Weltgebetstag der Frauen Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Gebete, die die Welt verändern

Trügerisches Idyll – auf Vanuatu sind die Strände und die Küstenregionen vom steigenden Meeresspiegel bedroht.
Trügerisches Idyll – auf Vanuatu sind die Strände und die Küstenregionen vom steigenden Meeresspiegel bedroht. Von der davon für die Menschen ausgehenden Gefahr und Not berichten die Frauen aus Vanuatu, von denen die Liturgie für den Weltgebetstag der Frauen verfasst wurde.
Bildnachweis: Christoph Kirsch (Strand), Juliette Pita (Banner)
Von Frauen des Inselstaats Vanuatu ist die Liturgie des Weltgebetstags der Frauen. Es geht um die Schöpfung und die Gefahr des steigenden Meeresspiegels.
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Der Weltgebetstag der Frauen findet jedes Jahr am ersten Freitag im März statt. In diesem Jahr ist das der 5. März. Die Liturgie unter dem Titel »Worauf bauen wir?« stammt von Frauen des südpazifischen Inselstaats Vanuatu. Sie berichten von ihrer Freude über die Schöpfung und von ihrer Not angesichts des immer schneller steigenden Meeresspiegels.

Wegen Pandemie: viele Online-Angebote

Aufgrund der Corona-Pandemie finden die meisten Gottesdienste zum Weltgebetstag als regionale und lokale Online-Angebote statt. Darüber hinaus bietet die Bundesgeschäftsstelle des Weltgebetstags der Frauen ein zentrales Online-Angebot über die Videoplattform You-Tube und über Bibel-TV. Musikalisch gestaltet wird dieser Gottesdienst von einem bundesweiten Weltgebetstags-Musik-Team, unter anderen mit Mitgliedern der Gruppe »Effata« aus der Jugendkirche des römisch-katholischen Bistums Münster. Es werden internationale Video-Beiträge aus Vanuatu und El Salvador in die Übertragung eingebunden.

Bedrohte Lebenswelt

Laut Informationen des Weltgebetstags-Komitees sind die 83 Inseln Vanuatus im pazifischen Ozean vom Klimawandel betroffen, »wie kein ein anderes Land, und das, obwohl es keine Industrienation ist und auch sonst kaum CO2 ausstößt«. Steigende Wassertemperaturen gefährden Fische und Korallen. Durch deren Absterben treffen die Wellen mit voller Wucht auf die Inseln und tragen sie Stück für Stück ab. Steigende Temperaturen und veränderte Regenmuster lassen Früchte nicht mehr so wachsen wie früher. Zudem steigt der Meeresspiegel. Auch die tropischen Wirbelstürme werden stärker. So zerstörte der Zyklon Pam vor sechs Jahren einen Großteil der Inseln. Seit zwei Jahren gilt in Vanuatu ein rigoroses Plastikverbot. Die Nutzung von Einwegplastiktüten, Trinkhalmen und Styropor ist verboten. Wer dagegen verstößt, muss mit einer Strafe von bis zu neunhundert Dollar rechnen.

Die Stellung der Frau ist in diesem Archipel sehr schwach. Außerdem ist Gewalt gegen Frauen dort weit verbreitet. Mit seiner Projektarbeit unterstützt der Weltgebetstag auch Frauen und Mädchen auf Vanuatu. Dort lernen Frauen sich über Medien eine Stimme zu verschaffen, damit ihre Sichtweisen und Probleme wahrgenommen werden.

Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Weiterführende Links
Fernsehgottesdienst über Bibel-TV – Freitag, 5. März, 19 Uhr (Bibel-TV-Livestream)
Internationaler Gottesdienst zum Weltgebetstag 2021 in englischer Sprache (bereits abrufbar)  

Zur Information
Vor über 130 Jahren taten sich christliche Frauen in den Vereinigten Staaten und Kanada im Sinne internationaler Frauensolidarität zusammen. Aus ihrem konfessionsübergreifenden Gebet ist die größte ökumenische Bewegung weltweit entstanden. In Deutschland zählt die Basisbewegung an den Gebetstagen eine Teilnehmerschaft von rund 800.000 bis zu einer Million Personen, zum größten Teil Frauen. Die Frauen aus der Geschichte des Weltgebetstags setzten wichtige Zeichen für Frieden und Versöhnung. Sie kämpften für die Gleichberechtigung von Frauen in Kirche und Gesellschaft sowie für Umweltschutz, gegen Rassismus und Intoleranz. weltgebetstag.de