Europäische Zusammenarbeit der EmK stärken
Am Freitag und Samstag vergangener Woche, 11. und 12. April, startete der Kirchenvorstand in Hannover seine Arbeit. Es war der Auftakt in neuer Zusammensetzung für das kommende Jahrviert. Zwischen den alle vier Jahre tagenden Zentralkonferenzen ist der Kirchenvorstand das geschäftsführende Gremium der Zentralkonferenz Deutschland der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Bei dieser Sitzung übernahm Bischof Werner Philipp die Sitzungsleitung von Harald Rückert, seinem Vorgänger im Bischofsamt.
In Europa will die EmK stärker zusammenarbeiten
Die drei europäischen Zentralkonferenz-Gebiete der Evangelisch-methodistischen Kirche wollen sich gemeinsam stärker verbinden. Dies ist das Ergebnis der drei Zentralkonferenz-Tagungen die im Februar, März und April stattfanden. Den Auftakt bildete die Zentralkonferenz Deutschland im Februar in Würzburg. Dort hatten Stefan Zürcher, Bischof für die Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa (ZK MSE) sowie Christian Alsted, Bischof in der Zentralkonferenz Nordeuropa und Eurasien (ZK NEE), die deutschen Zentralkonferenz-Delegierten über die Entwicklung in ihren Verantwortungsbereichen informiert. Bei den beiden anderen Tagungen, im März im schweizerischen Winterthur für die ZK MSE sowie Anfang April im dänischen Kopenhagen für die ZK NEE, erfolgten die ähnlichen Informationen zusammen mit Werner Philipp, dem neu für die Zentralkonferenz Deutschland zuständigen Bischof.
Die Delegierten aller drei Zentralkonferenz-Tagungen bestätigten das Ziel einer verstärkten europäischen Zusammenarbeit. Besonders wichtig ist dieses Signal für das sich neu ordnende nordeuropäische und eurasische Zentralkonferenzgebiet. Durch den Austritt der estnischen und eurasischen Konferenzgebiete verliert der verbleibende Teil Nordeuropa, Baltikum sowie Ukraine und Moldawien die nötige Größe, die eine ordentliche Zentralkonferenz mit dem Recht für einen eigenen Bischof gewährleistet. Deshalb stehen die aktuell drei europäischen Zentralkonferenzgebiete in den kommenden vier Jahren vor der Aufgabe, ihre Zusammenarbeit und die Struktur der Kirche in Europa neu zu ordnen. Die geschäftsführenden Gremien der drei Zentralkonferenzen werden dieses Thema im März 2026 bei einem Treffen in der Theologischen Hochschule Reutlingen aufgreifen.
Deutsche Übersetzung der Sozialen Grundsätze freigegeben
Die deutsche Übersetzung der Sozialen Grundsätze der EmK lag dem Kirchenvorstand in finaler Fassung vor. Die Neufassung dieses evangelisch-methodistischen Grundlagendokuments war im vergangenen Jahr bei der Generalkonferenz, dem höchsten Kirchenparlament der weltweit verfassten EmK, beschlossen worden. Bei der im Februar 2025 in Würzburg tagenden Zentralkonferenz Deutschland war die deutsche Übersetzung mit einigen Bearbeitungsvermerken beschlossen worden. Vom Kirchenvorstand wurde die jetzt nachbearbeitete deutsche Fassung für den Druck freigegeben. Bis spätestens Juni soll die gedruckte Fassung vorliegen.
Team der Kirchenkanzlei wieder arbeitsfähig
Erfreut und dankbar nahmen die Mitglieder des Kirchenvorstands die Nachricht auf, dass die personelle Neubesetzung der Kirchenkanzlei gute Fortschritte macht. Die kaufmännische Leitung und die Sekretariatsstelle in der Kirchenkanzlei sowie eine Stelle in der Gehalts- und Versorgungskasse sind zwischenzeitlich neu besetzt. Die theologische Leitung der Kirchenkanzlei soll Anfang Juli neu besetzt sein. Damit seien die wesentlichen Weichenstellungen für die Arbeitsfähigkeit der Kirchenkanzlei erfolgt, erklärte Stefan Kettner in der Sitzung des Kirchenvorstands. Der Superintendent für den Distrikt Heidelberg ist Leiter der kleinen Arbeitsgruppe, die seit vergangenem Herbst die Arbeitsstruktur der Kirchenkanzlei neu ordnen sollte. Dies war nötig geworden, nachdem einige Personen aus dem Team der Kirchenkanzlei gekündigt hatten.
Konzeption digitaler Verwaltung und Kommunikation soll entwickelt werden
Kurzfristig lag den Mitgliedern des Kirchenvorstands eine erste Beschreibung vor, um eine stärker vernetzte Zusammenarbeit hinsichtlich digitaler Verwaltungsvereinheitlichung der Bezirke und Jährlichen Konferenzen sowie ein gemeinsames Kommunikationskonzept für die Kirche in Deutschland zu entwickeln.
Der Anstoß geht von der Kirche in Süddeutschland aus. Dort finden gegenwärtig große Veränderungen statt, indem flächenmäßig größere Bezirke gebildet werden. Dadurch entstehen für die digitale Zusammenarbeit und die kirchliche Kommunikation neue Möglichkeiten und Herausforderungen. Die dem Kirchenvorstand kurzfristig vorgelegte Idee und Bitte zielte darauf ab, die Überlegungen mit den beiden anderen Jährlichen Konferenzen gemeinsam voranzutreiben. Der Kirchenvorstand nahm die Bitte auf und ermutigt die drei Konferenzen, eine gemeinsame Arbeitsgruppe zu bilden mit dem Ziel, eine konferenzübergreifende Konzeption zu erstellen. Bis zur Fertigstellung der Konzeption trägt die Süddeutsche Jährliche Konferenz die Kosten.
Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.
Zur Information
Kirchenvorstand
Der Kirchenvorstand ist das geschäftsführende Gremium der Zentralkonferenz Deutschland der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) und leitet die Arbeit des deutschen Teils der weltweit strukturierten Kirche zwischen den alle vier Jahre stattfindenden Tagungen der Zentralkonferenz.
Zentralkonferenz
Die außerhalb der Vereinigten Staaten befindlichen Gebiete der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) sind in Zentralkonferenzen organisiert. Sie sind der Generalkonferenz, dem höchsten Kirchenparlament der EmK, nachgeordnet und für die jeweilige Region zuständig. In Europa sind dies die Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa, die Zentralkonferenz Nordeuropa und Eurasien sowie die Zentralkonferenz Deutschland. Sie tagen alle vier Jahre, um formale, finanzielle und manche die Ordnung der Kirche betreffende Entscheidungen zu treffen.
Als Bischof für die Zentralkonferenz Deutschland wurde im Februar 2025 Werner Philipp D.Min. gewählt. Seit Anfang April ist er der aufsichtsführende Bischof für Deutschland.