Mut machen – trotz Sorgen angesichts der Klimakrise
Vom 18. bis 21. Mai tagte im österreichischen Linz die Jährliche Konferenz, das für Österreich zuständige Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Leitendes Thema dieser Tage war: »Wir feiern die Liebe Gottes: Machen wir Mut!«
Forderung einer nachhaltigen Gesetzgebung
An der Tagung beauftragten die Konferenzmitglieder die Gründung einer »Arbeitsgruppe Klima«, die die Nachhaltigkeitsarbeit der evangelisch-methodistischen Gemeinden koordinieren und unterstützen soll. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Resolution an die Österreichische Bundesregierung verabschiedet. Darin wird die Sorge hinsichtlich der immer sichtbarer werdenden Folgen der Klimakrise zum Ausdruck gebracht und eine nachhaltige, gerechte Gesetzgebung gefordert.
Diskussion über »Mission«
Außerdem lag ein Thesenpapier zum Thema »Mission als Einladung zu christlicher Weggemeinschaft« vor. Nach lebhafter Diskussion wurde beschlossen, dass in den Gemeinden eine Zusammenfassung des Thesenpapiers besprochen werden soll. Außerdem wurde ein Evaluationsteam eingesetzt, das ein Konzept für eine »Kommission für christliche Weggemeinschaft« erarbeiten soll. Ziel ist es, die Gemeinden zu ermutigen und zu befähigen, Menschen zu christlicher Weggemeinschaft einzuladen.
Die Einheit bewahren
Im Rahmen der Konferenztagung sprachen die Konferenzmitglieder ein klares Bekenntnis zur Einheit innerhalb der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche und im Gebiet der Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa aus. Spaltungen innerhalb der Zentralkonferenz wurden mit Bedauern wahrgenommen.
Auch in den EmK-Gemeinden in Österreich sind die Fragen zum Umgang mit Menschen unterschiedlicher sexueller Identität aktuell. Die Konferenzmitglieder beschlossen, Aspekten der Seelsorge mit Blick auf den Wunsch nach einer kirchlichen Trauung oder Segensfeier Vorrang zu geben. Basis für diese Entscheidung war ein Beschluss der Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa vom November vergangenen Jahres, der es den Jährlichen Konferenzen im Gebiet der Zentralkonferenz gestattet, im Blick auf Fragen der Inklusion interne Regelungen zu treffen. Die Entscheidung, ob eine kirchliche Trauung stattfinden kann, liege entsprechend der Kirchenordnung bei Pastoren und Pastorinnen. Alle nach österreichischem Recht standesamtlich geschlossenen Ehen sollten in diesem Sinne gleichbehandelt werden.
Abschied und Willkommen
Für Patrick Streiff, aus dem Amt scheidender Bischof der Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa, war es die letzte Jährliche Konferenz, die er in Österreich leitete. Am Ende des letzten Sitzungstags übergab er die Verantwortung an seinen Nachfolger Stefan Zürcher. Die Delegierten dankten Bischof Streiff für seinen achtzehnjährigen Dienst in der Leitung und Begleitung der EmK in Österreich sehr herzlich. Mit einem Willkommensfest wurde Bischof Zürcher herzlich willkommen geheißen.
Weiterführende Links
Klima-Resolution der Jährlichen Konferenz Österreich an die Österreichische Bundesregierung
Der Autor
Sven Büchmeier ist Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche im schweizerischen Basel. Er war der Delegierte der Jährlichen Konferenz Schweiz/Frankreich/Nordafrika für die Jährliche Konferenz Österreich. Kontakt über: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.
Zur Information
Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa
Zur Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa der Evangelisch-methodistischen Kirche gehören Gemeinden in dreizehn Ländern: Albanien, Algerien, Belgien, Frankreich, Nordmazedonien, Österreich, Polen, Rumänien, Schweiz, Serbien, Tschechien (im Austrittsverfahren), Tunesien, Ungarn. Bischof ist Stefan Zürcher. Sein Dienstsitz ist im schweizerischen Zürich.