Ukraine Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Krieg und Gewalt fordern immer einen hohen Preis

Bischof Christian Alsted (Kopenhagen) und Superintendent Oleg Starodubets (Kiew; im Bild mit seiner Ehefrau Julia
Bischof Christian Alsted (Kopenhagen) und Superintendent Oleg Starodubets (Kiew; im Bild mit seiner Ehefrau Julia, die ebenfalls EmK-Pastorin ist) bitten um Gebet für die Menschen in der Ukraine.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof (Alsted), John Calhoun (Starodubets)
Angesichts des Kriegs in der Ukraine fordern Kirchenvertreter zum Gebet auf. Das Evangelium weise den Weg zur Versöhnung, erklärt EmK-Bischof Alsted.
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»Der Frieden muss siegen«, sagen vier internationale Dachverbände der Kirchen. Am kommenden Aschermittwoch, dem 2. März, veranstalten sie gemeinsam einen über das Internet mitzuverfolgenden Gebetsgottesdienst.

Aufmerksamkeit und Solidarität

Zu diesem Friedensgebet laden der Lutherische Weltbund (LWB), die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK), die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Weltrat methodistischer Kirchen (World Methodist Council, WMC) ein. Gleichzeitig verurteilen sie aufs Schärfste den Vormarsch des russischen Militärs in die Ukraine und den Angriff, der in der Nacht zum gestrigen Donnerstag, dem 24. Februar, begann. Sie fordern den Rückzug aller russischen Truppen und ein sofortiges Ende des Krieges.

»Trotz der Ereignisse in der Ukraine glaube ich immer noch, dass die internationale Gemeinschaft etwas bewirken kann, wenn wir uns gemeinsam für den Frieden in der Region einsetzen«, sagte Ivan Abrahams, der Generalsekretär des methodistischen Weltrats. Diese Krise erfordere die Aufmerksamkeit und Solidarität der weltweiten christlichen Gemeinschaft.

Sorge vor weiterer Eskalation

»Krieg und Gewalt sind böse und haben immer einen hohen menschlichen Preis«, schreibt Christian Alsted in seinem Hirtenbrief als einer der beiden Bischöfe der Zentralkonferenz Nordeuropa und Eurasien der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). »Die christliche Botschaft verweist auf den Weg der Versöhnung und niemals auf Krieg und Gewalt als Lösung von Konflikten.« Die meisten Länder seines Verantwortungsbereichs Nordeuropa und Baltikum haben direkte Grenzen mit Russland. Dazu gehören Norwegen und Finnland und im Besonderen die Länder Estland, Lettland und Litauen. Aufgrund geschichtlicher Ereignisse, besonders in den baltischen Staaten, ist in diesen Ländern und bei den Menschen dort die Sorge vor einer weiteren Eskalation groß.

Prägung darf Einheit in Christus nicht behindern

»Wir stehen an der Seite der Methodisten in der Ukraine und beten für Schutz, Versöhnung und Frieden«, verspricht Alsted. Die Fürbitte und Unterstützung gelte auch den Methodisten in Estland, Lettland und Litauen. Weiter betont der Bischof, der seinen Sitz im dänischen Kopenhagen hat: »Die christliche Kirche ist nicht nationalistisch, und unsere Beziehungen zu unseren Brüdern und Schwestern in anderen Ländern sind nicht durch Nationalität oder Kultur begrenzt.« Es gebe enge Beziehungen sowohl zu den Methodisten in der Ukraine als auch in Russland. Trotz der Prägung durch Kultur und politische Gegebenheiten dürfe niemals zugelassen werden, »dass unsere Einheit in Christus behindert oder zerstört wird«, mahnt Alsted. Außerdem rief Alsted auch zum Gebet für seinen Bischofskollegen Eduard Khegay auf, der für die Region Eurasien zuständig ist.

EmK in der Westukraine bietet Schutzräume an

Aus der Ukraine meldet sich Oleg Starodubets zu Wort, der zusammen mit seiner Frau Julia als Pastorenehepaar in Kiew lebt. Der für die EmK in der Ukraine zuständige Superintendent bedankt sich für die »Gebete in dieser schwierigen Zeit für die Ukraine und alle Christen hier«. Er bittet darum, »nicht nur für den Frieden in der Ukraine beten, sondern auch dafür, dass die russischen Aggressoren und Besatzer unser Land verlassen«. In den in der Westukraine gelegenen EmK-Gemeinden seien, so erklärt Starodubets, Schutzräume eingerichtet worden, um Kirchengliedern, die aus anderen Regionen der Ukraine fliehen, Unterkunft und Schutz anzubieten. »Wir bitten Sie, dafür zu beten, dass unsere Leute diese Unterkünfte erreichen können, da viele Straßen blockiert sind.«

 

Weiterführende Links

Friedensgebet zur Ukrainekrise (PDF, deutsch)
Ökumenischer Aufruf zum Gebet für die Ukraine (PDF)

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Ökumenischer Gebetsgottesdienst (Lutherischer Weltbund, Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, Konferenz Europäischer Kirchen und Weltrat methodistischer Kirchen) am Aschermittwoch, 2. März 2022, um 17 Uhr (MEZ). Der Gottesdienst wird Christen aus der Ukraine und anderen Teilen der Welt zusammenbringen, die für Frieden und das Ende des anhaltenden Konflikts beten.
Anmeldung zur Teilnahme

Die EmK-Weltmission nimmt Spenden für Hilfsmaßnahmen infolge des Krieges in der Ukraine entgegen und koordiniert den Einsatz dieser Spenden zusammen mit anderen Hilfswerken. Unter dem Stichwort »Ukraine« können Zuwendungen auf das Konto der EmK-Weltmission überwiesen werden.
EmK-Weltmission: IBAN: DE65 5206 0410 0000 4017 73 (BIC: GENODEF1EK1)
Für eine Zuwendungsbescheinigung sind im Verwendungszweck Namen, Straße und PLZ anzugeben