Leitungswechsel EmK-Weltmission Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Von Berlin über Malawi nach Wuppertal

Bischof Harald Rückert (Mitte) führte Olav Schmidt (rechts) als Nachfolger von Frank Aichele in seine neues Amt als Missionssekretär und Leiter der EmK-Weltmission ein.
Bischof Harald Rückert (Mitte) führte Olav Schmidt (rechts) als Nachfolger von Frank Aichele in seine neues Amt als Missionssekretär und Leiter der EmK-Weltmission ein.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
Olav Schmidt ist der neue Missionssekretär und Leiter der EmK-Weltmission. Er ist Nachfolger von Frank Aichele, der in den Gemeindedienst zurückkehrt.
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Die Kommission für Mission und internationale kirchliche Zusammenarbeit (KMiZ) ist gestern, Freitag, 10. März, in Nürnberg zu ihrer zweitägigen Frühjahrssitzung zusammengekommen. Im Rahmen eines Gottesdienstes fand der Amtswechsel in der Leitung der EmK-Weltmission statt. Verabschiedet wurde Frank Aichele, der dreizehn Jahre lang das Amt des Missionssekretärs innehatte. Als sein Nachfolger wurde Olav Schmidt in seine neue Leitungsaufgabe eingeführt.

Das Wohl und Heil der Menschen im Blick

»Die Weltmission ist so etwas wie das Außenministerium unserer Kirche«, erläuterte Harald Rückert die Funktion dieser kirchlichen Einrichtung, die sich über das Anliegen der Mission hinaus um vielfältige internationale kirchliche Zusammenarbeit kümmert. Der für Deutschland zuständige Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) dankte Aichele, für die engagierte und umsichtige Ausübung seines Dienstes, in dem er »den engen Kontakt mit den Verantwortlichen der jeweiligen Kirchen gesucht« und in der Zusammenarbeit mit den kirchlichen Partnern in den verschiedenen Ländern die »gegenseitige Partnerschaft und Stärkung der Eigenverantwortung« gefördert habe. Aichele habe seine Aufgabe »im umfassenden Sinn als pastorale Tätigkeit« verstanden, bei der es ihm »um das Wohl und Heil der Menschen« gegangen sei.

Vor seiner Leitungsaufgabe in der EmK-Weltmission war Aichele als EmK-Pastor im Gemeindedienst und für einige Jahre als Pastor in der Methodistischen Kirche in Großbritannien tätig. Nach seinem Ausscheiden aus der EmK-Weltmission ist der 58-Jährige nun mit je einer halben Stelle als Gemeindepastor für den Bezirk Mühlheim am Main zuständig und für die Koordination der internationalen und Migrantengemeinden Deutschlands. Für diese Arbeit bringt Aichele einen großen Erfahrungsschatz aus seiner bisherigen Arbeit mit. »Die vielen Begegnungen mit Menschen aus aller Welt, deren Glaube, Ausdauer, Freude und Herzlichkeit haben mich sehr beeindruckt«, sagt er selbst. Die neuen Tätigkeiten hatte er zuletzt zusätzlich zur Leitung der EmK-Weltmission übernommen.

»Das großartige Potential unserer Partner einbringen«

Olav Schmidt, der neue Leiter der EmK Weltmission, ist Chemie-Ingenieur. Später machte er seinen Bachelor in Theologie mit dem Schwerpunkt Religions- und Missionswissenschaft. Im Anschluss war er drei Jahre im Entwicklungshilfe-Büro der Kirche des Nazareners, die ebenfalls zur methodistischen Bewegung gehört, als Projektmanager für die Region Eurasien zuständig.

Im Jahr 2000 wechselte der heute 57-Jährige zur EmK. Parallel zu seinem Einstieg in den Gemeindedienst in Dornhan im Schwarzwald absolvierte der gebürtige Berliner eine berufsbegleitende theologische Weiterbildung, die er 2005 an der Universität Manchester in Großbritannien mit einem Master in Missionstheologie abschloss. Anschließend war Schmidt elf Jahre lang Gemeindepastor im rheinland-pfälzischen Pirmasens.

Von 2016 an war Schmidt zusammen mit seiner Familie im Auftrag der EmK-Weltmission in Malawi. Die dort wachsende Arbeit der EmK unterstützte er, indem er Pastoren und Laien aus- und weiterbildete . Mit seiner Rückkehr wechselt Schmidt mit seinen Erfahrungen aus dem Auslandseinsatz nahtlos in die Zentrale der EmK-Weltmission nach Wuppertal. Von dort aus ist Schmidt gemeinsam mit dem Geschäftsführer Holger Würth für die Kontakte zu den Partnerkirchen, die Begleitung von Personen im Auslandseinsatz und die internationalen Kontakte zu Kirchen, Projekten und Gremien zuständig.

Aus seinen Erfahrungen im Auslandseinsatz will Schmidt »das Wissen um das großartige Potential unserer Partner« einbringen, um die Arbeit der EmK-Weltmission zusammen mit den Partnern »weiter zu entfalten«. In Malawi habe er erlebt, »wie relevant eine Kirche für ihr Umfeld sein kann und wie viel Veränderung sie bewirken kann«. Seine Aufgabe sieht Schmidt nun darin, »die Partner in den verschiedenen Ländern von Deutschland aus zu unterstützen und anzuleiten, diese Veränderungsprozesse nachhaltig und effizient zu gestalten«. Dabei gebe es zwar große kulturelle Unterschiede und unterschiedliche Gepflogenheiten zu berücksichtigen. »Aber«, so der neue Missionssekretär, »unsere unterschiedlichen Prägungen trennen uns nicht, sondern verbinden und bereichern uns.«

Staunen über den Herrn der Kirche

Bei der Beauftragung von Olav Schmidt brachte Bischof Rückert seine Freude darüber zum Ausdruck, dass der neue Leiter der EmK-Weltmission Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten für diese Aufgabe mitbringe. »Für die große Aufgabe« brauche es darüber hinaus »Zugewandtheit und aufrichtiges Interesse sowie ein Gespür für kulturelle Unterschiede und Bedürfnisse«. Es gebe »viele Gelegenheiten zum Gestalten und zum Kennenlernen außergewöhnlicher Menschen«. Der Bischof ermutigte dazu, die mit der Aufgabe verbundenen Herausforderungen anzunehmen: »Du wirst deine Gaben, deinen Glauben und den Herrn der Kirche tiefer kennenlernen und darüber staunen.«

Internationaler Grußreigen

Beim Festabend im Anschluss an den Gottesdienst erreichten den scheidenden und den neuen Missionssekretär Grüße aus aller Welt. Mit einer von Holger Würth zusammengestellten internationalen Video-Präsentation meldeten sich Personen aus den Partnerländern und Projekten der EmK-Weltmission zu Wort. Verständlicherweise wurde die erbetene Zwei-Minuten-Beitragszeit großzügig ausgelegt, weil der Dank für die langjährige gute Zusammenarbeit und die Wünsche für den neuen Leiter der Wuppertaler Missionszentrale angemessen formuliert und kreativ vorgetragen sein wollten. Staunen, Schmunzeln und herzhaftes Lachen im Publikum zeigten, dass die Grüße ihre Wirkung entfalteten.

In Nürnberg anwesende Festgäste und Grußredner waren Andreas Stämpfli und Ulrich Bachmann für den in der Schweiz »Connexio« genannten Bereich der Weltmission und Entwicklungsarbeit. Üllas Tankler, der aus Estland angereiste Europabeauftragte des internationalen Missions- und Hilfswerks der EmK, überbrachte den Dank aus der Sicht einer weltweit aktiven Kirche. Für die »Ehemaligen«, die im Auftrag der EmK-Weltmission zum Missionseinsatz ausgesandten Personen, sprach Melanie Janietz. Im Auftrag der Wuppertaler Bürogemeinschaft bündelte Holger Würth den Dank und die Perspektiven für die Weiterarbeit in neuer Zusammensetzung. Alle Beiträge ließen erkennen, welche Verbindungen in dreizehn Jahren der Zusammenarbeit, bei Begegnungen sowie bei der Entwicklung von Projekten und der Umsetzung neuer Ideen entstanden waren. Ein Abend der Anerkennung, der die nächste Wegstrecke zuversichtlich und erwartungsvoll angehen lässt.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

EmK-Weltmission
Die »EmK-Weltmission« ist zuständig für Mission und internationale kirchliche Zusammenarbeit. Sie ist eine Einrichtung der Zentralkonferenz Deutschland der Evangelisch-methodistischen Kirche. Leiter ist Missionssekretär Olav Schmidt. Der Sitz des Missionsbüros ist in Wuppertal. Die Kommission für Mission und internationale Zusammenarbeit unter der Leitung von Bischof Harald Rückert beaufsichtigt die Arbeit, entscheidet über Strategie, Projekte und Haushalt der EmK-Weltmission und entsendet Personen für den pastoralen Dienst oder als Fachkräfte verschiedenster Berufe in den internationalen Dienst. Künftig wird eine deutlich verkleinerte Fachkommission diese Aufgabe wahrnehmen.

www.emkweltmission.de