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»Freddy« bricht alle Rekorde und verwüstet Malawi

Flutschäden des Tropensturms »Freddy« in Blantyre im Sünden Malawis.
Flutschäden des Tropensturms »Freddy« in Blantyre im Sünden Malawis.
Bildnachweis: Nancholi Kambona
Ein Monstersturm hat in Südostafrika massive Schäden verursacht. Betroffen ist besonders der Süden Malawis.
3 Minuten

Der Tropensturm »Freddy« hat in Südostafrika den Süden Malawis, Mosambik und Madagaskar getroffen. Laut jüngsten Informationen ist besonders der Süden Malawis betroffen. Behörden sprachen am Wochenende von deutlich über fünfhundert Toten, davon über vierhundert in Malawi. Weit über 5.000 Häuser seien dort zerstört. Der Präsident hat den Katastrophenfall ausgerufen.

Freddy bildete sich vor Wochen vor der Küste Indonesiens und zog dann über den Indischen Ozean nach Madagaskar und Mosambik und verursachte dort erhebliche Schäden. In Malawi schienen die Menschen davongekommen zu sein, als der Sturm die Richtung änderte und seinen Weg erneut aufs Meer nahm. Zum Zyklon angewachsen, traf er von dort aus abermals Mosambik und den Süden Malawis. Er bewegte sich langsam und regnete seine Wassermassen für lange Zeit über dem gleichen Gebiet ab. Innerhalb von 72 Stunden ging über Teilen der im Süden Malawis gelegenen Stadt Blantyre so viel Regen nieder wie in Deutschland im ganzen Jahr.

Viele Tote und Verletzte durch Erdrutsche

»Mein Haus ist weggewaschen worden, und die aller meiner Nachbarn. Es sieht so aus, als ob alles um uns herum zerstört wurde, viele Nachbarn wurden von den Fluten mitgerissen«, berichtet Daniel Chibade aus Ndirande, einem Stadtteil von Blantyre. Viele Tote sind dort zu beklagen. Im größten Krankenhaus der Stadt, dem Queen Elisabeth Hospital, ist die Lage kritisch, so Guilherme Botelho von »Ärzte ohne Grenzen«. Medizinisches Personal wurde von anderen Stationen abgezogen, um in der Notaufnahme zu helfen. Die Sorge ist nun, dass die ohnehin schon im Land herrschende Cholera-Epidemie sich weiter ausbreitet.

Erneut Kirchengebäude betroffen

Auch Glieder der evangelisch-methodistischen Gemeinde in Blantyre sind betroffen. Mindestens vier Familien haben ihr Zuhause verloren, so Christopher Hamera: »Wir müssen ihnen helfen«. Aus den Gemeinden im Land liegen bis jetzt nur spärliche Informationen vor, mindestens zwei der einfacheren Kirchengebäude wurden zerstört. In Nkhulambe, am Mount Mulanje im Südosten Malawis gelegen, hätten sich Menschen auf die Bäume retten müssen, um zu überleben, erzählt Pastor Stanley Ntchafu. Viele Orte seien von der Außenwelt abgeschnitten, Brücken zerstört und Straßen unpassierbar.

Selbst die wohlhabenderen Stadtteile Blantyres sind betroffen. Bei der in der Vorbereitung der Rückreise nach Deutschland befindlichen Missionars-Familie Schmidt ist ein Segment der Grundstücksmauer eingebrochen, sodass Wassermassen aus dem Garten strömen. Nebenan sind fünfzig Meter Mauer auf die Straße gefallen. Etwas weiter wurde ein Haus von einer Schlammlawine getroffen, wobei großer Schaden entstand.

Besser vorbereitet als letztes Jahr

Die Feuerwehr in Blantyre, die nur mit zwei oder drei Kleinstlöschfahrzeugen ausgestattet ist und von Zeit zu Zeit Brände bekämpft, leistet technische Hilfe und räumt blockierte Straßen. Die Polizei bildete eine Einsatzgruppe und erfasst die Schäden. Das Elektrizitätswerk – das nach dem Zyklon Idai dadurch bekannt wurde, dass tonnenschwere Stahlmasten mit Menschenkraft durch überflutete Gebiete gezogen wurden – arbeitet hart, um die Stromversorgung wiederherzustellen.

Auch aus der Zivilgesellschaft entstehen Initiativen. Der Land-Rover-Club bot seine Unterstützung an, um Hilfsgüter in betroffene Stadtteile zu bringen. Die internationale Schule Saint Andrews hat ein Crowd-Funding-Projekt ins Leben gerufen, und eine Bank hilft mit einer größeren Spende.

Solche örtliche Hilfe ist wichtig in einem Land, das mit seinen Problemen kaum noch wahrgenommen wird. Umso mehr brauchen die Menschen in Malawi dringend Hilfe.

»Es sind diese Zeiten, in denen ich gerne nahe bei den betroffenen Menschen wäre«, meint Olav Schmidt, der sich zum Zeitpunkt des Tropensturms anlässlich seiner Diensteinführung als neuer Leiter der EmK-Weltmission in Deutschland aufhielt. »Im Moment bleibt uns nur zu beten und mit Spenden die Not zu lindern«, fügt er hinzu.

Der Autor

Der Bericht ist in Auszügen übernommen von www.emkweltmission.de. Kontakt: weltmission(at)emk.de

Zur Information

Sie können helfen:
Die EmK-Weltmission nimmt Spenden unter dem Stichwort »Flut Malawi« entgegen.

EmK-Weltmission, Evangelische Bank eG
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