Freiwilligendienste fördern Respekt und Verständigung
Mirjam Klix ist in Deutschland für die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) als Referentin im Kinder- und Jugendwerk Süd in Stuttgart für die sogenannten Freiwilligendienste zuständig. Am Ende dieses Jahres schaut die Referentin auf einen besonderen Höhepunkt zurück und wünscht sich noch mehr Aufmerksamkeit für die EmK-Angebote der Freiwilligendienste. Diese sind meistens unter den Kürzeln FSJ für das »Freiwillige Soziale Jahr« und BFD für den »Bundesfreiwilligendienst« oder unter der ursprünglichen Bezeichnung »Diakonisches Jahr« bekannt.
70 Jahre Diakonisches Jahr und 60 Jahre Freiwilliges Soziales Jahr
»Der Jahreshöhepunkt meiner Arbeit war ganz klar die Jubiläumsfeier in Berlin und dort die Begegnung mit dem Bundespräsidenten«, erzählt Mirjam Klix am Telefon im Rahmen eines kleinen Interviews. Im Mai feierten die Trägergruppen der Evangelischen Freiwilligendienste »70 Jahre Diakonisches Jahr und 60 Jahre Freiwilliges Soziales Jahr« mit Frank-Walter Steinmeier als Ehrengast. Klix betont dabei, dass die Evangelisch-methodistische Kirche schon seit über fünfzig Jahren als bundesweiter Träger Teil dieser Freiwilligendienste ist und deshalb bei den Feierlichkeiten im Mai ebenfalls eingeladen war.
Jedes Jahr vermittle sie 25 bis 30 junge Leute, die im Rahmen eines Freiwilligendienstes sechs bis achtzehn Monate ihrer Lebenszeit einbringen, erklärt Klix. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen würden auf diese Weise ihren Horizont erweitern, sich in neuen Aufgabenfeldern ausprobieren oder sich umorientieren. Einsatzorte in der EmK sind unter vielen Möglichkeiten beispielsweise Krankenhäuser oder Reha-Kliniken, Jugendzentren, Kindergärten, Kirchengemeinden oder Suchthilfeeinrichtungen. Junge Leute könnten dort Erfahrungen machen, die für das ganze Leben prägend sein könnten.
EmK bietet bundesweit Plätze für Freiwilligendienste
Die sozialen und diakonischen Ansatzpunkte in Verbindung mit pädagogischer Begleitung und Bildungstagen förderten den Umgang mit Menschen und der Vielfalt an Lebenseinstellungen. Nicht zuletzt gehe es auch um die Auseinandersetzung mit Themen wie Krankheit oder Tod und die Erkenntnis, dass eine funktionierende Gesellschaft darauf angewiesen ist, dass Menschen sich positiv für das Miteinander einsetzten. Klix wünscht sich, »dass dieses wertvolle Angebot in unserer Kirche noch viel mehr bekannt ist, damit junge Leute solche wegweisenden Lebenserfahrungen machen können«. Manchmal, so erzählt sie etwas nachdenklich, sagten ihr Personen aus der EmK erstaunt, »Ach so, das FSJ hätte man auch bei euch machen können?«
Weil größere Träger wie Diakonie und Caritas weit mehr Personal und Werbemöglichkeiten hätten, seien deren Angebote natürlich viel bekannter. Umso mehr wünscht sich Klix, dass die Angebote innerhalb der eigenen Kirche noch weiter bekanntgemacht werden. Dazu könnten sowohl die Gemeinden und Personen in der Jugendarbeit, aber auch Großeltern oder andere Verwandte beitragen, die auf diese wertvollen Angebote hinwiesen. Ein besonderer Vorteil des EmK-Angebots sei, dass es bundesweit Stellen für Freiwilligendienste gibt. Von den vielen Trägern, die solche Angebote machen, seien es laut Klix nur wenige, die bundesweit Plätze vermittelten. »Unsere Kirche ist einer dieser wenigen Träger mit bundesweiter Vermittlung!«, hebt die Referentin diese Besonderheit hervor.
Prägende Erfahrungen für das eigene Leben
Wie erfolgreich und bedeutsam das nun schon jahrzehntelange diakonische Angebot der Freiwilligendienste ist, betonte der Bundespräsident bei seiner Rede im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten in Berlin. Durch diese Angebote seien über die Jahrzehnte hinweg »Menschen aus verschiedenen Generationen, Bevölkerungsgruppen und Lebensumständen zusammen(ge)kommen, die einander sonst vermutlich nie begegnet wären«. Weiter hatte Steinmeier hervorgehoben: »Menschen mit verschiedenen Herkunftsgeschichten, ganz wichtig: verschiedenen Bildungsabschlüssen, kulturellen Prägungen, religiösen oder politischen Überzeugungen sind hier füreinander da, arbeiten miteinander, lernen voneinander.« Deshalb schlussfolgerte er: »Freiwilligendienste fördern Respekt und Toleranz, Verständnis und Verständigung.«
Klix, die selbst beim Empfang eingeladen und zugegen war, wünscht sich, dass die Bedeutung dieser Lernerfahrungen fürs Leben noch viel mehr bei den jungen Menschen in der EmK erkannt und wahrgenommen werden. »Zu einem Zeitpunkt, an dem das Leben noch etwas freier gestaltet werden kann, bevor es durch die Berufswahl stärker festgelegt wird, ist ein Freiwilliges Soziales Jahr eine Top-Chance, das eigene Leben bereichern zu lassen«, sagt sie. Das Highlight mit dem Bundespräsidenten sei natürlich eine großartige bundesweite Werbung gewesen. Aber die Freiwilligendienste lebten davon, dass sich Jahr für Jahr junge Menschen gewinnen lassen, um einen Teil ihres Lebens für andere Menschen zu investieren und dabei auch für das eigene Leben prägende Erfahrungen mitzunehmen. Nur so setze sich die Erfolgsgeschichte des Freiwilligen Sozialen Jahres fort – auch in der Evangelisch-methodistischen Kirche.
Weiterführende Links
- Die Rede des Bundespräsidenten zum Jubiläumsjahr der Freiwilligendienste (PDF)
- FSJ und BFD in der EmK
Kinder- und Jugendwerk Süd
Kinder- und Jugendwerk Ost - EmK-Einsatzstellen für einen Freiwilligendienst
Kinder und Jugendwerk Süd
Kinder- und Jugendwerk Ost - Online-Bewerbungsformular für einen Freiwilligendienst in der EmK
Kinder- und Jugendwerk Süd
Kinder- und Jugendwerk Ost
Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.
Zur Information
Die Trägergruppe der Evangelischen Freiwilligendienste, darunter auch die Evangelisch-methodistische Kirche, ist einer der größten zivilgesellschaftlichen Anbieter für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), den Bundesfreiwilligendienst (BFD) und internationale Freiwilligendienste. Dazu gehören mehr als sechzig Organisationen aus Diakonie sowie Landes- und Freikirchen, die regional, bundesweit und international Freiwilligendienste anbieten.
Bundesweite Ansprechpartnerin für die Evangelisch-methodistische Kirche:
Mirjam Klix – Referentin für Freiwillige Soziale Dienste im Kinder- und Jugendwerk Süd
Giebelstr. 16, 70499 Stuttgart
Telefon: 0711 860068-0
E-Mail: mklix(at)emk-jugend.de
Web: www.kjwsued.de/fsd-bfd/fsd-in-der-emk, dein-freiwilligendienst.de