Urkundenübergabe Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Die Zeltmission ist jetzt grün!

In zwei Reihen hintereinander stehen zwölf Personen, darunter drei Frauen, und sehen in die Kamera. Im Hintergrund eine orangefarbene Wand, die durch eine Stehlampe erhellt wird.
Beim Treffen der in Deutschland tätigen Werke und Arbeitsbereiche der EmK erhält die Zeltmission die Urkunde für die Umweltzertifizierung »Grüner Gockel« überreicht. Hans-Martin Kienle (Leiter der Zeltmission, im gelben T-Shirt) erhält die Urkunde von Bischof Harald Rückert (rechts daneben) überreicht. Der Umweltberater Stefan Weiland präsentiert den Abschlussbericht der Zeltmission. Die weiteren Personen (von links nach rechts): Ulrike Burkhardt-Kibitzki (Arbeit mit älteren Generationen), Olav Schmidt (Weltmission), Kerstin Pudelko-Chmel (Frauenwerk), Klaus Schmiegel (Kinder- und Jugendwerk), Frank Aichele (Arbeit mit Migranten und internationalen Gemeinden), Professor Christof Voigt (Theologische Hochschule Reutlingen), Wilfried Röcker (Bildungswerk), Michael Putzke (Zeitschriftenarbeit), Alexandra Brenner (Gemeinschaftsbund)
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
Nein, kein Farbwechsel vom Zeltmission-Gelb zum Grün. Es geht um die Zertifizierung mit dem »Grünen Gockel« als Auszeichnung für umweltgerechtes Handeln.
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Während der Tage über den Jahreswechsel berichtet emk.de über einige zurückliegende Ereignisse. Die eher nachrichtenarme Zeit wird damit überbrückt und hebt Geschehenes auf diese Weise in den Fokus. Gute Lektüre wünscht die emk.de-Redaktion.

Die Zeltmission der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) ist mit dem Grünen Gockel zertifiziert. Bischof Harald Rückert überreichte die Urkunde Anfang Dezember im Rahmen einer kleinen Feier während der Jahressitzung der Verantwortlichen von deutschlandweit tätigen Werken und Arbeitsbereichen der EmK.

Bischof Rückert: »Wir brauchen Leuchtturmprojekte«

»Ich freue mich, dass die Zeltmission diese Umweltzertifizierung gemacht hat«, sagte Rückert, der für Deutschland zuständige Bischof der EmK, bei der Urkundenübergabe. Das Anliegen umweltgerechten Handelns in Werken und Gemeinden vermehrt zu beachten, werde von ihm und anderen Verantwortlichen in der Kirche stark befördert. »Dafür«, so der Bischof weiter, »braucht es ein paar Leuchtturmprojekte, von denen Signale und Impulse ausgehen, sodass sich noch andere Werke und Gemeinden davon anstecken lassen und sich auf diesen Weg begeben.«

Für den Menschen, für die Gemeinden, für die Natur

Der Leiter der in Laichingen auf der Schwäbischen Alb ansässigen Zeltmission, Hans-Martin Kienle, erklärte bei der kleinen Feier, es sei »schon lange mein Traum gewesen, den Grünen Gockel für die Arbeit der Zeltmission zu erhalten. Im Rahmen der Zertifizierung hätten sie ein Motto entwickelt, das ihren eigentlichen Auftrag mit der Schöpfungsverantwortung ergänzt: »Wir als Zeltmission möchten zum Segen werden: für den Menschen, für die Gemeinden, für die Natur.«

Insgesamt sei er erstaunt gewesen, wie schnell sie die Zertifizierung bewältigen konnten. Ausgangspunkt sei die Begegnung mit Stefan Weiland, dem für die EmK in Deutschland tätigen Umweltberater, im Mai 2023 bei einer EmK-Tagung gewesen. Nach gut einem Jahr habe im Juli die Begutachtung durch einen externen Umwelt-Gutachter mit positivem Ergebnis stattgefunden.

Das jetzt festgelegte Ziel, nachhaltiger »mit den uns anvertrauten Ressourcen und Möglichkeiten umzugehen«, setzten sie beispielsweise mit ihrer relativ großen Fahrzeugflotte um. »Wir notieren seither den Spritverbrauch aller Fahrzeuge und haben das Ziel, im nächsten Jahr ohne Einschränkung oder Reduktion unserer Arbeit, insgesamt weniger Sprit zu verbrauchen«, beschreibt Kienle eines der konkreten Ziele. Damit wollten sie auch Impulsgeber dafür sein, wie ein Werk der Kirche »nachhaltig unterwegs« sein könne. »Die Liebe zu den Menschen, zu Gott, zu seiner Schöpfung ist in unseren Genen«, betont der Zeltmission-Leiter noch einmal sein Anliegen.

Multiplikation als großer Mehrwert

Der in Deutschland für die Evangelisch-methodistischen Kirche arbeitende Umweltberater Stefan Weiland freut sich sehr über die erste Zertifizierung eines EmK-Werkes in Deutschland. Der selbst in einer evangelisch-methodistischen Gemeinde in Süddeutschland beheimatete Berater begleitete die Zeltmission während des Prozesses mit einigen Vor-Ort-Terminen. Wichtig sei ihm dabei gewesen, den Verantwortlichen der Zeltmission ihre Funktion als Impulsgeber und Vorbild eines Werkes bewusstzumachen. »Neben den eigenen Auswirkungen für das Werk, wie die Einsparung von Energie und Kraftstoffen, liegt in der Multiplikation der große Mehrwert«, ist Weiland überzeugt.

Im Zusammenhang mit der feierlichen Übergabe der Urkunde an die Zeltmission betonte Weiland auch das Engagement der EmK im Blick auf die Ausbildung von »Kirchlichen Umweltauditoren«. Um Werke und vor allem Gemeinden bei den Prozessen hin zu einer schöpfungsgemäßen und umweltgerechten Arbeit zu begleiten, brauche es engagierte Personen, die sich dafür ausbilden lassen. Mitte November, so erzählt Weiland, hätten vier weitere Personen aus der EmK diese Ausbildung abgeschlossen.

Bei einer Schulung, die mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) durchgeführt wurde, erhielten Sandra Roth aus Pfullingen, Andreas Bartosik aus Hildizhausen, Thomas Trick aus Wiesbaden und Helmut Schuler aus Böblingen, alle aus dem Bereich der EmK in Süddeutschland, ihre Abschlussurkunden. Damit stünden der EmK deutschlandweit nun fünfzehn Personen zur Verfügung, Gemeinden oder Werke auf dem Weg zu den Umweltzertifikaten im Rahmen der »Schöpfungs-Leiter« oder des »Grünen Hahns« zu begleiten.

 

Weiterführende Links

Umweltbericht der Zeltmission (PDF)

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Grüner Gockel (Grüner Hahn)
Der »Grüne Gockel« ist ein Umweltmanagementsystem für Kirchengemeinden und kirchliche Werke. Die Umweltauswirkungen einer Kirchengemeinde oder kirchlichen Einrichtung werden erfasst und bewertet. Aus den Erkenntnissen werden Ziele abgeleitet, bei deren Umsetzung schädliche Umweltauswirkungen reduziert und positive Auswirkungen verstärkt und ausgebaut werden. Dazu gehören klare Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche in den Gemeinden, die Umsetzung stetiger Verbesserungen beim Verbrauch von Energie und Wasser, die umweltgerechte Gestaltung von Außenanlagen sowie die Berücksichtigung nachhaltiger Produkte im Einkauf und bei der Verwendung in der Gemeinde. Nach einem Zertifizierungsprozess wird die Gemeinde oder Einrichtung mit dem Zertifikat »Grüner Gockel« (in anderen Regionen »Grüner Hahn«) ausgezeichnet. Alle drei Jahre ist eine Rezertifizierung nötig.

Weitere Informationen: Kirchliches Umweltmanagement  

Schöpfungs-Leiter
Die Schöpfungs-Leiter ist ein Zertifizierungsprogramm, das Kirchengemeinden, Institutionen und Einrichtungen helfen soll, ihre Arbeit vor Ort schöpfungsgemäß weiterzuentwickeln. Die Teilnahme am Programm steht den genannten Zielgruppen konfessionsunabhängig offen.

Ziel ist, die Arbeit vor Ort im Sinne der biblischen Schöpfungsverantwortung weiterzuentwickeln. Um die Zertifizierung möglichst gut in die vorhandene Arbeit integrieren zu können, ist die Schöpfungs-Leiter als Entwicklungsprozess in drei Bereichen – Bibel, Gemeinde, Welt – angelegt. Schritt für Schritt werden Themen und praktische Umsetzungen für den Alltag einer Gemeinde oder Einrichtung erarbeitet. Die Leiter mit ihren Sprossen dient der Veranschaulichung des Prozessfortgangs.

www.schoepfungsleiter.de