EmK: Wahl eines neuen Bischofs für Deutschland
In der kommenden Woche findet vom 12. bis 16. Februar die Zentralkonferenz Deutschland der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) statt. Die Zentralkonferenz tagt alle vier Jahre, um für den deutschen Teil der Kirche formale, finanzielle und manche die Ordnung der Kirche betreffende Entscheidungen zu treffen. Tagungsort ist das in Würzburg direkt am Main gelegene Exerzitienhaus Himmelspforten. Erwartet werden rund siebzig Delegierte sowie dreißig Gäste aus der Ökumene und aus internationalen Beziehungen innerhalb und mit der EmK.
Jeden Tag ein Stichwort
Die Zentralkonferenz steht unter dem Motto »Schaut hin: Ich schaffe Neues«, das aus Vers 19, Kapitel 43, des alttestamentlichen Buchs des Propheten Jesaja entnommen ist. einige Passagen aus Versen 14-19 werden in den Konferenztagen entfaltet. Jedem Tag ist ein Stichwort wie »bahnmachend«, »aufmerksam« oder »aufblühend« zugeordnet, das einzelne Aussagen hervorhebt und inhaltlich durch den Tag führen soll.
Bischof Harald Rückert geht in den Ruhestand
Von vielen mit Spannung erwartet wird die Wahl zur Nachfolge für Bischof Harald Rückert. Rückert war dann acht Jahre für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland als Bischof zuständig. Nach einer kurzen Übergangszeit zusammen mit der für seine Nachfolge gewählten Person tritt er in den Ruhestand.
Über die für das Bischofsamt kandidierenden Personen wird es am Nachmittag des ersten ganzen Sitzungstags der Zentralkonferenz, dem 13. Februar, nähere Informationen geben. Nach der Selbstvorstellung vor den Mitgliedern der Zentralkonferenz wird mit einer Kurzmeldung darüber informiert. Die Wahl ins Bischofsamt erfolgt für zunächst vier Jahre. Nach vier Jahren kann eine Wiederwahl für eine weitere Amtszeit von acht Jahren erfolgen.
Schutz vor sexualisierter Gewalt und Missbrauch wird ausgebaut
Ein wichtiger Tagesordnungspunkt der Zentralkonferenz ist die »Rahmenordnung Gewaltschutz«. Dabei geht es um den Schutz vor sexualisierter Gewalt und Missbrauch in der EmK. Bereits 2009 installierte die Zentralkonferenz Deutschland ein Schutzkonzept, das die Bereiche Prävention und Intervention umfasst. Der Zentralkonferenz liegt nun ein umfassendes Regelwerk vor, mit dem das bestehende Schutzkonzept ausgeweitet wird. Dazu gehört auch die Schaffung von Strukturen zur Aufarbeitung und Wiedergutmachung von Geschehnissen in der Vergangenheit. Außerdem geht es um die Einrichtung einer Melde- und Ansprechstelle sowie die Zusammenarbeit mit einer externen Kommission.
Weitere Schwerpunkte der Zentralkonferenz-Tagung sind Entscheidungen zu Veränderungen der Arbeitsweise und Struktur der Gremien und Fachgruppen, die in Deutschland auf der Ebene der Zentralkonferenz angesiedelt sind. Außerdem sollen mit einer sogenannten Prioritätendiskussion Schwerpunkte für die evangelisch-methodistische Arbeit in Deutschland abgewogen und neu gesetzt werden.
Europäische Perspektiven für die EmK
Am Samstag, dem letzten Sitzungstag der Zentralkonferenz, geht es um Perspektiven für die Arbeit der Evangelisch-methodistischen Kirche in Europa. Gesprächspartner für die Zentralkonferenz-Delegierten sind die Bischöfe Christian Alsted und Stefan Zürcher. Der im dänischen Kopenhagen amtierende Alsted ist als Bischof für die Region Nordeuropa, Baltikum sowie die Ukraine und Moldawien zuständig. Zürcher ist Bischof für die Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa mit Sitz in Zürich. Die beiden Bischöfe berichten aus ihren flächenmäßig großen, mehrere Länder und Jährliche Konferenzen umfassende Regionen. Begegnung und Aussprache sollen dazu dienen, die Arbeit der Evangelisch-methodistischen Kirche stärker in eine internationale Kommunikation und Zusammenarbeit zu führen.
Weiterführende Links
Programm der Zentralkonferenz in deutscher und englischer Sprache (PDF)
Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.
Zur Information
Der Abschlussgottesdienst am Sonntag, 16. Februar, 10 Uhr, wird per Internet übertragen. In diesem Gottesdienst findet die Amtseinführung des neuen Bischofs sowie die Entpflichtung von Bischof Harald Rückert statt. Die Predigt hält der neue Bischof.
Die außerhalb der Vereinigten Staaten befindlichen Gebiete der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) sind in Zentralkonferenzen organisiert. In Europa sind dies die Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa, die Zentralkonferenz Nordeuropa und Eurasien sowie die Zentralkonferenz Deutschland. Weitere Zentralkonferenz-Gebiete gibt es in Afrika und Asien.
Die Zentralkonferenzen sind der Generalkonferenz, dem höchsten Kirchenparlament der EmK, nachgeordnet und für die jeweilige Region zuständig. Sie tagen alle vier Jahre, um formale, finanzielle und manche die Ordnung der Kirche betreffende Entscheidungen zu treffen. In Deutschland entsenden die Norddeutsche Jährliche Konferenz, die Ostdeutsche Jährliche Konferenz und die Süddeutsche Jährliche Konferenz Delegierte, je zur Hälfte Pastoren bzw. Pastorinnen und Laien. Darüber hinaus findet im Rahmen der Zentralkonferenz die Bischofswahl oder die Verlängerung der Amtszeit des Bischofs oder der Bischöfin statt. Die Wahl ins Bischofsamt gilt in der Zentralkonferenz Deutschland für zunächst vier Jahre. Eine Wiederwahl für weitere acht Jahre ist möglich. Die maximale Amtszeit beträgt zwölf Jahre. Bischof Harald Rückert ist seit 2017 im Amt und tritt nach der in Würzburg stattfindenden Zentralkonferenz in den Ruhestand.