Deshalb, so die Bischöfe, distanzierten sie sich von dieser Gruppierung und würden »keine Aktivitäten der Afrika-Initiative in unseren Gebieten zulassen«. In dem Zusammenhang wird der WCA vorgeworfen, »das Volk Gottes in unseren Gebieten in falscher Weise (zu) beeinflussen«. Dass jemand »falsche Informationen über die Evangelisch-methodistische Kirche verbreitet«, werde nicht geduldet.

Hirten für das gesamte Volk Gottes in Afrika

Die Bischöfe eröffnen ihre Erklärung mit dem Hinweis, dass sie »den Lehren der Bibel und den Lehren unseres christlichen Glaubens und Erbes verpflichtet bleiben«. Am Ende betonen sie ihr Ansinnen, aus dem heraus sie diese Erklärung abgeben: »Wir werden weiterhin Hirten für das gesamte Volk Gottes auf unserem geliebten Kontinent sein.« Deshalb, so die Botschaft, stellten sie sich in aller Deutlichkeit gegen jede von außen kommende, spalterische Absicht, die der Einheit der EmK auf dem afrikanischen Kontinent schade.

Unterzeichnet ist die Erklärung von allen aktiven EmK-Bischöfen des Kontinents mit Ausnahme des für Nigeria zuständigen Bischofs John Wesley Yohanna. Dieser erklärte gegenüber der im US-amerikanischen Nashville ansässigen EmK-Nachrichtenagentur »UM News«, dass er die Ansichten seiner afrikanischen Bischofskollegen zwar respektiere, aber die Afrika-Initiative und die WCA weiterhin unterstützen werde.

 

Weiterführende Links

Link zur Erklärung der afrikanischen EmK-Bischöfe (englisch, PDF)
Afrikanische Bischöfe rufen zur Einheit auf und verurteilen Interessengruppen (englisch)

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de