Zu Gast an einem Tisch, den wir nicht gedeckt haben
Am gestrigen Freitagabend, 27. Juni, fand in der evangelisch-methodistischen Erlöserkirche in Reutlingen die Gedächtnisfeier mit Abendmahl statt. Im Mittelpunkt stand das Erinnern an die Personen, die aus der Gemeinschaft der Süddeutschen Jährlichen Konferenz im zurückliegenden Konferenzjahr verstorben waren. Die Pastorinnen Dorothea Lautenschläger und Juliane Dippon gestalteten den Gottesdienst.
Einen Schritt voraus
In ihrer Eröffnung beschrieb Lautenschläger den Gedächtnisgottesdienst als »Vorgeschmack auf das himmlische Mal«. Christus sei es, der »den Tisch für uns gedeckt hat mit der Fülle seiner Gaben«. Die Personen, denen während des Gottesdienstes gedacht werde, hätten dort schon Platz genommen. Lautenschläger: »Sie sind uns sozusagen schon einen Schritt voraus, und in Gedanken sind sie bei uns und wir bei ihnen.«
Verwandelt in die Welt hinaus
Dippon, Lautenschlägers junge Kollegin in der Region südöstlicher Schwarzwald und westliche Alb, sprach die Gemeinde mit drei kurzen Impulsen an. Unter den Überschriften »Gott deckt den Tisch«, »Gott lädt ein an den Tisch« und »Wir feiern und teilen am Tisch« entfaltete sie das Bild des von Christus gedeckten Tischs als »Ort der Gemeinschaft über den Tod hinaus«. An diesem Tisch seien alle gleich. Daraus, so Dippon weiter, entstehe »wahre Gemeinschaft in Christus«. Wenn Menschen so miteinander feierten und das, was sie haben, teilten, dann werde davon eine Veränderung erwachsen, die auch in die Umgebung hinein Auswirkungen habe: »So gehen wir von Gottes Tisch verwandelt in die Welt hinaus, um das zu leben, was wir empfangen haben: Gottvertrauen, Gemeinschaft und Hoffnung.«
Personen, die in der Gemeinschaft Spuren hinterließen
Dorothea Lorenz, Superintendentin für den Distrikt Stuttgart, und ihr gerade ins Superintendentenamt gestartete Kollege Matthias Kapp erinnerten an die Verstorbenen des vergangenen Konferenzjahres: die Pastoren Reinhold Twisselmann, Diederich Lüken, Ludwig Waitzmann und Hans-Jürgen Stöcker, die Pastorenfrau Beate Schweinsberg, sowie die Pastorenwitwen Leni Stumpp, Hildegard Guhl, Anna Kaufmann, Christa Duppel und Christa Erhardt. Stellvertretend für die große Zahl ehrenamtlich in der Kirche mitwirkenden Personen wurde an Marlo Gräsle und Walter Zucker gedacht.
Die Feier des Abendmahl vergewisserte die Konferenzgemeinde mit den trauernden Angehörigen der Erfahrung von Gottes Nähe und Zuspruch. Der anschließende dreistrophige Kanon brachte zum Ausdruck, dass das eigene Leben Gott gehört, Christus der Retter und der Heilige Geist der Erlöser ist. Dieser Dreiklang leitete aus dem tröstenden Gottesdienst über zu einem ermutigten Weitergehen zur Gestaltung des Lebens als einzelne und als Gemeinschaft in der Kirche.
Weiterführende Links
Internetauftritt der Süddeutschen Jährlichen Konferenz
Tagungsflyer (PDF)
Tagungsraster (PDF)
Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.
Zur Information
Der Gottesdienst mit Ordination zum Abschluss der Süddeutschen Jährlichen Konferenz wird live übertragen:
Sonntag, 29. Juni, 10:30 Uhr – Live-Übertragung aus der Schwabenlandhalle, Fellbach (You-Tube)
Viele Gemeinden bieten eine Übertragung am Sonntagmorgen in ihren Kirchenräumen an. Informationen erhalten Sie in den Gemeinden vor Ort.
Die Süddeutsche Jährliche Konferenz ist ein Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche. Ihr Gebiet umfasst die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie Teile Nordrhein-Westfalens und gliedert sich bisher in die vier Distrikte Heidelberg, Nürnberg, Reutlingen und Stuttgart – künftig in die zwei Distrikte Südwest und Südost. Das Kirchenparlament hat rund 450 Mitglieder und ist zuständig für 219 Gemeinden in 107 Bezirken mit rund 24.400 Kirchengliedern und Kirchenangehörigen. (Stand 31.12.2023; die neuen Zahlen werden während der Konferenztagung veröffentlicht.)