Verkaufswunsch erfüllt Von Stephan Ringeis  | 

Fußballfeldgroßer Platz mit Entwicklungspotenzial

Fotomontage der in Scheibenberg geplanten Bethanien-Residenz.
Fotomontage der in Scheibenberg geplanten Bethanien-Residenz. Das gesamte diakonische Projekt ist mit einem Investitionsvolumen von achtzehn Millionen Euro veranschlagt.
Bildnachweis: Planungsbüro Gerotekten GmbH
Im sächsischen Scheibenberg wird das ehemalige EmK-Grundstück neu bebaut. Die Bethanien-Diakonissen-Stiftung plant ein großes diakonisches Projekt.
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Die Bethanien-Diakonissen-Stiftung plant in Scheibenberg in Sachsen ein vielfältiges diakonisches Projekt. Dort sollen eine Seniorenresidenz sowie eine Pflegeeinrichtung mit weiteren Räumen für Mutter-Kind-Wohnen entstehen. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf gut achtzehn Millionen Euro.

Ehemaliges EmK-Grundstück wird neu bebaut

Aufmerksame Beobachter verfolgen derzeit in dem gut vierzig Kilometer südlich von Chemnitz im Erzgebirge gelegenen Ort umfangreiche Veränderungen auf einem ehemaligen Grundstück der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Zunächst wurden Bäume gefällt, die aufgrund ihres Zustands immer mehr zu einer Gefahr geworden waren. Außerdem wurde das Gebäude abgerissen, das einst die EmK-Gemeinde und die Begegnungs- und Bildungsstätte beherbergte. Inzwischen liegt die umfangreiche Planung für eine Neubebauung vor.

Vorangetrieben wird das Projekt von der Bethanien-Diakonissen-Stiftung, Frankfurt am Main, die mit der EmK verbunden ist. In die Überlegungen ebenfalls einbezogen ist die Stadt Scheibenberg. Das Grundstück in der Größe eines Fußballfelds erhält damit eine diakonische Nutzung wie es sich die EmK als Vorbesitzer beim Verkauf gewünscht hatte. Vorbehaltlich der noch ausstehenden Genehmigungen sollen zwei Gebäude errichtet werden. Die auf dem Grundstück befindlichen ehemaligen Ferienhäuser sowie der Gemeinschaftsraum werden in die Gesamtkonzeption eingebunden. Das Großprojekt fordert eine umfangreiche Planung. Zum jetzigen Zeitpunkt ist daher noch kein verlässlicher Zeitplan für die Umsetzung bekannt.

Seniorenresidenz mit 24 Wohnungen

Die im hinteren Teil des Grundstücks geplante Seniorenresidenz bietet 24 Wohnungen für ältere Menschen. In dem dreigeschossigen Gebäude sind eher kleine Wohneinheiten in zwei verschiedenen Größen mit rund vierzig Quadratmetern vorgesehen. Sie sollen gut zu zweit bewohnbar sein, für Einzelpersonen aber bezahlbar bleiben. Die Wohnungen werden mit einer Einbauküche ausgestattet, und auch Loggia oder Balkon gehören dazu. Ein Aufzug wird die Begehung des Hauses erleichtern.

Alt und Jung, Café und Kapelle – alles unter einem Dach

Das Pflegeheim ist für 72 Plätze in sechs Wohngruppen konzipiert. Jede Wohngruppe verfügt über einen eigenen Aufenthaltsbereich mit Wohnküche. Im Erdgeschoss wird ein Café seine Türen öffnen, und im dritten Obergeschoss soll eine Kapelle die Möglichkeit zu Gottesdiensten bieten.

Im Gebäudeteil auf der Gartenseite sind die Räume für das Mutter-Kind-Wohnen untergebracht. Sie bieten in zwei Wohngemeinschaften acht Plätze für Mütter mit Kindern. Den Müttern der Kleinfamilien wird so die Möglichkeit zu einem Neuanfang geboten, der sie gesellschaftlich integriert und ihnen eine Perspektive eröffnen soll. Ein Teil der Außenanlagen ist als beschützter Garten für die Kinder vorgesehen.

Ehemalige Ferienhäuser erhalten neue Nutzung

In einem der zuvor als Ferienhäuser genutzten Gebäude wird die Bethanien-Suchtkrankenhilfe, die im Erzgebirge unter dem Namen »Kommt …« auftritt, ein neues Zuhause finden. Der Verein Suchtkrankenhilfe Crottendorf hatte die Arbeit nach einer siebenjährigen Zusammenarbeit vor zwei Jahren auf die Bethanien-Diakonissen-Stiftung übertragen. Das andere Ferienhaus soll als Gästewohnung für Besucher und der Gemeinschaftsraum für Feierlichkeiten dienen.

Der Autor

Stephan Ringeis ist Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit und Rundfunkarbeit für die Ostdeutsche Konferenz. Darüber hinaus begleitet er Gemeinden, die sich in einer Übergangssituation befinden. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit.ojk(at)emk.de

Weiterführende Links

Bethanien Diakonissen-Stiftung

Zur Information

Die Bethanien-Diakonissen-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts und in verschiedenen diakonischen Arbeitsfeldern tätig. Sie entstand aus den beiden evangelisch-methodistischen Diakoniewerken Bethanien Frankfurt (gegründet 1874) und Bethesda Wuppertal (gegründet 1886) und setzt die Arbeit und Tradition beider Werke fort. Die Stiftung fördert die diakonische Arbeit mit Menschen in verschiedenen Einrichtungen. Sie setzt sich aktiv für kranke und ältere Menschen, aber auch für Kinder, Jugendliche, für suchtkranke Menschen sowie für trauernde Eltern ein.

In Ostdeutschland ist die Stiftung in Chemnitz und Plauen mit Bethanien-Krankenhäusern aktiv. Ebenfalls in Chemnitz befindet sich die offene Kinder- und Jugendarbeit »InspireKids«. Im Erzgebirge ist die Stiftung als Trägerin in der Suchtkrankenhilfe tätig. Dazu zählt die Suchtkrankenhilfe Crottendorf mit mehreren Selbsthilfegruppen und Präventionsarbeit.