»Den Blick auf das Ganze richten«
Am vergangenen Wochenende, Freitag und Samstag, 31. März und 1. April, tagte der Kirchenvorstand. Das geschäftsführende Gremium der Zentralkonferenz Deutschland der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) traf sich für die aus ganz Deutschland anreisenden Mitglieder im verkehrsgünstig gelegenen Oberzell bei Würzburg.
Kirchenvorstand will flexibler agieren
Im November vergangenen Jahres beschloss die Zentralkonferenz, das für den deutschen Teil der weltweiten Evangelisch-methodistische Kirche zuständige höchste Kirchenparlament, eine neue Arbeitsweise. Die bei der Umstrukturierung deutlich kleiner werdenden Gremien betreffen auch den Kirchenvorstand. Somit war die Sitzung in Oberzell für die 26 anwesenden Mitglieder die letzte des bisher aus regulär 30 Personen bestehenden Gremiums. Künftig setzt sich der Kirchenvorstand aus nur noch maximal 16 Personen zusammen. Dazu gehören neben dem Bischof je ein Superintendent und Laie von jeder Jährlichen Konferenz, je eine Person aus den sieben neu gebildeten Fachgruppen sowie eine junge Person und der Leiter der Kirchenkanzlei.
Harald Rückert, der für die EmK in Deutschland zuständige Bischof, sieht für das verkleinerte Gremium, das sich etwas häufiger als bisher treffen wird, die Möglichkeit für ein »kontinuierlicheres gemeinsames Arbeiten und die Chance für ein rascheres und flexibleres Agieren und Reagieren auf aktuelle Fragestellungen«. An die neue Arbeitsweise müssten sich alle »erst noch gewöhnen«, aber die »neue Form intensiven Arbeitens kann stärker als bisher ›den Blick auf das Ganze‹ der EmK in Deutschland richten und damit den gemeinsamen Auftrag der Kirche und der Gemeinden fördern«.
Der für den Distrikt Dresden zuständige Superintendent Christhard Rüdiger wird nach dem Ende seiner Amtszeit im Sommer dieses Jahres im Auftrag des Bischofs die von der Zentralkonferenz beschlossene Umstrukturierung der kirchlichen Arbeitsweise begleiten. Diese Beauftragung ist zeitlich begrenzt und wird von Christhard Rüdiger zusätzlich zu seiner Dienstzuweisung in der Ostdeutschen Konferenz wahrgenommen. Rückert erachtet es als notwendig, dass neben externer Begleitung auch eine »interne Begleitung« für diese Veränderungsprozesse zur Verfügung steht, »die aus eigener Erfahrung und mit guter Kenntnis weiß, wie unsere Kirche ›tickt‹«.
Keine Flugreisen im Urlaubsangebot
Vom Kirchenvorstand erneut bekräftigt wurde der Beschluss, im Urlaubs- und Freizeiten-Katalog des EmK-Freizeitreferats auf »touristische Natur- und Bildungsreisen, die Flugzeuge als Transportmittel vorsehen«, zu verzichten. Diesen Beschluss hatte der Kirchenvorstand vor vier Jahren im Rahmen der Maßnahmen für eine klimaneutrale Kirche unter dem Titel »Leben für morgen« gefasst. Bei der Zentralkonferenz wurde der Beschluss aus dem Maßnahmenpaket herausgelöst und dem Kirchenvorstand erneut zur Beratung zugewiesen. Die Argumente sollten erneut diskutiert werden, um einen gegebenenfalls moderateren Beschluss herbeizuführen. Im Bewusstsein, dass klimaschonende Aspekte zunehmend wichtiger werden, bestätigten die Mitglieder des Kirchenvorstands mehrheitlich die bisherige Beschlusslage. Mit Flugreisen durchgeführte touristische Bildungs- und Urlaubsangebote gehören damit weiterhin nicht zum Angebot des EmK-Freizeitreferats. Ausdrücklich davon ausgenommen sind Begegnungsreisen.
Zentralkonferenz 2025 festgelegt
Für die nächste ordentliche und turnusgemäß nach der Generalkonferenz stattfindende Zentralkonferenz hat der Kirchenvorstand den Termin festgelegt. Sie findet vom 12. bis 16. Februar 2025 statt. Der Konferenz-Ort konnte noch nicht festgelegt werden und wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
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Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.