Ostdeutsche Jährliche Konferenz Von Stephan Ringeis  | 

Auf Gottes Lebenskraft besinnen

Blauer Himmel, weiße Wolken und eine leicht verschleierte Sonne laden zum Aufatmen ein. Mit weißen Großbuchstaben ist dieses Konferenzmotto unten im Bild eingefügt. Darunter stehen die Angaben zu Ort und Dauer der Konferenz: 6. bis 9. Juni in Aue.
Ein atemspendendes Bild gestaltet die Einladung zur Ostdeutschen Jährlichen Konferenz. Sie findet vom 6. bis 9. Juni im Erzgebirgsort Aue statt.
Bildnachweis: Grafik OJK
Die Ostdeutsche Jährliche Konferenz tagt in Aue/Erzgebirge unter dem Motto »Aufatmen«. Die Konferenz muss sich einer Reihe herausfordernder Themen stellen.
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Die Ostdeutsche Jährliche Konferenz, das für die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) in Ostdeutschland zuständige Kirchenparlament, tagt in der kommenden Woche vom 6. bis 9. Juni in Aue/Erzgebirge. Mit dem Motto »Aufatmen« will die Tagung ermöglichen, sich angesichts der Herausforderungen der Zeit nicht zu schnell den Blick für das Wesentliche verstellen zu lassen.

Einen gesunden Lebensrhythmus finden

»Es ist Zeit, dass wir uns auf Gott besinnen, auf seine Lebenskraft, die in uns wirkt«, formuliert Stephanie Hallmann. Die für Bockau zuständige Pastorin gehört zur gastgebenden Region Aue, die für die Organisation der Konferenztagung zuständig ist. »Gelegentlich ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass es einen gesunden oder zumindest gesünderen Lebensrhythmus gibt und geben kann, als den aktuellen oder gegenwärtig gelebten«, unterstreicht der für den Distrikt Dresden zuständige Superintendent Mitja Fritsch. Zu einem solchen Rhythmus gehöre als Mitte »das Aufatmen in der Gegenwart Gottes«. Die letzten Jahre und die darin eingewebten Entwicklungen und Themen seien kräftezehrend gewesen. Das gelte nicht nur gesellschaftlich, sondern auch für das kirchliche Leben. Das Konferenzprogramm ist deshalb so gestaltet, dass die Debatten von den geistlichen Impulsen getragen werden.

Konferenz organisiert sich neu

»Es gibt viel zu besprechen, zu beraten und zu entscheiden«, beschreibt Fritsch die bevorstehenden Geschäftssitzungen der Konferenz. Als Vorsitzender des Konferenzverwaltungsrats ist er auch für die Abläufe der Tagung verantwortlich. Die anstehende Neukonstituierung der Jährlichen Konferenz geschehe auf der Basis von Entscheidungen für schlankere Strukturen. Nun gelte es diese mit Leben zu füllen. Dabei müsse im Blick bleiben, dass die Kirche auch in Ostdeutschland kleiner geworden ist. »Es gilt, ein achtsames Miteinander zu befördern, das auch den Blick über den Tellerrand hinaus ermöglicht.«

Große »Brocken« auf der Tagesordnung

Ganz oben auf der Tagesordnung steht die Frage nach einem sinnvollen Einsatz aller Pastorinnen, Pastoren und weiterer hauptamtlicher Mitarbeiter. Die Dienstgemeinschaft ist zahlenmäßig kleiner geworden. Deshalb seien sinnvolle Lösungen vor Ort in den Gemeinden zu entwickeln. In diesem Zusammenhang seien eine mittelfristige Finanzplanung und Wege zu einem ausgeglichenen Haushalt zu diskutieren und zu beschließen. Außerdem stehen das Thema »Gewaltprävention in der Kirche« sowie ein vorbereitetes Wort an die Gemeinden zu den Landtagswahlen im September auf der Tagesordnung.

Die Arbeitsgruppe »Leitung und Leiterschaft« legt konkrete Ergebnisse zur Aufgabe der geistlichen Leitung von Gemeinden und Bezirken durch hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter vor. Darüber hinaus wird das Ringen um eine »Perspektive für Schwarzenshof« Gegenstand intensiver Diskussionen sein. Für diese Begegnungs- und Bildungsstätte mit großer Tradition ist die Jährliche Konferenz Alleingesellschafter. Im vergangenen Jahr hatten die Konferenzmitglieder einen Weg beschlossen, der sich zwischenzeitlich als nicht tragfähig erwiesen hat. Schließlich werden auch die Ergebnisse der Generalkonferenz diskutiert werden, die Ende April in Charlotte, im US-Bundesstaat North Carolina getagt hatte.

Zwei Konferenztage werden zu »Gottesdiensten«

Das Programm der Konferenz wird einen besonderen Rhythmus vorgeben. Der erste Konferenztag wird von zwei gottesdienstlichen Angeboten umrahmt. Am Vormittag geht es ums Ankommen, Hören und Aufatmen. Bischof Harald Rückert wird dabei mit einem geistlichen Impuls die Konferenz eröffnen. Am Abend bildet ein kreativer Gottesdienst mit Abendmahlsfeier die Möglichkeit, das Aufatmen zu erleben und mit Singen, Hören, Malen und Beten mitzugestalten. So werde »Gemeinschaft auf besondere Weise erlebbar«, sind die Überlegungen der Veranstalter.

Lutz Rochlitzer, Pastor in Schneeberg und Organisator der Konferenz, ist gespannt, »wie es gelingen wird, dass ein ganzer Tag zu einem Gottesdienst wird«. Auf jeden Fall werde durch diese Form das methodistische Selbstverständnis als Konferenz und Kirche deutlich. »Auch die Geschäftssitzungen sind Teil unseres geistlichen Lebens.«

Auch der Konferenzsonntag wird unter der Überschrift »Atemwege – ein Tag, ein Gottesdienst« vergleichbar konzipiert sein. Bischof Harald Rückert wird im ersten Teil predigen. Die Kinder erleben eine kindgerechte Verkündigung bei der »Kiko« genannten Kinderkonferenz mit der Theatergruppe »Regenbogenstraße«. Am Nachmittag stehen die Mitteilungen der Dienstzuweisungen für das neue Konferenzjahr für das »Weitergehen«. Dazwischen gibt es mit Mittagessen und einem Markt der Möglichkeiten verschiedene Angebote für die Konferenzmitglieder und die angereisten Gäste.

Vielfältiges Programm

Theater, Jugendkonferenz und das Konferenzfrauentreffen am Samstag, 8. Juni, lassen die Konferenz zu einem großen Gemeinschaftstreffen werden. Die Spielschar Aue wird mit »Attalus und Meno« ein Theaterstück aufführen, das die alte und immer wieder aktuelle Frage stellt, wie die Spirale von Hass und Gewalt durchbrochen werden kann. Die Jugendkonferenz lädt unter dem Motto »Entspann dich doch mal« zum »Chillen« ein. Das Konferenzfrauentreffen lädt zum »freien Atmen« ein. Eine Erlebnisbibelarbeit mit Schwester Beate, einer Referentin aus der in Franken beheimateten Christusbruderschaft Selbitz, vervollständigt das bunte geistliche Programm der Tage in Aue.

Die Tagungsorte in Aue sind die evangelisch-methodistische Christuskirche und das städtische Kulturhaus. Die Jugendkonferenz findet in der evangelisch-methodistischen Andreaskapelle im Stadtteil Neudörfel statt.

 

Weiterführende Links

Programm der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz
Begegnungs- und Bildungsstätte Schwarzenshof 
Kulturhaus Aue 
Christuskirche Aue 

Der Autor

Stephan Ringeis ist Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit und Rundfunkarbeit der Evangelisch-methodistischen Kirche für die Ostdeutsche Konferenz. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit.ojk(at)emk.de

Zur Information

Die Ostdeutsche Jährliche Konferenz ist ein Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche. Ihr Gebiet umfasst die Bundesländer Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt und gliedert sich in die Distrikte Zwickau und Dresden. Das Parlament hat rund 160 Mitglieder. Es ist zuständig für rund 110 Gemeinden in 45 Bezirken mit rund 10.700 Kirchengliedern und Kirchenangehörigen (Stand: 31.12.2023).

www.emk-ojk.de