Methodistisches Europa-Festival Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Eine große Familie

»Wir erleben hier, dass wir Teil einer viel größeren Familie sind«, erklärt Bischof Sifredo Teixeira aus Portugal.
Besonders für kleine methodistische Kirchen ist ein so großes Festival besonders wichtig. »Wir erleben hier, dass wir Teil einer viel größeren Familie sind«, erklärt Bischof Sifredo Teixeira aus Portugal.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
Ein internationales Festival lebt von Begegnungen und einem besonderen Flair. Besucher des »Staunen!«-Festivals erzählen von ihren Erfahrungen.
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Das noch bis Sonntag in Cuxhaven stattfindende Europäische Methodistische Festival »Staunen!« lebt in besonderer Weise von internationalen Begegnungen. Deshalb kommen hier einige Personen mit ihren eigenen Erfahrungen zu Wort.

»Da fühlte ich den Heiligen Geist«

Sandra Vanevska und Branka Naskovski sind mit weiteren fünf jungen Leuten aus Serbien beim Festival und zum ersten Mal überhaupt in Deutschland. »Wir sind so froh, hier mit dabei sein zu können«, erklären sie wie aus einem Mund und strahlen übers ganze Gesicht. Sie sind gekommen, um neue Menschen kennenzulernen und Menschen zuzuhören, die die Botschaft Gottes verkündigen. »Es ist so bewegend, miteinander zu beten und Jesus im Gottesdienst gemeinsam anzubeten.« »Mir gefallen die Staunen-Gruppen ganz besonders«, streut Branka in das Gespräch ein. In ihrer Gruppe sind Personen aus Frankreich, Polen, Deutschland und Serbien. Der Austausch über den Glauben und das gemeinsame Gebet sind ihr sehr wichtig. Beide lieben die Musik sowie die Art und Weise wie die jungen Leute beim Festival den Gottesdienst gestalten. Sandra erzählt, wie sie vom Lied »Majestät« berührt wurde. »Da fühlte ich den Heiligen Geist«, ergänzt sie, und es ist ihr abzuspüren, wie bewegt sie vom Erleben beim Festival ist. »Wir werden viel Freude mit nach Hause nehmen und wie wir trotz unterschiedlicher Sprachen und verschiedener Kulturen gemeinsam Jesus gefeiert haben.«

»Großartig!«

Emad Bhnan und Awatif Wesa kommen aus Ägypten und leben im nordrhein-westfälischen Lage. Als koptische Christen sind die beiden Freunde der EmK-Gemeinde in Lage und erstmals bei so einer großen und europaweiten methodistischen Veranstaltung. »Großartig!«, antworten sie auf die Frage, wie sie diese Veranstaltung erleben. »Wir fühlen uns hier sehr wohl und genießen die Gemeinschaft mit so vielen Christen.«

»Ich will Ideen mit nach Hause nehmen«

Jeff Campbell kommt aus den USA und ist dort für die Evangelisch-methodistische Kirche im Bereich Jüngerschaftsschulung als leitender Direktor für die internationalen Beziehungen zu anderen Jährlichen Konferenzen zuständig. »Es ist für mich eine großartige Erfahrung, hier bei diesem Festival mit so vielen verschiedenen Menschen aus Europa und Asien ins Gespräch zu kommen und von der Vielfalt der unterschiedlichen Lebenssituationen zu erfahren.« Campbell erklärt, dass es ihm wichtig ist zuzuhören. »Ich bin hier, um von den Erfahrungen der europäischen Methodisten zu lernen«. Besonders erwähnt er die Situation in Europa, wo die Kirchen in vielen Regionen in einem stark entkirchlichten Umfeld arbeiten. »Wir erleben in den USA, dass auch dort immer mehr Menschen gar keine Erfahrungen mit Kirche mehr haben. Ich will lernen und nach Modellen und kreativen Ideen Ausschau halten, wie methodistische Gemeinden hier in Europa für entkirchlichte Menschen da sind. Da will ich Ideen mit nach Hause nehmen.« In Deutschland hat ihn vor allem die kreative Arbeit des Evangelisationswerks und der Zeltmission begeistert.

Teil einer großen Familie

»Für uns kleine methodistische Kirchen in Europa ist das Festival eine wichtige Erfahrung«, erklärt Sifredo Teixeira, Bischof der kleinen eigenständigen Methodistischen Kirche in Portugal. »Wir erleben hier, dass wir Teil einer viel größeren Familie sind. So etwas könnten wir nie organisieren, aber mit dabei sein zu können ist eine ganz besondere Erfahrung für uns.« Das gemeinsame Feiern von Gottesdiensten sei ein Teil des besonderen Erlebens. Auch »das Hören von Erfahrungen mit Gott, die andere gemacht haben« sei ein besonderes Geschenk. »Wie die Menschen füreinander da sind und sich gegenseitig helfen, ist eine segensreiche Erfahrung.«

Eine sensationelle Botschaft

»Was ich hier beim Europäischen Festival erlebe, finde ich hoch professionell, ohne dass es leblos wirkt«, erklärt Susanne Meister, die aus ihrem Beruf bei einer Computerfirma ausgestiegen ist und jetzt in Reutlingen Theologie studiert. Sie hat an »zwei spannenden Workshops« teilgenommen, in denen erzählt wurde, wie man mit Nichtchristen zusammen in einen Stadtteil hineinwirkt. »Das war für mich eine sensationelle Botschaft, wie man auch mit Nichtchristen zusammen die Botschaft von Jesus zu den Menschen bringen kann«, beschreibt Meister ihre überraschende Entdeckung. Die »Vielfalt der Stile« sei für sie bei diesem Festival »so beeindruckend«. Diese Offenheit dafür, dass Einige aufstehen und die Hände beim Singen heben, die europäische Mischung unterschiedlicher Musik und Chorbeiträge findet die »spätberufene« Theologiestudentin »unheimlich bereichernd«. »So kenne ich internationale methodistische Begegnungen, und das finde ich so toll am Methodismus, dass wir diese Bandbreite haben.«

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.