Deutschlandweit tätige Stiftung Von Klaus Ulrich Ruof  | 

»Unser Wirken soll die Welt besser machen«

Pastor Christian Voller-Morgenstern (links) ist der neue Theologische Vorstand der in Frankfurt am Main ansässigen Bethanien-Diakonissen-Stiftung. Bischof Harald Rückert führte ihn in sein neues Amt ein.
Pastor Christian Voller-Morgenstern (links) ist der neue Theologische Vorstand der in Frankfurt am Main ansässigen Bethanien-Diakonissen-Stiftung. Bischof Harald Rückert führte ihn in sein neues Amt ein.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof
Christian Voller-Morgenstern ist neuer Theologischer Vorstand der Bethanien-Diakonissen-Stiftung. Die Einführung fand jetzt in Frankfurt am Main statt.
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Am Montag dieser Woche, dem 19. Dezember, wurde Christian Voller-Morgenstern offiziell in sein Amt als Theologischer Vorstand der Bethanien-Diakonissen-Stiftung eingeführt. Der 57-Jährige ist Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) und war zuletzt als Gemeindepastor in Potsdam tätig. Sein neues Amt trat er bereits im September an. Die offizielle Einführung in Gegenwart vieler Verantwortungsträger aus Kirche und Diakonie sowie zahlreicher Gäste fand jetzt am Sitz der Stiftung in Frankfurt am Main statt, nachdem der ursprünglich geplante Termin verschoben werden musste.

Vielschichtige und herausfordernde Aufgabe

»Bethanien-Diakonissen-Stiftung und die Evangelisch-methodistischen Kirche gehören zusammen«, sagte Harald Rückert zum Auftakt der offiziellen Diensteinführung für den neuen Theologischen Vorstand. Damit betonte der für Deutschland zuständige Bischof der EmK die enge Verbundenheit der EmK mit diesem diakonischen Werk, die schon in den geschichtlichen Anfängen begründet liegt und zusammengehöre »wie zwei Seiten einer Münze«. Voller-Morgenstern sei als »Theologe, Pastor, ehemaliger Superintendent und als eine seit langem der institutionellen Diakonie verbundene Persönlichkeit« mit der Beauftragung »in neuer Rolle« bestens vertraut. Die neue Aufgabe, so der Bischof, sei allerdings »vielschichtig und herausfordernd«. Dazu wünschte der Bischof »Segen und gutes Gelingen«.

Couragierte Diakonie zieht Spuren des Segens nach sich

Am Beispiel der Hebammen Schifra und Pua (2. Buch Mose, Kapitel 1) beschrieb Voller-Morgenstern in seiner Predigt unscheinbares und doch weitreichendes diakonisches Engagement. Den Anordnungen des damaligen Pharaos, nach der Geburt alle männlichen Babys zu töten, hätten sich die beiden Frauen auf findige Weise widersetzt. »Sie arbeiteten nicht in der ›Abteilung gut gemeint‹, sondern in der ›Abteilung gut gemacht‹«, brachte der neue Theologische Vorstand deren ganz an der praktischen Not und Notwendigkeit orientierte Handlungsweise auf den Punkt. Sie hätten realisiert, dass es »Größeres gibt, als um die eigene Befindlichkeit zu kreisen«. Sie hätten Menschen einen Dienst erwiesen, die davon vielleicht niemals etwas erfahren würden, und auch sie selbst hätten kaum erfassen können, »welche Spuren des Segens ihre Courage nach sich zog«.

Langer Atem und Mut

Dieses sehr wohl politische Tun der beiden Hebammen zeichne Menschen aus, die sich nicht einfach nur fügen, sondern die Gottes Gebot auch dann gelten lassen, wenn es für sie selbst gefährlich und folgenreich sei. »Wenn Menschen nicht nur und zuerst das eigene Wohl am Herzen liegt, sondern das Wohl der anderen und das Wohl des Ganzen«, habe das weitreichende Wirkungen für die Gemeinschaft und beeinflusse gesellschaftliche und machtpolitische Zusammenhänge. Daraus, so Voller-Morgenstern, erwachse der ganz unbescheidene Wunsch, »dass unser Wirken die Welt besser macht – ob es in der Zeitung steht, oder nicht«. Allerdings müsse dafür das Handwerk des alltäglichen diakonischen Einsatzes gut beherrscht werden. Dazu sei es nötig, »sich von Gott berühren und einen langen Atem schenken zu lassen und das nötige Maß an Mut, sollte die Liebe einmal Gefahr mit sich bringen«.

Stiftung wird von Doppelspitze geleitet

Als Theologischer Vorstand steht Voller-Morgenstern in der Leitungsverantwortung für die Stiftung in einer Doppelspitze mit dem Diplomökonomen Uwe M. Junga, der die Position des Kaufmännischen Vorstands innehat. Gemeinsam werden sie das diakonische Profil der Stiftung weiterführen und im Rahmen der unternehmerischen Herausforderungen weiterentwickeln. Die Schwerpunkte des Theologischen Vorstands liegen dabei zum einen in der Begleitung der Diakonissen, denen sich das gesamte Werk verdankt und in deren Tätigkeit die Wurzeln der Bethanien-Diakonissen-Stiftung liegen. Zudem begleitet er die seelsorgerischen Fachkräfte der verschiedenen Einrichtungen und diverser Projekte, in deren Tätigkeit sich das kirchliche Engagement und das Engagement der Stiftung verbindet.

Ruthardt Prager erhält diakonische Auszeichnung

Im Rahmen der gottesdienstlichen Feier erhielt außerdem Ruthardt Prager eine hohe Auszeichnung der Diakonie. Seit 1994 war der Leiter der im Haus der Bethanien-Stiftung ansässigen EmK-Kirchenkanzlei in diakonischen Bereichen tätig. Damals noch als Pastor und Leiter einer diakonischen Einrichtung und seit 2006 als Leiter der Kirchenkanzlei nahm Prager viele Funktionen war in der Verbindung zu diakonischen Einrichtungen der EmK und der evangelisch-methodistischen Diakoniewerke. Stephan Ringeis, Pastor der EmK und Mitglied des Stiftungsrats, betonte in seiner Laudatio die »Kompetenz, Sachlichkeit und Geradlinigkeit« des Geehrten, der zum Ende dieses Jahres in Ruhestand geht. Prager habe seine Gaben in umfassender Weise in die institutionelle Diakonie eingebracht und »mit theologischer Orientierung und unternehmerischem Geschick« dazu beigetragen, »viele Türen zu öffnen«. Dieses Engagement wurde jetzt mit der Überreichung des goldenen Kronenkreuzes der Diakonie geehrt.

 

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Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Die »Bethanien-Diakonissen-Stiftung« ist eine steuerbegünstigte Stiftung, die in verschiedenen diakonischen Arbeitsfeldern tätig ist. Sie entstand aus den beiden evangelisch-methodistischen Diakoniewerken Bethanien und Bethesda und setzt die Arbeit und Tradition beider Werke fort. Als kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts ist die Bethanien-Diakonissen-Stiftung rechtlich selbstständig und zugleich der Evangelisch-methodistischen Kirche zugeordnet.
Die Stiftung fördert die diakonische Arbeit mit Menschen in verschiedenen Einrichtungen und setzt sich aktiv für kranke und ältere Menschen, aber auch für Kinder und Jugendliche sowie für suchtkranke Menschen und für trauernde Eltern ein.

www.bethanien-stiftung.de