Januar im Zeichen des Gebets Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Verbundenheit in zwei Gebetswochen

Eine Skulptur als Symbol für die Einheit der Christen: Sie bildet je nach Blickwinkel den Fisch, das älteste Symbol der Christenheit, oder das Kreuz als Zeichen der Auferstehung.
Eine Skulptur als Symbol für die Einheit der Christen: Sie bildet je nach Blickwinkel den Fisch, das älteste Symbol der Christenheit, oder das Kreuz als Zeichen der Auferstehung.
Bildnachweis: EAD und ACK
Erneut setzen in Deutschland die Gebetswochen der Evangelischen Allianz und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen ein Zeichen der Gemeinschaft.
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Am morgigen Sonntag, dem 15. Januar, endet die Gebetswoche der Evangelischen Allianz. Der zentrale Veranstaltungsort für den ökumenisch gestalteten Abschlussgottesdienst ist die zur Evangelischen Kirche von Westfalen gehörende Christuskirche in Lüdenscheid. Die ökumenische Gebetswoche für die Einheit der Christen startet am kommenden Mittwoch, dem 18. Januar. In der bis 25. Januar dauernden Gebetswoche ist der ebenfalls ökumenisch gestaltete zentrale Gottesdienst am Sonntag, dem 22. Januar, eingebettet. Dieser findet in der Freien evangelischen Gemeinde am Oeder Weg in Frankfurt am Main statt.

Die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) betonen ihre Einheit im gemeinsamen Gebet. Sie verbinden ihre jeweiligen Gebetswochen im Januar nicht nur mit einem ökumenischen Gottesdienst, sondern auch mit einem gemeinsam formulierten Gebetstext. Darin heißt es unter anderem: »Komm Heiliger Geist, führe uns zusammen, sodass unsere Einheit in Dir immer sichtbarer wird. Erneuere Du das Angesicht der Erde und mache uns zu glaubwürdigen Zeugen Deiner Liebe.«

Reinhardt Schink, Vorstand der in Bad Blankenburg ansässigen EAD, freut sich, dass die unterschiedlichen Gebetstraditionen im Gebet um die Einheit zusammengewachsen seien. Der Vorsitzende der von Frankfurt am Main aus agierenden ACK, Erzpriester Radu Constantin Miron, äußerte sich ebenfalls dankbar für das gewachsene Miteinander. Er wünscht sich, dass »an möglichst vielen Orten unser gemeinsames Gebet Verbreitung findet und gebetet wird«.

Miron überreicht am morgigen Sonntag das jährlich weitergereichte Zeichen der Verbundenheit dieser zwei Gebetswochen in Form einer Kreuz-Fisch-Figur wieder an die Verantwortlichen der EAD. »So kann die Einheit der Christen sichtbar, hörbar und erlebbar werden«, sagt Miron mit Bezug auf die besondere Form dieses Symbols. Je nach Blickwinkel zeigt es die christlichen Kennzeichen Kreuz oder Fisch.

Die Gebetswoche der Evangelischen Allianz stand unter dem Thema »Freude«. Die Gebetswoche für die Einheit der Christen steht unter dem aus dem Prophetenbuch Jesaja (Kapitel 1, Vers 17) entlehnten Motto »Tut Gutes! Sucht das Recht!«.

 

Weiterführende Links

Gebetswoche der Evangelischen Allianz 
Ökumenische Gebetswoche für die Einheit der Christen 
Gemeinsames Gebet von ACK und EAD (PDF)

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Ökumenischer Gottesdienst zum Abschluss der Allianzgebetswoche mit Staffelstabübergabe
15. Januar 2023, 10 Uhr, Christuskirche Lüdenscheid
Predigt: Dr. Reinhardt Schink, Vorstand der Evangelischen Allianz in Deutschland
Staffelstabübergabe: Erzpriester Radu Constantin Miron, Vorsitzender der ACK in Deutschland

Zentraler ökumenischer Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen
22. Januar 2023, 17 Uhr, Gemeindezentrum der Freien evangelischen Gemeinde am Oeder Weg, Frankfurt am Main
Predigt: Erzpriester Radu Constantin Miron
Der Gottesdienst wird vor Ort in Gebärdensprache übersetzt und live übertragen:
www.gebetswoche.de

Evangelische Allianz in Deutschland (EAD)
Die Evangelische Allianz in Deutschland ist ein Netzwerk evangelisch gesinnter Christen aus verschiedenen evangelischen Landes- und Freikirchen sowie christlichen Gruppen und Werken. Als internationale Bewegung wurde die Evangelische Allianz 1846 in London gegründet und ist damit der am längsten bestehende gemeindeübergreifende Zusammenschluss evangelischer Christen. An der kirchlichen Basis ist die Evangelische Allianz in Deutschland an rund 900 Orten aktiv und hält zu über 380 überregionalen Werken und Verbänden Kontakt. Bekannt ist die Evangelische Allianz vor allem durch die jährlich im Januar stattfindende »Allianzgebetswoche« sowie den Gebetstag für verfolgte Christen im November und das 30-Tage-Gebet für die islamische Welt. Die EAD ist Mitglied der Weltweiten Evangelischen Allianz, die in 129 Ländern aktiv ist. Die Zentrale der EAD befindet sich im thüringischen Bad Blankenburg. Inhaltlich und vereinsrechtlich leiten die Vorstände Frank Heinrich und Dr. Reinhardt Schink die Arbeit in einer Doppelspitze.
www.ead.de

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)
Zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland gehören achtzehn Kirchen. Weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder. Fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Schwerpunkte der Arbeit der 1948 gegründeten ACK sind die theologische Reflexion, das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung sowie das gemeinsame Gebet und der Kontakt zu anderen ökumenischen Organisationen. Die ACK gestaltet dazu unter anderem den jährlichen zentralen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen und richtet den ökumenischen Tag der Schöpfung im September aus. Auch die Vergabe des Ökumene-Preises liegt in den Händen der ACK. Ihr Vorsitzender ist derzeit Erzpriester Radu Constantin Miron von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Deutschland. Die Geschäftsstelle der ACK in Deutschland, genannt »Ökumenische Centrale«, hat ihren Sitz in Frankfurt am Main.
www.oekumene-ack.de

Gebetswoche für die Einheit der Christen
Die Gebetswoche für die Einheit der Christen hat verschiedene Vorläufer, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Der Anglikaner und spätere Katholik Paul Wattson führte 1908 eine Gebetswoche für die Einheit der christlichen Kirchen mit Rom ein. Im Jahr 1920 gab es eine Initiative des Vorbereitungsausschusses für die erste Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung. Seither wurde den Kirchen jedes Jahr ein kleines Materialheft zur Verfügung gestellt. Vom Ökumenischen Rat der Kirchen und dem Päpstlichen Einheitsrat wurde 1966 auf einer gemeinsamen Konsultation beschlossen, das Material künftig von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe erarbeiten zu lassen. Seit 1973 wird jeweils eine ökumenische Gruppe in einem bestimmten Land um einen Entwurf gebeten. Für 2022 haben Christen aus dem Nahen Osten den Entwurf erstellt.
www.gebetswoche.de