Drei Kandidaten stehen zur Wahl
Die Zentralkonferenz Deutschland der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) tagt in dieser Woche bis zum Sonntag, 16. Februar in Würzburg. Tagungsort ist das direkt am Main gelegene Exerzitienhaus Himmelspforten.
Jetzt ist es öffentlich: Für die Nachfolge des für die Zentralkonferenz Deutschland zuständigen Bischofs Harald Rückert gibt es drei Kandidaten: Superintendent Stefan Kettner, Superintendent Werner Philipp und Pastor Christhard Rüdiger. Die Wahl findet an diesem Nachmittag statt.
Stefan Kettner ist zurzeit Superintendent für den Distrikt Heidelberg in der Süddeutschen Jährlichen Konferenz. Der 55-Jährige ist in der baden-württembergischen Stadt Pforzheim, zwischen Stuttgart und Karlsruhe gelegen, aufgewachsen. Nach seiner abgeschlossenen Ausbildung zum Bankkaufmann wechselte er zum Studium der Theologie nach Tübingen mit weiteren Stationen in Heidelberg und Reutlingen. Seine Dienstzuweisungen für den pastoralen Gemeindedienst führten ihn ins rheinland-pfälzische Zweibrücken sowie nach Reutlingen und Bietigheim-Bissingen. Seit 2019 ist er als Superintendent für den Distrikt Heidelberg zuständig.
Werner Philipp ist in Erlabrunn in Südsachsen geboren und aufgewachsen. Er gehört zur Ostdeutschen Jährlichen Konferenz und ist dort Superintendent für den Distrikt Zwickau. Aus politischen Gründen war ihm in der damaligen DDR die höhere Schule verwehrt, sodass er seinen beruflichen Werdegang mit der Ausbildung zum Facharbeiter für Dachdeckung begann. Danach schlug der heute 57-Jährige den Weg in die pastorale Ausbildung der Evangelisch-methodistischen Kirche ein. Nach seinem Studium im ostthüringischen Bad Klosterlausnitz und in Reutlingen begann er seinen pastoralen Dienst im zwischen Leipzig und Dresden gelegenen Gemeindebezirk Großenhain. Daraufhin hatte er Dienstzuweisungen im vogtländischen Reichenbach und in Dresden. Seit 2019 ist er als Superintendent für den Distrikt Zwickau zuständig.
Christhard Rüdiger ist in Ost-Berlin geboren und aufgewachsen. Als Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche gehört er der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz an. Der 62-Jährige ist gelernter Baufacharbeiter. Nach seinem Wehrdienst bei der Nationalen Volksarmee der DDR wechselte er statt des geplanten Bauingenieurstudiums zur Theologie. Nach seinem Studium startete er seine pastorale Laufbahn in Cranzahl im Gemeindebezirk Neudorf im Westerzgebirge. Seine nächsten Etappen führten ihn nach Niederdorf-Lößnitz und danach in die Stadt Chemnitz. Von 2013 an bekleidete er das Amt des Superintendenten für den Distrikt Dresden. Seit anderthalb Jahren steht Rüdiger dem Bischof für die Begleitung der Umsetzung der weitreichenden strukturellen Veränderungsprozesse auf Ebene der Zentralkonferenz Deutschland zur Seite. Darüber hinaus begleitet er Veränderungsprozesse auf Gemeindeebene.
Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.
Zur Information
Der Abschlussgottesdienst am Sonntag, 16. Februar, 10 Uhr, wird per Internet übertragen. In diesem Gottesdienst findet die Amtseinführung des neuen Bischofs sowie die Entpflichtung von Bischof Harald Rückert statt. Die Predigt hält der neue Bischof.
Die außerhalb der Vereinigten Staaten befindlichen Gebiete der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) sind in Zentralkonferenzen organisiert. In Europa sind dies die Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa, die Zentralkonferenz Nordeuropa und Eurasien sowie die Zentralkonferenz Deutschland. Weitere Zentralkonferenz-Gebiete gibt es in Afrika und Asien.
Die Zentralkonferenzen sind der Generalkonferenz, dem weltweit höchsten Kirchenparlament der EmK, nachgeordnet und für die jeweilige Region zuständig. Sie tagen alle vier Jahre, um formale, finanzielle und manche die Ordnung der Kirche betreffende Entscheidungen zu treffen. In Deutschland entsenden die Norddeutsche Jährliche Konferenz, die Ostdeutsche Jährliche Konferenz und die Süddeutsche Jährliche Konferenz Delegierte, je zur Hälfte Pastoren bzw. Pastorinnen und Laien. Darüber hinaus findet im Rahmen der Zentralkonferenz die Bischofswahl oder die Verlängerung der Amtszeit des Bischofs oder der Bischöfin statt. Die Wahl ins Bischofsamt gilt in der Zentralkonferenz Deutschland für zunächst vier Jahre. Eine Wiederwahl für weitere acht Jahre ist möglich. Die maximale Amtszeit beträgt zwölf Jahre. Bischof Harald Rückert ist seit 2017 im Amt und tritt nach der in Würzburg stattfindenden Zentralkonferenz in den Ruhestand.