Mehr Reha – weniger Hotel
Das Angebot zur Rehabilitation im Gesundheitspark Hohenfreudenstadt in Freudenstadt soll deutlich ausgebaut werden. Dafür soll auch der 2019 fertiggestellte Neubau des Hotels Teuchelwald genutzt werden. Der dortige Hotelbetrieb wird zum Ende des Jahres eingestellt.
Ausbau der Rehabilitation bietet Chancen
In einer Pressemeldung teilt das in Nürnberg ansässige Diakoniewerk Martha-Maria mit, dass der Rehabilitationsbereich im Gesundheitspark Hohenfreudenstadt erweitert werden soll. Sowohl der Gesundheitspark als auch das auf dem gleichen Gelände befindliche Hotel Teuchelwald stehen als Tochterunternehmen unter der Trägerschaft des evangelisch-methodistischen Diakoniewerks. In der sich jetzt anbahnenden Erweiterung und Umnutzung verbinden sich zwei Tendenzen zu einer Lösung. Der Bedarf im Bereich der Rehabilitation nimmt zu. Die Hotelbranche steht weiterhin unter starkem wirtschaftlichem Druck.
Deshalb sieht der Aufsichtsrat des Martha-Maria- Tochterunternehmens gute Chancen, in den kommenden Jahren die Fachbereiche Orthopädie und Psychosomatik auszubauen und mehr Patienten behandeln zu können. »Voraussetzung dafür ist die Zustimmung der Krankenkassen zur Erweiterung der Bettenzahl und die Zulassung der Deutschen Rentenversicherung«, erklärt Hans-Martin Niethammer, der Direktor des Diakoniewerks Martha-Maria. Sollten diese vorliegen, könne schon Anfang nächsten Jahres der 2019 errichtete Gebäudeteil, der bisher als Hotel genutzt wurde, für Reha-Patienten angeboten werden. Damit stünden umgehend 24 Betten in hochwertigen Zimmern für die Patientenunterbringung zur Verfügung.
Hotelbetrieb wird eingestellt
Verbunden mit diesen positiven Aussichten sei allerdings die Tatsache, dass das Hotel Teuchelwald sein Angebot reduzieren werde und den Betrieb als Hotel und christliche Begegnungsstätte zum Jahresende ganz einstellen müsse, erklärte Niethammer. »Damit geht eine mehr als hundertjährige Geschichte als Begegnungsstätte und kirchliches Ferienhotel ihrem Ende entgegen.« Ab Oktober werde das Hotel noch als Garni-Hotel weitergeführt. Für Gästegruppen bleibe die Vollverpflegung sichergestellt.
Trotz hoher Investitionen Wirtschaftlichkeit nicht erreicht
Das Hotel war 1921 durch die Bischöfliche Methodistenkirche erworben worden und ging 2006 in die alleinige Trägerschaft des Diakoniewerks Martha-Maria über. Trotz hoher Investitionen in Gebäude und Personal konnte leider in den letzten Jahren die notwendige Wirtschaftlichkeit nicht erreicht werden. »Nach der Corona-Pandemie haben sich die Gästezahlen nicht wie erhofft erholt«, erklärte Walter Beuerle, der Geschäftsführer des Gesundheitsparks. »Die aktuelle gesamtwirtschaftliche und die branchenspezifische Situation im Hotel- und Gaststättengewerbe mit fehlendem Personal führten zu einer Verschärfung der Problematik.
So habe sich das Diakoniewerk zur Beendigung des Hotelbetriebs unter seiner Trägerschaft gezwungen gesehen. Der überwiegende Anteil der Mitarbeiterschaft könne im erweiterten Klinikbetrieb übernommen werden. Außerdem, so der Direktor des Diakoniewerks, würden Personen umfassend bei der Suche nach neuen beruflichen Perspektiven unterstützt und bestmöglich begleitet. Ein Nachnutzungskonzept für den historischen Hotelaltbau werde erstellt.
Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.
Zur Information
Diakoniewerk Martha-Maria
Das Diakoniewerk Martha-Mariawurde 1889 als »Diakonissenanstalt« gegründet und ist ein selbstständiges Diakoniewerk in der Evangelisch-methodistischen Kirche sowie Mitglied im Diakonischen Werk Bayern. Zum Diakoniewerk Martha-Maria gehören neben vier Krankenhäusern weitere soziale Einrichtungen mit mehr als 5.400 Mitarbeitern in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt.
www.martha-maria.de